Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Der Nußhecher.

      In Griechaland hon i' an' Nußhecher g'segn,
Wie hat mi' der Vogl gfreut
'S is a' guata boarischer Nußhecher gwest,
Nett wie er bei uns dahoam schreit.

Mit seini Flügl schö' blau und weiß
Vor meiner is er g'hupft,
O Nußhecher, hon' i' mir denkt, gieb acht,
Daß di' koa Griech' d'errupft!

Er hat mi' nit 'dunkt gar bsunders wohlauf,
Ja no', dees glaab' i' scho',
Da drinn is's anders, wie heraus,
'Kunnt' aa' verzähln davo'.

Da wachst koan Ooachbaam wie bei uns
Frisch, wie 'n a' Hecher liebt,
D' Olivn, die trauringa Felberbaam,
Die macha oan 's Herz grad betrübt,

Da hat er koa' Wiesn mit Bliemin d'rauf,
'S is Alls zun Tod verbrennt,
Und sicht er an' Vogl, so mirkt er's glei',
Daß er dra' koan' Freund d'erkennt.

Die griechischn Vögl, die mehrern san
Vom Habicht- und Adlergschlecht,
Bei selli Kammradn no ja, da kimmt
A' boarischer Nußhecher recht!

I' ho's ihm aa' gsagt: o Hecher mach',
Daß d' wieder in's Boarn kimmst,
Und i' kaaf' dir aa' gern no' an' Oka Hanf
Schau wanns d' mi' aa' mit nimmst!


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