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Der Lanzig chunnt.

Chänd lueged, chänd lueged, der Lanzig ist da,
Gott wülche, Gott grüez di! du früntliche Ma,
Jetz sim mer all lustig und johled ä chlei:
Juheißa der Früehlig! De Schneema ist hei.

Nei losed, wie's tosed und rumplet, Herr Je!
Die Lauene stürzed vu felsiger Höh.
Und d'Störchli und d'Schwalbe, so früntli und fry,
Nei währli, si finde sich all wider y.

Potz tuusig und d'Blüemli si gügglet im Gras,
Me chönnt si z'tod luege, so prächtig ist das.
Chänd lueged au Chinde, 's ist alles so schü,
Und d'Bäumli und d'Stuude sind alli wie nü!

Und lueged au d'Meidli und d'Buebe vor'm Huus,
Si tanzed und springed und flüüged scho uus.
Si stecked sich Meien uf d'Hüet und uf d'Brust
Und gumped wie d'Gizzi vor Freud und vor Lust.

Chänd, Chinde, ihr Liebe, mer sitzed e chlei
Det annen i Schatte am Baum, nebem Stei;
Det simm mer im Frye, gsind wyt ummenand
Und redet und schwätzed vu alleterhand.

Was meined ihr, Chinde, wer macht alles das?
Wer färbt alli Blüemli, wer malt alles Gras?
Wenn's schnyt und wenn's stürmet und d'Laui so chracht,
Wer ist's, der so vätterli alles bewacht?

Chuum hemm mer nu Winter, chuum ist dersälb hei,
So grüenet's und blüehnet's uf Büchel und Rei;
Drum Chinde, laßt üri Registerli los
Und singed das Liedli: »Der Herrgott ist groß.«

J. J. Bäbler (Glarus).

*

 


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