Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Die Füchs'.

                  In Wald steht a Hütt'n, da sitzn beinand
Drei Jaga, die prahln und sprecha:
No morgn, da woll' mar s' mit Pulver und Blei
Amal schö' sauber d'erblecha,
Mir schießn 'n Hirsch, Ees werds es segn
Und Böck und Hasn, so viel ma no' mögn. –
Und a Hasl sitzt draußtn in' Gras versteckt,
Dees hat seine Löffi gar hoch aufg'reckt
Und hat Alles g'hört bei der stilln Nacht
Und hat si' danacha gschwind weiter g'macht.
Und is dir halt grittn durch Acker und Feld
Wie a Narr und hat's die Kammradn verzählt,
Und hat unterwegs aar an Rechbock g'segn,
Den hat's es aa gsagt, was morgen soll gschegn,
Und der Bock hat's an Hirsch wieder weiter bericht't
'S is gwest a verzweiflti bösi G'schicht.
Und Hirschn und Hasn und Böck mitanand
San furt in der Nacht in an anders Land. –
In den Wald hamm g'haust aar an etlichi Füchs,
Die armi Teufi wissn vo' nix,
Es hätt' wohl a Hasl von weitn oan' gsegn,
Es hat ihm aber nix zurufa mögn'
Und koa Hirsch und koa Bock hat ihna 'was gsagt,
Daß morgn sollt' sey' a so grausami Jagd.
Jetz' san halt die Füchs' schö' sauber 'bliebn
Und habn umsunst ihna Schleicherei trieb'n
Und d'rauf in der Früh', ja grad für an' Jux,
Der ersti derschosseni is gwest a Fuchs,
Und richti' san s' alli derschoss'n worn
Und sunst nit a Hasl nit hint' und vorn.

Verstehst es, mei' Freund, was des G'schichtl bideut't?
Schau so geht's in der Noth aa die bös'n Leut.


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