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Siebentes Kapitel.

In solchen Gedanken, die sie jetzt kaum noch verließen, hatte sie eines Mittags, um eine Kommission in der Stadt zu besorgen, kaum ein paar Schritte aus dem Hause auf die Straße gethan, als ihr ein Dienstmann in den Weg trat. Es war ein alter Mann, der eine blaue Brille trug und sie bat, ihm die Hausnummer auf einem Briefchen, das er in der Hand hielt, zu nennen, da er sie nicht entziffern könne. Es müsse hier in der Nähe sein; der Herr, der ihm den Brief gegeben, habe etwas von Ecke der Französischen Straße gesagt.

Der alte Mann hielt ihr den Brief hin; sie zuckte zusammen: die Adresse, mit Bleistift, offenbar in großer Eile geschrieben, war an sie in Borykines ihr wohl bekannter Hand. Sie sagte dem Manne, ihren Schrecken bemeisternd, mit gut gespielter Ruhe, daß sie ihm den weiteren Weg ersparen könne, da der Brief für sie bestimmt sei. Er war es zufrieden und schlürfte davon, froh der doppelten Bezahlung für den einmaligen Gang. Eleonore versicherte sich, daß der Mann mit der Troddelmütze nicht am Fenster gestanden, auch niemand sonst ihre Begegnung mit dem Dienstmann beobachtet habe, machte noch ein paar Schritte bis zum nächsten Hause und erbrach das Billet. Es enthielt nur eine Visitenkarte Borykines, auf welcher – wiederum mit Bleistift geschrieben – nichts stand als das Wort: Verbrennen!

So hatte sie die Ahnung, daß es sich hier um etwas Außerordentliches handle, nicht betrogen. Sie ließ Billet und Karte in die Tasche gleiten, kehrte auf der Stelle um und sagte zu Auguste, die ihr die Flurthür öffnete, daß sie etwas vergessen habe. Auf ihrem Zimmer angelangt, schloß sie sorgfältig hinter sich ab, nahm aus ihrem Schreibtisch das Paket, that es mit dem Couvert und der Karte in den Ofen und entzündete es. Die imprägnierte Umhüllung, von der Borykine gesprochen, that ihre Dienste: im Nu stand das Paket in lichten Flammen. Nur wenige Minuten, so war es verkohlt. Glücklicherweise hatte in dem Ofen, vermutlich noch vom Frühjahr her, das ein paar sehr kalte Tage gebracht, eine ziemlich dicke Aschendecke gelegen, die dem Ordnungssinn der Tante entgangen war. Wenn man die Asche, die das Paket zurückgelassen, mit dieser vermengte, würde es kaum möglich sein, zu entdecken, daß hier Papier verbrannt waren.

Als Eleonore sich von dem Ofen in die Höhe richtete, bebten ihr die Kniee, und aus dem Spiegel, vor den sie getreten war, schaute sie ein blasses, verstörtes Gesicht an. Dir fehlt doch noch viel zu einer Nihilistin, sagte sie zu dem Spiegelbild.

Sie fühlte sich so angegriffen, daß sie sich gern auf das kleine Sofa geworfen hätte; aber Auguste mußte annehmen, sie werde wieder fortgehen, und ihr Bleiben hätte Verdacht erregen können. So zog sie die Handschuhe wieder an und verließ zum zweitenmal Wohnung und Haus.

Es war ein wunderschöner, mildwarmer Tag zu Ende des August; die Straßen schwärmten von Menschen. Eleonore sah alles nur wie durch einen Schleier; ihre Gedanken waren in dem Bann des eben Erlebten. Eines war klar: Borykine hatte die relative Sicherheit, in der er sich hier in Berlin befinde, überschätzt, oder auch die Gefahr in seiner Weise geringer geschildert, als sie in Wirklichkeit war. Jedenfalls war ihm die Polizei auf den Fersen oder hatte ihn schon in ihren Händen. Eleonore schauderte, wenn sie sich diese letztere Möglichkeit vorstellte. Kannte sie doch das Schicksal, das seiner harrte: Auslieferung an Rußland und dort Tod am Galgen oder Sibirien! Die arme Schwester in Zürich! Sie liebte ihn gewiß sehr, sah in ihm das Ideal eines Mannes und Patrioten, Hatte sie kein Recht dazu? War er nicht beides in eminentem Sinn? Würde sie selbst nicht für ihn geschwärmt haben, wäre er ihr Bruder gewesen, anstatt daß er sie jetzt mit einer Liebe verfolgte, die sie freilich nicht erwidern konnte? Das war nun vorbei. Er kam sicher nicht in die Wohnung zurück. Sie hatte ihn gestern abend zum letztenmal gesehen.

Ihr wurde wunderlich weich ums Herz. War es denn ihr Schicksal, daß sie dem Himmel noch danken mußte, wenn sie die Männer, die sie liebten, scheiden sah, selbst den einen, einzigen, den sie wieder geliebt hatte? Was wollte denn da das Herz in der Brust, wenn sein Sehnen und Verlangen doch nimmer gestillt werden sollte? War es nicht besser, es thäte seinen letzten Schlag? Oder schlüge nur für die Freiheit, das Vaterland, die Menschheit – für irgend ein Ideal, in dessen Glanz dies kleinlich-egoistische Dasein verschwebt wie ein Sommerwölkchen im Aether?

Und dann schreckte sie aus solchen Träumereien auf, wenn einer der Begegnenden sie schärfer ins Auge zu fassen schien; und der Atem versagte ihr, als jetzt ein Schutzmann schnell auf sie zutrat und sie rauh anredete. Aber der Mann hatte nichts gewollt, als sie vor einem Wagen warnen, der sie beinahe überfahren hätte.

Es war ein offenes, mit zwei prächtigen Braunen bespanntes Coupé, in dessen einzigem Insassen, sie den blonden Grafen, ihren Reisegefährten, erkannte. Oder erkannt zu haben glaubte: der Herr im Coupé war ihr ein paar Jahre älter erschienen und hatte ein blasses, sorgen- oder kummerschweres Gesicht gehabt. Sonst hatte alles gestimmt: das blonde, aufwärts gezwirbelte Bärtchen, die elegante Kleidung, die Haltung. War er es gewesen – und sie zweifelte schon nicht mehr daran – so hatte er, vor sich niederblickend, sie keinesfalls bemerkt. Es that ihr leid. In der trüben Stimmung, in der sie sich befand, hätte sie mit dem freundlichen Herrn, der sich ihrer so gütig angenommen, gern einen Gruß gewechselt. War er die ganze Zeit in Berlin gewesen? oder auf seinen Gütern? Und war er dann mit seinem Freunde zusammengekommen? Hatte ihm von der Reisegefährtin erzählt? ihren Namen genannt? Konnte Ulrich ihn nicht hierher begleitet haben? sie ihm begegnen wie eben dem Grafen? Seltsam, daß sie niemals an diese Möglichkeit gedacht hatte, erst heute daran dachte, wo ihr aufgeregter Geist überall Schrecknisse sah! Ein Schrecknis, dem Geliebten zu begegnen? Ach, es war nicht anders! Und der Schrecknisse größtes.

Sie rief eine geschlossene Droschke an und fuhr, so tief als möglich sich in die Ecke drückend, nach Hause.

Hier fand sie die Tante und Tilchen in großer Aufregung über einen Rohrpostbrief, der vor wenigen Minuten erst gekommen war.

Die Welt ist aus den Fugen, sagte die Tante pathetisch; lies!

Der Brief war, wie Eleonore es geahnt, von Borykine.

»Gnädige Frau!

Eine Operation, zu der Professor W. eben telegraphisch nach Danzig berufen wird, und bei der er meine Assistenz dringend wünscht, zwingt mich, wie ich gehe und stehe, Berlin auf ein paar Tage zu verlassen. Ich habe eben nur noch Zeit, dies zu schreiben. Meine Rückkehr werde ich pflichtschuldig brieflich oder telegraphisch melden. Inzwischen empfehle ich mich Ihnen und den andern Damen zu geneigtem Andenken. Mit bekannter Hochschätzung

Gregor Borykine.«

Nun, was sagst du? fragte die Tante.

Daß es eine große Auszeichnung für Herrn Borykine ist, erwiderte Eleonore, den Brief auf den Tisch legend, ruhig, während ihr das Herz bis in den Hals schlug.

Ich gebe die Auszeichnung zu, sagte die Geheimrätin seufzend; aber gerade heute hatte ich sein Lieblingsgericht kochen lassen: Karpfen in Bier, da wir ihm freilich hier seine vielgerühmten Sterlet nicht präsentieren können. Ich habe eben mit meiner mütterlichen Sorge für unsre Pensionäre kein Glück mehr.

Denke an das Wort, Mamachen, das dich so oft getröstet hat, sagte Tilchen mit Thränen in den Augen. Thue das Gute und wirf es ins Meer; sieht es der Fisch nicht –

Sieht es der Herr! rief die Geheimrätin, die Augen zur Zimmerdecke erhebend. O, du gutes, du viel zu gutes Kind! Ach, glaube mir, wir mit unsern altmodischen Herzen taugen nicht mehr in diese Welt.

Tilchen schluchzte, die Tante weinte still, Eleonore murmelte etwas, das als Beileidsbezeugung gelten sollte, und man ging zu Tisch, bei welchem heute auch der Chilene fehlte, der von seinem Gesandten zum Diner geladen war.

Ein trübseliges Mahl; Eleonoren schien es kein Ende nehmen zu wollen. Endlich durfte sie sich auf ihr Zimmer zurückziehen, das sie für den Rest des Tages nicht wieder verließ. Eine heftige Migräne, welche sie heute von ihrem Wege in die Stadt zurückgebracht habe, mußte als Vorwand dienen.

Und es war kein bloßer Vorwand. Ihr Kopf schmerzte, auf ihrem Herzen lag es wie eine Zentnerlast. Nie würde sie es für möglich gehalten haben, daß das Schicksal eines Mannes, der ihrem Herzen so fernstand, sie zu einer so leidenschaftlichen Teilnahme bewegen könnte. War er seinen Verfolgern entronnen? Sie durfte es hoffen. Offenbar war er, der seine Verbindungen überall hatte, gewarnt worden, und mehr bedurfte es nicht für einen, der so kühn, so gewandt, so nie um Auskunftsmittel verlegen war. Aber hatte man ihn gewarnt, so hatte man ihn sicher auch verraten. Konnte der Japaner, mit dem er auf einem so vertrauten Fuße gestanden, der Verräter gewesen sein? Und war dann sie die Veranlassung auch dieses Unglücks? Mußte sich so auf Tritt und Schritt Verderben an ihre Fersen heften? Wo dann Frieden finden in dieser friedlosen Welt? In seinen Armen! an seiner Brust! Ach, eine Minute nur an seine Brust den Kopf lehnen zu dürfen, still, ganz still! Und zu fühlen, wie das Hämmern in den Schläfen schwand, und die Zentnerlast vom Herzen sank! Und so einzuschlummern, um nicht wieder zu erwachen! Schlafen! Schlafen!

Aber sie fand keinen Schlaf, auch als sie sich gegen Mitternacht, nur halb entkleidet, auf ihr Bett geworfen. Immer wilder hasteten die Gedanken; immer phantastischer drängten sich die zerfließenden Bilder durcheinander. Bald war es Borykine, den man zur Hinrichtung führte, und der die Marseillaise sang, an der Hand die todesblasse Schwester, die barfuß war und um den schlanken Hals einen blutigen Streifen hatte, wie das Gretchen der Walpurgisnacht. Der kleine Japaner aber, Gesichter schneidend und das krumme Schwert schwingend, tanzte voraus. Dann war es wieder der blonde Graf, der aus dem Coupé vor ihre Füße geschleudert wurde und mit hilflos kummervoller Miene zu ihr aufblickte, während Don Fernando dabei stand, den Henriquatre streichend, höhnisch grinsend. Dann war es der Geliebte, der an der Seite einer Frau, die ihr Gesicht abgewandt hatte, durch Felder schritt, auf denen geerntet wurde, und eine Schar schöner Kinder Haschens spielte, die auseinander stoben, als die Feuerwehr mit Fackeln und Geklingel herangaloppiert kam.

Eleonore fuhr in die Höhe und saß aufgerichtet, mit wild klopfendem Herzen, lauschend. Das Klingeln konnte keine Täuschung gewesen sein; sie hatte es zu deutlich gehört. Und jetzt klingelte es abermals – an der Flurthür!

Das waren sie, die Borykine suchten!

Und zum drittenmal klingelte es, diesmal lauter, ungeduldiger. In dem Hause war es lebendig geworden; sie hörte die Tante aus ihrem Schlafzimmer ängstlich nach Auguste rufen, die denn auch jetzt eilig über den Flur geschlürft kam. Die Kette wurde abgehoben, der Schlüssel umgedreht. Dann ein halb unterdrückter Schrei des Mädchens. Im nächsten Moment eilige, wuchtige Schritte von Männern auf dem Flur, vorüber an ihrer Thür nach dem langen schmalen Gange, der rechtwinklig auf den Flur stieß und an welchem die Hinterzimmer lagen, deren eines Borykine bewohnt hatte. Offenbar war man über alles genau unterrichtet.

Sie kommen zu spät. Gott sei Dank! murmelte Eleonore.

Sie hatte sich vollständig angekleidet, als an ihre Thür gepocht wurde: Mach auf, Eleonore! Ich bin's.

Es war die Geheimrätin im Schlafrock, den sie in der Eile verknöpft hatte, und mit einer Haube, die schief auf dem grauen, verwirrten Haar saß. Sie hatte kaum das Gemach betreten, als sie sich auf einen Stuhl in der Nähe der Thür fallen ließ, mit tonloser Stimme rufend: Dies ist mein Tod.

Was giebt es denn nur, Tante? sagte Eleonore. Ich wollte eben zu Bett gehen, als ich klingeln hörte. Ich glaubte, es sei Herr Alvarez, der so spät nach Hause komme; aber –

Sie brauchte nicht weiter zu lügen. Die Tante war aufgesprungen und irrte mit gerungenen Händen durch das Zimmer, wehklagend:

Eher hatte ich des Himmels Einfall – dieser fleißige, strebsame Jüngling ein Verräter, ein Hochverräter, ein Nihilist! Ich sagte dem Beamten, er sei mit Professor Waldeyer auf dem Wege nach Danzig zu einer Operation – der Mann hat mir ins Gesicht gelacht; die Polizei wisse alles! Und durch wen? Eleonore, du rätst es nicht: durch den Marquis, durch Nakamura, dem Borykine ein unbedingtes Vertrauen geschenkt, und der ihn nun von Paris aus denunziert hat! Dergleichen in meiner ehrbaren Familie! Ich überlebe es nicht.

Er ist gewiß unschuldig, sagte Eleonore.

Ich glaubte es auch, wimmerte die Geheimrätin; jetzt nicht mehr – ich habe keinen Glauben an die Menschheit mehr.

Nun kam auch Tilchen mit vor Angst zuckenden Lippen, die Spitze der langen dünnen Nase kreideweiß, das blonde Haar in unzählige Papilloten gewickelt. Sie umarmte Eleonore schluchzend und warf sich gegenüber ihrer Mutter, die sich wieder gesetzt hatte, auf den Stuhl an der andern Seite der Thür.

Abermals klopfte es. Diesmal war es Auguste. Die Geheimrätin möchte herauskommen; der Herr Kriminal wünschte sie zu sprechen.

Ich sterbe mit dir, Mamachen! rief Tilchen, vom Stuhle in die Höhe fahrend.

Nein, mein Kind, es ist an einem Opfer genug! sagte die Geheimrätin, die rechte Hand abwehrend erhebend und das Zimmer verlassend.

Wieder erschien Auguste. Der Herr Kriminal lasse auch die beiden Fräulein bitten.

Eleonore faßte Tilchen, die an allen Gliedern zitterte, unter den Arm und führte sie in das Speisezimmer, wo ein Beamter, Papier, Tinte und Feder vor sich, an dem Eßtische saß, von dem die Decke halb zurückgeschlagen war. Neben ihm stand ein zweiter Herr, der die eintretenden Damen mit einer gemessenen Verbeugung begrüßte und Platz zu nehmen bat, worauf das Verhör begann.

Es währte glücklicherweise nicht lange und beschränkte sich im wesentlichen auf die Fragen nach den Namen der Damen, und ob ihnen von Herrn Borykine jemals Mitteilungen politischer Art gemacht worden seien, oder er ihnen Namen von Freunden und Bekannten genannt habe, mit denen er in intimerer Verbindung stehe. Schließlich! wann und wo sie ihn zum letztenmal gesehen, und ob sie im Laufe des Tages irgend eine schriftliche Mitteilung von ihm erhalten hätten.

Hier produzierte die Geheimrätin den heute Mittag erhaltenen Rohrpostbrief, welcher von dem Beamten genau untersucht und zu den Akten genommen wurde.

So! sagte der Beamte. Und nun, gnädige Frau, so leid es mir thut und so völlig ich auch, als Mensch, überzeugt bin, daß keine von den Damen sich zur Hehlerin geheimer Korrespondenzen und dergleichen des Inkulpaten hergegeben hat – der Fall ist zu wichtig. Wir sind es einem befreundeten Staate, der in seinem erhabenen Oberhaupte selbst getroffen werden sollte, schuldig – mit einem Worte, so tief ich es beklage: ich bin gezwungen, eine Haussuchung anzustellen.

Hier fiel Tilchen nach einem schmerzvollen Aufstöhnen in Ohnmacht und mußte von der Mama und Auguste in ihr Schlafgemach zurückgebracht werden.

Der Beamte wandte sich zu Eleonoren:

Ich sehe, mein gnädiges Fräulein, daß Sie hier die einzige sind, die den Kopf nicht verloren hat. Dürfte ich Sie ersuchen, mir bei dem leidigen mir obliegenden Geschäft nach Kräften behilflich zu sein, indem sie sich die Schlüssel zu den Schreibtischen und so weiter der Damen geben lassen und mir auch sonst als Führer dienen. In dem Zimmer des Herrn Alvarez bin ich bereits gewesen. – Der junge Herr war leider nicht vernehmungsfähig, fügte der Beamte mit dem Schimmer eines Lächelns hinzu.

Eleonore erklärte sich bereit, und die Haussuchung begann. Mochte der Beamte, der selbst noch ein jüngerer Mann war, von der Erfolglosigkeit seiner Nachforschungen gleich anfangs überzeugt sein, und die Sache als bloße Form betrachten, oder war es ein besänftigender Einfluß, der von Eleonore ausging – seine Höflichkeit steigerte sich bei jedem neuen Zimmer, das sie betraten, und erreichte ihren Gipfel, als sie zu der Thür gelangten, die sie als die zu ihrem Zimmer bezeichnete.

Mein gnädiges Fräulein, sagte er, Sie haben gesehen, zu welcher Barbarei mich mein Amt zwingt. Aber alles hat seine Grenze, auch die rauheste Pflicht. Ich würde die Grenze überschreiten, wollte ich diese Schwelle nicht respektieren.

Er war mit einer tiefen Verbeugung zurückgetreten. Eine Minute später hatten er und sein Gefolge die Wohnung verlassen.


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