Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Nothi' is nit lusti'.

        Es thaat's leicht a' Joppn, bal' 's Tuach 'was nutz
Und waar schö' graab,
Was willst no' an' extra'n Kragn, grea
Wie buaches Laab.

Es waar leicht a' Hüatl für 's Wetter guat,
Koa Bandl d'rauf,
Was steckst denn a' Spielho'feder so gern
Und a' Sträußl auf?

A' Gartn mit Gmüs', bal d' ebber oan' hast,
Tragt der nit gua?
Was ziegst denn no' gsprecklti Nagerln drinn,
Und Ros'n dazua?

Es sicht scho' so aus, als langet's nit recht,
Was noth alloa',
Als waar so e' nothi's sorgli's Lebn
Koa richtig's Thoa.

Wo kimmt denn dees her? geh 'naus in's Feld,
In Wald und Flur,
Da hast es du g'lernt, da hast es her,
Von der lieb'n Natur.

Da sichst ja wohl manchn Vogl fliegn,
Für gar nix guat,
Als daß er a' Liedl auf an' Baam
Schö' singe' thuat.

Da sichst viele Bliemin, 's braucht s' koa' Mensch,
Sie blüh'n halt,
Und unnutze Käfer sumsn drum 'rum,
Wie's ihna g'fallt.

Da sicht ma' ja Farb'n ohni End,
Warum so viel',
I sag' weil's halt unser Herrgott a so
Und nit anders will.

D'rum thäats aa' nit scheltn, bal' den oan'
Nit Alles g'recht,
Und bal' er zum Huat a' schöns Bandl aa'
Und a' Sträußl möcht'.

'S waar freili' ganz anders, hätt' uns und d' Natur
A' Knicker g'macht,
Der sparet bei'n Tag mit n' Sunne'schei'
Und mi'n Mond bei der Nacht.

Da gaab's kaam a' Frucht, als Kartoffin grad,
Koan' Hopfa, koan' Wei',
Da singet koa Vogl, dees kostet z' viel,
Er will g'füttert sey'.

Da schauget All's aus in oana Farb',
Oa' Farb' waar gnua,
Da blühet koa' g'sprecklter Nagerlstock,
Koa' Ros'n dazua.

Na na! san ma' froh, daß's der liebi Gott
So lusti' hat g'macht,
Und daß er uns wohl ebbes Uebrig's schenkt
Von seiner Pracht.


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