Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Der Fuchs.

              »Grüß' di' Gott Miedei, wo gehst hi'?«
»»Haslnußbrocka hon i' in' Si'««
»Miedei, in' Wald so ganz alloa?
»Kunnt' dir ja leicht der Fuchs 'was thoa!«
»»Beißt mi' koa Fuchs, dees woaß i' scho',
»»Jaget 'n glei' mit'n Schurz davo'.««
»Na Miedei na, i' geh' mit dir,
»Gar schöni Nuß woaß i' dahier.«
Genga s' halt so in's Hölzl 'nei',
D'Sunna scheint grad verstohln 'rei',
D'Vögerln dir singa in' Gebüsch, –
'S Diendl is jung, der Bua is frisch! –
Brock gar fleißi' Nuß mitanand',
D'awischt der Bua 's Diendl oft bei der Hand,
Scherzt a so 'rum, »du Sakra-Bua,
»Geh laß' mi' aus und gieb an' Rua.«
Brocka so furt die Nuß mitanand,
'S Diendl dees hat an' hart'n Stand,
Scherzt a so 'rum der Sakra-Bua,
Laßt halt nit aus und geit koan' Rua. –
Und wie s' vonander san auf d' Nacht,
'S Miedei a' traurig's Gsicht hat g'macht,
'S Miedei is woane'd gar davo', –
Hat ihm leicht do' der Fuchs 'was tho'!
Ja so a' Fuchs, der is gar schlau,
D' Diendln die wissn's nit so g'nau,
Schleicht si' an dieweiln oaner o',
Jagn s' nit all' mi'n Schurz davo'.

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