Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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's adeligi Diendl.

      Mei' Diendl hat gar vieli Name',
Mei' Diendl muaß von Adl sey',
Sie hoaßt die lieb', die schö', die lusti'
Und Lene hoaßt s' und hoaßt die mei'.

Sie hat aa gar a fürnehm's Wappn,
A Rosn, die steht oben o'
Und drunter is a schneeweiß's Herzl,
Da hängt a silbers Kettl dro'.

Ihr Stamm is aa so guat wie oana
Und blüh 'n thuat er, wie der Mai,
Alt is er nit, und i muaß sagn,
Dees find' i just so schö' dabei.

Und 's is mir aa koa' bisl z'wider,
Daß mar 'n nit übrall woaß und nennt,
Denn schau, es hat halt seini Sachan,
Wann so an Stamm a jeder kennt.

Und 's Wappn thuat a Löw' biwacha,
Verstandn, und der Löw' bin i',
Meinoad! i ließ's nit aus dees Diendl,
Ja ehnder z'reißn ließ i mi'!


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