Rahel Varnhagen von Ense
Rahel und Alexander von der Marwitz in ihren Briefen
Rahel Varnhagen von Ense

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66.

Rahel an Marwitz.

Donnerstag Abend d. 15t. Februar 1812.

Heute Abend habe ich Ihren zweiten Brief erhalten. Ich war krank. Lieber, Bester. Mit Böhm und allen Schrecknissen; ich bin genesend. Sonnabend ist der Brief an Willisen doch abgegangen. Herr von Humboldt zahlt's ihm aus. Auch Ihren vorigen Brief bekam ich erst Donnerstag. Sie müssen einmal zu Herrn von Segebardt gehen. Kommen Sie, Lieber! Wer weiß, wann Sie diesen Wisch erhalten. Fieber hatte ich nicht, aber mehr als das Gefühl davon. Montag vor acht Tagen ließ ich Böhm66. Dr. Böhm, Theaterarzt: R.s Urteil über ihn als Arzt ist nicht günstig. – von Segebarth, Generaloberpostmeister. holen. Kann man solche Briefe schreiben, wie ich Ihnen, und nicht krank werden? Ja, nur leben bleiben! Ich lebe und erwarte Sie; ich darf noch nicht lange schreiben. Ich sehe nicht sehr schlimm aus und esse mit großem Hunger. Adieu, alter Marwitz!

R. R.


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