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Weiße Häuschen.

Ihr weißen Häuschen, funkelnd in der Sonne,
Mit offnen Fenstern, ganz von Grün umgeben,
Man mag den Blick nicht wieder von euch heben,
Ihr weißen Häuschen, funkelnd in der Sonne! …

Ihr wißt nicht, wie ich in Gedanken selig
Vorbei oft geh' und lächelnd auf euch blicke;
Von eures Heims geschwätzig trautem Glücke
Erzählt mir doch, ihr Häuschen licht und fröhlich.

Blüh'n in behaglichen, durchwärmten Zimmern
In Schalen von Krystall, durchsichtig, luftig
Theerosen, Lilien, noch im Welken duftig,
Gardenien, die in zartem Glanze schimmern?

Sieht man ein seltsam Arbeitskörbchen stehen,
Wo zwischen Fingerhüten, Garn, dem bunten,
Ein zierlich Briefchen, halb versteckt nach unten,
Ein blaues Band, ein goldner Reif zu sehen? …

Giebt's Nippsachen, kokette Bücherbände,
Die Wände voll phantastischer Pastelle,
Deckt Kinderspielzeug Decken rings und Felle,
Schallt Vogel-, Kinderzwitschern ohne Ende?

Sieht ein Großmütterchen im Lehnstuhl sitzen
Behaglich und bequem man, mit der Brille,
Erzählend mit der Stimme sanft und stille
Vom rothen Dämon mit der Flügel Flammenblitzen

Manch tollen Streich an eine dicht geschaarte
Entzückte Kinderwelt, die lauscht voll Dankes? …
Giebt's ein geschäftig Mütterchen, ein schlankes
Und einen Vater, ernst mit großem schwarzen Barte? …

… O sagt, o sagt mir's doch! … An eure Wände
Schlingt sich der Epheu, üppig aufwärts kletternd;
Und durch die reinen Strahlenhimmel schmetternd
Steigt eine Lerche. – Aus streck' ich die Hände,

Die Arme aus nach Licht und frohem Leben,
Und tief im Herzen Heimweh ich empfinde
Nach liebem Antlitz, einer Hand, die linde
Mich liebkost, zärtlich, mit geheimem Beben;

Nach zart vergeh'ndem Veilchenduft voll Wonne,
Nach einem Heim voll Ruhe, still und selig;
Heimweh nach euch, ihr Häuschen licht und fröhlich,
Ihr weißen Häuschen, funkelnd in der Sonne!