Franz von Kobell
Gedichte in oberbayerischer Mundart
Franz von Kobell

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Die Zeit.

Der oa'.
            Frag' i 'n Herr Pfarrer, woher 's denn kimmt,
Daß Alles an' End' so g'schwindi nimmt,
So sagt der Herr Pfarrer: »Schau, sey no g'scheut,
Das thut halt amal so der Zahn der Zeit.«

Da hon i Respekt vor an' sellan Gebiß,
Macht glei in a Mauer die größt'n Riß'
Und kaut dir an' Klafterbaam zamma so g'schwind,
Als waar er grad wie a Bradl so lind. –

Wie's nacher wohl waar um die ganzi Natur,
Wann ebber die Zeit amal zahnlucket wur'
Und kunnt nimmer beiß'n? da gaang ja nix z'Grund
Und mir waar'n alleweil fröhli und g'sund!

 
Der ander.
Na Bruder, da schneid'st di, denn waar dees der Fall,
So schlucket s' halt nacher glei gar auf amal,
Was s' justement möcht', jetz' stell' dir no für,
Dees waar ja wahrhafti zu'n Umbringa schier,

Du hätt'st heunt a Haus, schö sauber und neu,
Waar aa' weg'n meiner a Gart'n dabei
Und morg'n waar furt dei Gart'n und Haus
Und du vielleicht aa', was schauget da 'raus!


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