Gerhart Hauptmann
Das Abenteuer meiner Jugend
Gerhart Hauptmann

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Drittes Kapitel

Vielfach war es jedoch berechtigte Notwehr, wodurch ich unbeliebt wurde. Ein häßlicher Gemeingeist des rettungslos Mittelmäßigen in der Schule wirkte sich in dem Bestreben aus, nach Möglichkeit alles zu entmutigen, herabzustimmen, zu hindern, zu lähmen, was einen höherstrebenden Zug mit Hoffnung zu verbinden schien. Man konnte sich seiner nur schwer erwehren. Da hieß es: »Sie wollen ein Rauch, Sie wollen ein Hähnel werden! Bilden Sie sich nur das nicht ein! Sagen Sie nur gleich Michelangelo!« Immer wieder vernahm man die Worte: »Sie werden sich schön in die Nesseln setzen!« oder: »Bilden Sie sich nur das nicht ein! Machen Sie sich nur keine Hoffnungen!« – Die Nesseln aber, sie waren das Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit. Das, was man sich nicht einbilden sollte, war: ein großer Künstler zu werden, will heißen, überhaupt ein Künstler zu werden, da doch, genaugenommen, man entweder ein großer Künstler oder gar keiner ist. »Sagen Sie nur gleich Michelangelo!« sollte eine allgemeine Höhe bezeichnen, in die hinaufzustreben erwiesener- und anerkanntermaßen für einen Menschen unserer Tage Irrsinn sei. »Machen Sie sich nur keine Hoffnungen«: »Lasciate ogni speranza!« Dante hat diese Worte über dem Eingang zur Hölle gefunden.

 

Da war ein halbgebildeter Mensch, der irgendeine der vielen Literaturgeschichten durchgebüffelt hatte und nun mit einer unverrückbaren Zähigkeit immer wieder behauptete, daß eine literarische Blüte wie die um Goethe frühestens nach einigen hundert Jahren wieder eintreten könne, vermöge eines Gesetzes, an dem nicht zu rütteln sei. Alle diese widerlichen Unkennaturen, die ihr niedriges Denken auf die Stelzen der Scheelsucht und Mißgunst stellten, inbegriffen der Literaturblütepessimist, erregten mir täglich Ärger und Übelkeit, und ich habe immer wieder mein durch sie schwer und trübe gemachtes Blut manchmal recht mühsam entgiften müssen.

Oft bewirkten sie eine lange Niedergeschlagenheit.

Ich ahnte damals nicht, und wer ahnte es, der mich sah, daß ich einen heroischen Kampf um die höchsten moralischen Güter des Lebens, und noch dazu in Elend, Armut und Verlumpung, zu kämpfen hatte! Von allen Seiten sprangen die dämonischen Mächte der Zerstörung meine ringende Seele und meinen ringenden Körper an, und ich dachte nicht einmal darüber nach, ob ich Aussicht hatte, mit ihnen fertig zu werden.

Damals kam ich mir verbummelt vor. Aber ich rechnete mir nicht an, was ich tat, was mein Ehrgeiz an Plänen schmiedete, wohin sich mein Wille, meine Hoffnung verstieg, ebensowenig, daß ich bei aller Unordentlichkeit meines Lebens außer Dickens und Thackeray Wilhelm Jordans »Nibelungen« in mich aufgenommen und zwei Gesänge eines »Hermannsliedes« in Stabreimen nach seinem Vorbild gedichtet hatte.

Die beinah aussichtslose Ungunst meiner Lage in Kälte, Regen, Eis, Schnee und Sturm vor dem dichtverschlossenen eisernen Tor, hinter dem, mit der niedrigsten Stufe, erst jenes mühsam atemlose Pyramidenklettern zu den Höhen aller Erfolge beginnen kann, entmutigte mich nicht. Als die Schustersfrau, meine Wirtin, die einigen Anteil an mir nahm, mit der Frage »Was soll denn um Gottes willen aus Ihnen werden?!« die Hände rang und mir andere Mieter als Beispiel nannte, Referendare, die bei ihr den Assessor erbüffelt hatten, erwiderte ich, sie möge das mir und Gott überlassen. Dabei hatte ich, ich weiß nicht wieso, eine geradezu frevelhafte Sicherheit.

Es sprach damals gar nichts, aber auch gar nichts für, sondern alles gegen mich. Auch war ich mir völlig selbst überlassen. Zu Hause hatte man mich in diesem Winter vergessen, wie es schien, man mußte wohl mit sich selbst genug zu tun haben. Irgendwie schritt ich vorwärts, wobei mich aber ein Etwas – nenne ich es Morast? – immer tiefer in sich zog. Das Hemmende stieg mir bis an die Kehle. Hätte ich noch das Bewußtsein eines kleinen Fortschritts in der Bildhauerkunst gehabt! Aber das Handwerk, das ich bei Michaelis trieb, war nicht einmal ein Abc-Schützentum, höchstens ein Zwang, die Zeit zu vergeuden.

 

Hypochondrien aller Art kamen hinzu, deren Grund die immerwährende, aber berechtigte Sorge war, mein Körper möchte diesen Überlastungen auf die Dauer nicht gewachsen sein und einmal plötzlich zusammenbrechen. Nicht nur der nie geschwundene Lederoser Husten gemahnte daran.

Zwar hatte ich mich zu einer Art Hungerkünstler ausgebildet, genoß nur ausnahmsweise ein warmes Mittagbrot und konnte mehrere Tage von nichts leben. Aber wer sollte das ewig durchhalten! Schon auf die Straße zu treten, in der Stadt umherzulungern wurde zur Qual. Man sah zu, wie die Leute in Restaurants sich vollstopften. Männer, Weiber, gutgekleidete Bürgersleute, saubere Dienstmädchen, Greise, Kinder rissen gleichsam Würste, Schinken, Rauchwaren, pommersche Gänsebrüste aus den Läden heraus und suchten damit das Weite. Es schien, als ob man alles geschenkt bekäme. Aber es wurde gewiß nichts verschenkt. Es war nur teuflische Vorspiegelung, den doppelt und dreifach zu martern, der kein Geld in der Tasche hatte.

Ich lag nachts auf einer Roßhaarmatratze, einem Urväterhausrat, der mich vor Jahren nach Breslau in die Wanzen-, Schwaben- und Flohpension begleitet hatte. Als mich wieder einmal der Hunger nicht schlafen ließ, brachte mir der Stich eines Roßhaars das alte Familienstück in Erinnerung und ließ zugleich den Doppelgedanken aufblitzen, daß es eigentlich überflüssig und daß es verkäuflich sei. Mein Entschluß war sogleich gefaßt. Aber als bereits am nächsten Morgen mein Vertrauensmann, ein Packträger, die Matratze auf dem Kopf, durch die Straße schritt, von mir in gemessener Entfernung begleitet, glaubte ich, im Verkehr des Bürgersteiges verborgen, daß alle Welt sich gegen einen öffentlichen Skandal entrüsten müßte.

Übte ich nicht an meiner Mutter Verrat? War es nicht Mutterliebe, die ich, ein zweiter Judas, für dreißig Silberlinge zu verkaufen mich erniedrigte?

Meine Wirtin war außer sich, als sie von der Sache erfuhr und von dem Trinkgeld, das man mir für das große Wertobjekt hingeworfen hatte. Ihr Mann, der Schuster, sah sich seit Jahren nach einer solchen Unterlage um, da sein Arzt ihm auf Roßhaar zu liegen als Mittel gegen die Gicht empfohlen hatte. Vielleicht hatte mir die Matratze allein bei den Schustersleuten Kredit verschafft, weil sie ihnen als ein dereinst verfallenes Pfand vorschwebte. Die Schustersfrau war also außer sich. Alle meine Schulden bei ihr, sagte sie, wären durch die Matratze beglichen gewesen, und ich hätte noch Geld herausgekriegt.

 

Damit war ich am Ende meiner geldlichen Auskünfte angelangt. Beinahe jeden Tag lief ich zur Post, in der unsinnigen Annahme, es könne eine Geldsendung vernachlässigt und dort liegengeblieben sein. Meine Erwartungen grenzten ans Krankhafte. Als ich einmal den Hunger nicht mehr ertragen zu können glaubte, stieg ich die wacklige Treppe des altersschwachen Häuschens hinauf, in dem die Steuereinnehmerswitwe Schmidt mit einer Tochter und ihrem Sohn Hugo lebte. Als ich mit Überwindung die blecherne Klingel zog, wußte ich, ich war zum Bettler geworden. Nachdem die Schwester geöffnet und ich sie gebeten hatte, den Bruder zu rufen, wußte ich, daß auch die Schwester es wußte. Der Freund erschien und brachte nach längerer Zeit das erbetene Geldstück heraus, eine halbe Mark, die für das Mittagessen in einem gewissen Speisehaus bezahlt werden mußte. Er war bleich, und ich sah ihm an, es war ihm nicht leicht geworden, seiner greisen Mutter die gewaltige Summe abzuringen.

Dagegen empfand ich das Geldstück wie ein Gottesgeschenk in der Hand und dabei ein unaussprechliches Glücksgefühl.

Am folgenden Morgen nach dem so eroberten Mittagessen war die Lage nicht anders geworden. Es bleibt unklar, wie ich eigentlich fortleben, oft sorglos und heiter sein und schließlich noch Nächte auf Bierreisen von Kneipe zu Kneipe durchlumpen konnte. Körper und Seele besitzen eben erstaunliche Anpassungsfähigkeit. Kreide, Pump, Bettelbriefe und Gütergemeinschaft jugendlicher Naturen haben wohl auf eine fast wunderbare Weise die Mittel zu allem flüssig gemacht.

Eines Tages war ich im Gespräch mit Puschmann bis in die Nähe der Kleinen Feldstraße gelangt. Bevor wir uns trennten, blieben wir stehen, weil Puschmann mit Tiraden über sein Lieblingsthema, die Französische Revolution, nicht zum Schluß kommen konnte. Es war wenige Schritte entfernt von meiner alten Wanzen- und Flohpension. Das schwarze Gelock des mit einem Wagnerbarett bedeckten Puschmannschen Hauptes flatterte malerisch im naßkalten Winde, der uns Regen und Schnee um die Ohren blies. »Robspirrr, Hauptmann, ich sage Ihnen: Robspirrr!« Er glaubte, er habe die richtige Aussprache. Ich weiß nicht mehr, was er von »Robspirr« sagte, den er immer im Munde führte, obgleich dies damals gefährlich war. Er war mir über, denn er protzte noch außer der Samtjacke mit dem darübergezogenen Düffelpaletot, während ich nichts weiter als meine Schnallenschühchen, Sommerhöschen, Sommerweste und ein zerschlissenes Jackett am Leibe hatte. Dabei trug ich noch immer meine Lavallière auf Matrosenart. Allen Leuten, die mich deshalb erstaunt zur Rede stellten, diente ich mit allerlei Theorien über Abhärtung, die ich mir, aus der Not eine Tugend machend, in den Kopf gesetzt hatte.

Wir hatten uns Lebewohl gesagt an dem schwarzen, nassen, mit grünem Schimmel bedeckten Lattenzaun eines Kirchhofs, und Maler Puschmann konnte kaum hinter mir um die Ecke dieses Zaunes verschwunden sein, als sich, wie mir vorkam, die Pranke eines Tigers mit erheblicher Wucht von vorne in meinen Brustkasten schlug. Ich konnte mich nur noch nach vornüber beugen und dachte, daß es mein Ende sei. Ich klammerte mich an den Lattenzaun. Aber die Absicht, Puschmann zu rufen, ging über das Vermögen meiner Stimmittel und endete in Tonlosigkeit.

Es ist kein angenehmes Gefühl, sich vorzustellen, daß man sich hilflos aus dem Straßenschmutz aufnehmen lassen muß. So wehrte ich mich aus allen Kräften dagegen. Wie lange ich, an die Latte geklammert, gestanden habe, weiß ich nicht. Der erzwungene Stillstand gab mir Gelegenheit, über ein Was nun? nachzudenken. Da fiel mir ein, daß seit einigen Jahren Onkel Straehler, der Sanitätsrat, sein Domizil für den Winter von Salzbrunn nach Breslau verlegt hatte und daß seine Wohnung in der Nähe war.

Bei einigem Nachlassen meiner Schmerzen gelang es mir, mich bis zu dieser fortzutasten und die Treppe hinaufzuquälen. Ich hatte das Glück, den Onkel daheim zu finden. Aber nicht er, sondern erst ein Sanitätsrat Ascher, den ich am folgenden Tage aufsuchen konnte, stellte eine Rippenfellentzündung fest, die, wie er sagte, sehr ernst zu nehmen sei, aber doch wohl behoben sein würde, wenn ich einige Wochen das Bett hütete.

Weder dieser Sanitätsrat Ascher jedoch noch mein braver Onkel Straehler haben es dann für nötig befunden, mich am Krankenbett zu besuchen und sich von meinem Befinden zu unterrichten.

Das aber tat eines Tages, von Schmidt benachrichtigt, Alfred Ploetz. Nachdem wir uns eine Weile ausgesprochen, ging er fort und brachte Büchsen Corned beef. Dieses Corned beef vergesse ich nicht, ebensowenig wie das Fünfzigpfennigstück, das mir seinerzeit Hugo Schmidt in die Hand drückte.

Alfred Ploetz blieb mein Rabe, bis ich wieder auf den Beinen war.

 

Bevor das Kunstsemester endete, gab es noch eine große Schulrevolution, bei der ich eine tätige Rolle spielte. Studierende aller Klassen wogten erregt und sich gegenseitig anfeuernd auf den Korridoren des Schulgebäudes am Augustaplatz hin und her und zogen sich dann im Parterre zusammen gegen die Wohnung des Pedells, den man exemplarisch abstrafen wollte. Er treibe Spionage, sagte man, und erstatte dem Direktor Berichte.

Ich sehe noch den langen, bleichen Kerl, der einen polnischen Namen trug, wie er, ohne sich zu wehren, drohende Schülerfäuste unter der Nase, sich wilde Beschimpfungen ins Gesicht schreien lassen mußte. Er nährte einen besonderen Haß auf mich.

Von Jena fiel noch zuletzt ein Licht in die gefährlichen Wirbel dieser wüsten und fruchtbaren Zeit in Gestalt eines photographischen Bildchens, das Bruder Carl von sich hatte machen lassen und mir sandte. Es war eines unter vielen Zeichen seiner Liebe und Anhänglichkeit, die mir sagten, daß er sich nach mir sehne, und die einen festen Glauben an meine Berufung zu etwas Höherem ausdrückten.

Das Bildchen beglückte mich und entflammte mich.

Der Bruder war in einer kühnen, feurigen Attitüde festgehalten, die seine enthusiastische Geisteskraft in einer neuen Phase ausdrückte. Ich trug das Bildchen überall mit mir herum, wies es mit großem Stolz den Freunden und ward beseelt und beseligt, da unsere nahe Verwandtschaft, ein gewisser Parallelismus unserer Naturen, mich gleichsam bestätigte und den baldigen Fortschritt in die gereinigte und höhere Sphäre des Bruders hoffen ließ.

 

Das zeitige Frühjahr um Ostern brachte ich bei den Eltern in Sorgau zu, ich konnte mich hier erholen und auffüttern. Dabei machte ich mich an ein erstes Drama, »Konradin«. Der tragische Hohenstaufer zog damals wie heute junge Dichterlinge ins Verderben. Arglos dehnte ich meinen Sorgauer Aufenthalt um etwa acht Tage über den Endtermin der Ferien aus, was mein Körper im Grunde sehr nötig hatte. Hierdurch ward ich in einen neuen, gefährlichen Wirbel hineingedreht, wie sich bei meiner Rückkehr nach Breslau erweisen sollte.

Nach dem von fruchtbaren und gefährlichen Gärungen trächtigen Winter kündigte sich der ereignisreichste Sommer mit einer dramatischen Katastrophe an, als ich auf meinem Tisch bei den Schustersleuten einen großen Brief mit staatlichem Stempel entdecken mußte, in dem man mir meine Verweisung aus der Kunstschule mitteilte. Man nannte als Ursache dieser harten Maßnahme schlechtes Betragen, unzureichenden Fleiß und Schulbesuch. Mein Ausbleiben nach Ferienschluß hatte dem Faß den Boden ausgestoßen.

Ich war erschrocken und ziemlich erregt. Aber da ich die Sache wesentlich mit mir selbst auszumachen hatte und meinen Vater, der mich aus seiner Vormundschaft entlassen hatte, nicht hineinzuziehen brauchte, machte es keinen niederschmetternden Eindruck auf mich.

Es zeigte sich, daß mein Ausschluß von der alten Partei im Lehrerkollegium durchgesetzt, von der neuen nicht gebilligt war und bei klugem Vorgehen möglicherweise rückgängig gemacht werden konnte. Brave Freunde, Hugo Schmidt, Max Fleischer und Puschmann, hinterbrachten mir das.

Professor Haertel sei empört. Er habe geäußert, ich möge ihn aufsuchen. Möglicherweise laufe diese ganze sinnlose Angelegenheit auf einen Glücksfall für mich hinaus. Wahrscheinlich nehme mich Haertel als Privatschüler. Und in der Tat würde damit mein leidenschaftlich gehegter Wunsch erfüllt worden sein.

Schon am Tage darauf war diese Vermutung Wirklichkeit.

Es war eine Zeit, wo ich dem, was ich suchte, wünschte und wollte, schon einigermaßen Ausdruck zu geben verstand. Nicht umsonst hatte jener Erkenntnisblitz zum Vernunftwillen in mir aufgeleuchtet, als ich wieder nach Breslau kam und von Carl, Ploetz und Schammel vom Freiburger Bahnhof zur Stadt geleitet wurde. So mag ich wohl dem werten Künstler und Meister Haertel gegenüber an den hemmenden Pedanterien der Schule Kritik geübt haben. Man liefere mich einem Pedanten aus, einem weniger als mittelmäßigen Handwerker. Dazu, sagte ich, wäre ich nicht auf der Kunstschule. Ich hätte zu ihm, zu Haertel, gewollt, weil sein Name und seine Werke mich anzogen.

Haertel, ein gut proportionierter, lebhaft blickender Mann mit rotem Bart und geprägten Gesichtszügen, machte immer nur stockend kurze Bemerkungen. Er winkte mir mehrmals beschwichtigend ab, was die sehr berechtigte Mahnung an meine Jugend war, die Zunge gefälligst im Zaum zu halten. Aber ich hatte eben doch in seinem Studio Fuß gefaßt.

Es war damit für mich eine neue Ära auf der Kunstschule angebrochen. Die Werkstatt des ausgezeichneten Bildhauers wurde das Fundament, auf das mein Wachstum sich stützen konnte. Eine große Dürerstatue, daran der Meister jetzt arbeitete, wurde von mir naßgehalten, aus ihren Lappen gewickelt, wenn der Professor erschien, und sorgfältig wieder damit bedeckt, wenn er die Werkstatt verlassen hatte. Auf diese Art war ich, was ich mit Stolz empfand, ein Gehilfe und eines Meisters Lehrling geworden.

 


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