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Gluggere.

Glugger het er schweri Masse,
Blau und grien und rot und wyß,
Ka si mit der Hand kuum fasse,
Glaubt, er seig im Paradys.
Reeter as die reetste sticht
D' Fraid em firen usem Gsicht;
Uf 's Geklirr in sine Hose
Isch 's em en Entzigge z' lose.

»Spil mer nur mit Dinesglyche,«
Het em d' Mueter gsait dehaim,
»Alle Greeßere muesch wyche,
Sunst verliersch und kunnsch nit haim.«
Doch der Rychtum und der Stolz
Wachsen ufem glyche Holz.
Gege d' Warnig unempfindlig,
Glaubt er sich uniberwindlig.

Rych, wie Creesus sich er gange,
Arm, wie Codrus kunnt er haim.
Nimme rot sind sini Wange,
Nimme stolz sind sini Traim,
Sini Segg sind blos und leer,
Sini Auge voll und schwer;
Uff der Sindermyne ka me
Lese: Jetz isch uus und Ame.

»'S gschieht der recht, de hesch mit Große
Gspilt,« sait d' Mueter zuem Empfang;
»Worum nit uf d' Mueter lose?«
Und si gschändet en no lang.
Nit der Unghorsam allai
Ärgeret und plagt si, nai
D' Glugger au, die vile neie
Und glasierte, tiend si reie.

Do leit pletzlig, um sich z' wehre,
'S Sühnli Ebbis uff der Tisch
Und verzwyflet rieft's: »Die gheere
Do no my, waisch, was es isch?
Bummi sind's, die han i no
Grettet und nit fire gnoh
Und ha dänggt: Gehnd alli zämme
Z' Grund – die losch der doch nit nemme.«

Und der Vatter stoht dernebe,
Lacht und git em Geld und sait:
»Du hesch recht: Wenn ein im Lebe
Ebbis nur uff d' Site lait
Allewil – er goht nit z' Grund
Und si Simmli blybt em rund,
'S frait mi an der; jetz kaasch laufe
Und go neiji Glugger kaufe!« xxx

J. Mähli (Basel).

*

 


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