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Ds Schwizerbuebe Schwizerfreud.

Heh, wie die Gemschli so lustig springe
Und i de Flüehne d'Bärgamsle singe!
Heh, wie das Chälbeli tanzt im Gras!
Sälber no ds Chueli, wär glaubti das!

Frylich, mir chunnt uf der Alp o settigs, –
Keinen im Tälti weiß nadisch wettigs, –
Mir chunnt es gleitig i myner Füeß;
D'Milch u der Ziger sy gar so süeß!

Sunne steit uuf, u Sunne geit nider;
Viles verleidet mer, Eis freut mi wider:
Dä wo die Bärge het gstellt, die Pracht,
Dä het o mi für die Bärge gmacht.

Niemer syg gschulte, ke Mensch verschraue!
Jede mag ds Beste sym Ländli traue;
Aber e Schwizer isch o ne Gsell:
Schwizer hei Chraft, hei Ehr u Gfell.

Gschauet, äb öppis si gälte müeße:
D'Sunne chunnt geng si voruus cho grüeße,
We si am Morge i ds Tagwärch steit,
We si de Lüte Gottwillche seit.

U si möcht z'Abe nit hei ga nücke,
Luegti si nit dur die letsti Lücke,
Bhüeteti nit, wien es früntlichs Chind,
Rüeft em sy Mueter i ds Bettli gschwind.

Luft hei mer gsundi, früsch, userläse;
Hei gar es herrliguets Wasserwäse:
Wyt derduruse trinkt Alls dervo;
D'Wält würd verschmachte, wenn's nit tät cho.

Chrütli de wachsen is wunderchreftig;
Würzen, es blanget drum Mänge heftig;
Dokter u Schärer, uf füfzig Stund,
Mache die Chränkste mit stark u gsund.

Aber es Völkli de z'Vollem hei mer!
Numen es Stückelti rüehme wei mer:
Stellet's i Chrieg, und es steit wie Flüeh;
Treuer als Gold isch's i Not und Müeh!

Blybt's uf de Bärge deheim im Fride,
Läbt es, vo Chyb u vo Chummer gschide,
Fröhlich mit Wenig bim Hirtespil.
Heige die Andere Schöns u Vil!

Sött den es Buebi, wie üsereine,
Nit es chlys Bitzeli doch si meine,
Daß me 's e Schwizer cha grüeße, heh?
Mag me grad öppis Gfreuters gseh?

Wäger, der Himel git's so nit Alle!
Mir isch mys Gschickli gar fryns doch gfalle:
Bin ig der Gringsti vo Schwizere scho,
Liebers chönnt nüt i der Wält mer cho!

J. R. Wyß (Bern).

*

 


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