Rahel Varnhagen von Ense
Rahel und Alexander von der Marwitz in ihren Briefen
Rahel Varnhagen von Ense

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2.

Marwitz an Rahel.

[1810]

Hier, liebe Rahel, ein Brief von Harscher und ein Fragment eines Briefs von [Adolph] Müller. Ich schickte Ihnen gern einiges von meinen Papieren, aber es liegt (einige Gelehrsamkeit ausgenommen) alles zerstreut, ist unvollendet und viel schlechter, als es sein könnte. Wenn Humboldt herkommt oder Sie ihm schreiben, so entschuldigen Sie mich doch bei ihm, daß ich ihn in Ungewißheit gelassen. Ich hatte keine Lust, das Verhältnis mit ihm ganz abzubrechen. Was soll ich Ihnen weiter sagen? Finge ich an, so müßte ich Ihnen von allem reden, von meinem Leben, meiner Art, und das ist, indirekt wenigstens, geschehen. Von einer Einzelheit aber kann zwischen uns jetzt nicht die Rede sein. Adieu also. Donnerstag 9 Uhr.

A. Marwitz.

Nach der Abschrift Varnhagens mit der Notiz: Das Original damals im Besitz der Frau Dr. Mundt. – Nikolaus Harscher aus Basel, studierte in Halle und Berlin als Schüler Schleiermachers, später im Bibliotheksdienst in Halle, eine unstäte, nicht ganz einwandfreie Persönlichkeit. – W. von Humboldt war seit 1809 Leiter des Kultusministeriums in Berlin.


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