Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Voglruaf'.

        Es zwitschert der Fink seiner Finkinn zua,
Er zwitschert, kimm, kimm zu mir,
I' lern' dir a' Liedl, a' schön's, a' neu's
Kimm. kimm, dees sing' i' dir für.

Es bischpert der Spatz seiner Spätzinn zua,
Bst, bst, wo aus denn so gschwind?
Kehr' ei' auf mein' Baam, da is's hoamli' und still,
Bist sicher vor'n Regn und Wind.

Es ruaft der Hecher der Hecherinn zua,
Gar raar, gar raar, lieber Schatz,
Is's da in die Nußn, schaug' eina, probir's,
Es is für uns alli zwoa Platz.

So machet halt d' Vög'l, so ruafa s' anand,
So hörst es anander oft fragn,
Und gebn si' aa' Antwort und kemma na' z'amm,
Und hab'n si allerhand z'sagn.

Und weil's so viel lusti' um selleni Ruaf,
Und weil i' mi' oft dro' g'freut,
So hon i's halt naacheter ausstudirt,
Und g'funda, was's ebba bideut't.

Und mach's jetz' mein' Diendl nett grad a so für,
'S 'is freili' dees Ruafa 'was Alt's,
I' ho's halt amal von die Vögl so g'lernt,
Und schau – 'n Diendl, dem g'fallt's!


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