Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Der Bocktrinker.

        »Um elfi trink' i' 's ersti Glas,
Dees is die rechti Zeit,
So ghört se si' und anders nit
Bei sachverständig Leut.
Um halbi zwölfi kimmt des zwoat'
Und is des erschti guat,
So woaß a' jeder, daß des zwoat'
No' so viel wöhler thuat.
Um zwölfi nacha kimmt des dritt'
Des waar des best' meinoad,
Oans aba thuat ma' weh dabei
Und is ma' allzeit load,
Ma' sollt' halt nach den drittn geh',
'S waar gnua für in der Fruh',
So gschwindi furt von dera Freud,
Was sagst jetz' da dazua?
»»Ja no! es fallt an' Apfi aa,
Schau wann er zeiti is
Und bleibet gern no' auf sein' Baam,
's giebt ihm halt 'n Riß,
'Hat Alls sei' Zeit und Alls sei' End',
Dees weist der Apfi aus
Und was dahier auf Erdn is
Dees hat koa bleibe'ds Haus.«« –
»Jetz schaugts ma' da den Obstler o',
Daß i an' Apfi waar!
Und stößt mi' aa der Bock, zun falln
Bin i' no' lang nit schwaar,
Mit deiner Predi' zieg di' du,
Dir feit's in obern Stock,
Mit deini dumma Aepfi'n da,
Die ghörn nit zun Bock! –
He eingschenkt! –

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