Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Die Ordnung.

    Es hat der Blitz an' Esel derschlag'n,
Da hat si' a Distl g'freut,
Der hätt' mi' gfreßn, hat s' ihm denkt,
Jetz bin i' in Sicherheit.

Die Distl hat a Bübi 'köpft,
Da hat si' a Bliemi g'freut,
Hat gsagt, so a steche'di Nachbarschaft
Verwünsch' i' allzeit.

Dees Bliemi hat a Diendl 'brockt,
Da hat si' a Grasl g'freut,
Hat gsagt, die hätt' mi' schier d'erstickt
Mit ihrer Eitelkeit.

Dees Grasl hat a Bach verschwemmt,
Da hab'n si' d' Stoaner gfreut,
Habn gsagt, jetz segn ma do' aar amal
'N Himmi sei' Herrlikeit.

Ja Sakra! wann auf selli Weis'
Si' All's in Weg umgeht,
Was sagn s' denn, daß auf der Welt
Die größti Ordnung b'steht?

»Dees is ja d' Ordnung daß an jds
Dees mehreri will sey',
Und 's is aa guat, sunst schlafet ja
Die ganz' Camedi ei'.«


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