Arno Holz
Dafnis
Arno Holz

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Er hört mit ihr den
Gukguk schreyn.

Ode Jambo-Trochaica.

       

Grisillgen / weistu waß?
Kom mit mir in das Graß.
Im Hayn blüht lengst der Flihder /
die Fröschgens hupffen wihder.
Venus und ihr kleines Söhngen
pflükken sich da Tausendschöngen.
Ach / nun ist die göldne Zeit –
hörstu? / wie der Gukguk schreyt?

Grisillgen / weistu waß?
Itzt wüntscht ich dihß und daß.
Sih / wie sich meine Zihgen
ümb deine Schäffgens schmihgen.
Zwischen Qwendel / über Qwekken
tasten dort verbuhlt zwo Schnekken.
Ach / nun ist die göldne Zeit –
horch blohß / wie der Gukguk schreyt!

Grisillgen / weistu waß?
»Nein / nicht doch / Dafnis / laß!
For so ein Bihnen-Kröpffgen
ist nicht mein Honig-Döpffgen!
Müßt ich nicht durch solch Benähmen
Mich vor meinen Schäffgens schähmen?
Drükk mir nicht mein Daffet-Kleid /
horch doch / wie der Gukguk schreyt!«

Grisillgen / waß ist daß?
Dein Hütgen glüzzt gantz naß?
»Lind träuffelt seinen Segen
ein lihber Sonnen-Regen!«
Flinck in jenes Rohsen-Läubgen!
Ich der Täuber / du das Täubgen!
Ach / nun ist die göldne Zeit –
nein / wie blohß der Gukguk schreyt!


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