Rahel Varnhagen von Ense
Rahel und Alexander von der Marwitz in ihren Briefen
Rahel Varnhagen von Ense

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88.

Rahel an Marwitz.

Montag, d. 3t. August 1812.

Haben Sie Fieber, Lieber? Und wie war die Nacht? Erwarten Sie noch Heim? Lesen Sie nicht zu lange hintereinander, es strengt, wo nicht gleich fühlbar, doch an. Ich gehe gegen elf Uhr nach dem Tiergarten und weiß gar nicht wo, nämlich wann ich Sie heute sehn soll. Abends muß man seine Fenster erleuchten, dabei wollte sich es mein preußisches Mädchen gar nicht nehmen lassen die Stadt zu sehen, welches ich auch gar nicht mag, und da muß ich denn etwas bei den Lichtern bleiben; doch wäre dies alles noch mit einem Besuch zu vereinigen, wenn ich erst weiß, daß er Ihnen nötig ist, und Sie des Festes wegen allein bleiben. Erfahren Sie dies? Ich habe besser geschlafen und beinah eine große Trompete, Vivat mit Chören, vor meinem Hause mit Schlaf überwunden.

R.R.

Diesem Briefe geht voran ein Brief der Rahel vom 17. August, der, französisch geschrieben, Einzelheiten über Mutine bringt. – Tornow, südwestlicher Stadtteil von Potsdam.


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