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Kehr' niemals wieder. – Bleib jenseits der Meere,
Der Berge. – Todt schlug unsre Lieb' ich jetzt. –
Sie quälte mich. – Ich trat sie mit den Füßen,
Hab' ihr Gesicht verletzt,
Ich biß sie, riß sie dann in tausend Fetzen
Ich mordete sie, ja! – Nun endlich ruht
Und schweigt sie, – Stiller fließt durch meine Adern
Das übermächt'ge Blut.
Ich kann jetzt schlafen Nachts und rufe weinend
Nicht mehr nach dir voll Schmerz. – Welch Frieden nun! …
In dieser Stille, diesem ew'gen Dämmern
Kann meine Seele ruhn,
Und weben an den Fäden des Vergessens
Entsagungsvollen Traums. – Kehr' nicht zurück. –
Ich will dich hassen, blind und kalt, wie einstmals
Ich dich geliebt voll Glück;
Dich hassen, meiner blüh'nden Jahre willen,
Die schmerzvoll ich geopfert, fern von dir;
Die arme Jugend, ohne Zärtlichkeiten,
Umsonst vergeudet hier! …
Doch leidet man beim Haß, doch muß man weinen
Beim Haß … Und immer wirst du vor mir stehn
Wenn ich dir fluche. – Keine Kräfte hab' ich
Zu Kampf und Klage mehr.
Die Stille will ich – eine große Stille! …
Laßt schweigen, was da seufzt im Herzensgrund.
Es klagt etwas in mir, ein Feind vielleicht,
Ein Kranker dort im Grund;
Ein Wesen, das von Riesenpein erdrücket,
Von Lasten, denen keiner noch entrann,
Das mit dem Tode ringt, um Hilfe bittet
Und das nicht sterben kann.