Ferdinand Gregorovius
Wanderjahre in Italien
Ferdinand Gregorovius

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4. Die Kathedrale und andere Kirchen Palermos

Der Dom von Palermo war schon vor der sarazenischen Periode die Hauptkirche der Stadt und des Erzbistums und der Maria Assunta geweiht. Die Araber hatten ihn in eine Moschee verwandelt, die Normannen ihn dem christlichen Kultus zurückgegeben und alles Sarazenische daraus entfernt. Nur auf einer einzigen Säule des südlichen Portikus sieht man noch eine arabische Inschrift, den 55. Vers der 7. Sura, welcher lautet: «Euer Gott hat den Tag geschaffen, dem die Nacht folgt, und der Mond und die Sterne sind beigefügt zum Werke nach seinem Befehl. Ist nicht sein eigen die Kreatur und nicht sein die Herrschaft? Gelobet sei Gott der Herr der Jahrhunderte!» Die alte Kirche baute der Erzbischof Gualterius Offamil, ein Verwandter Rogers, in den Jahren 1170 bis 1194 prächtig aus; er gab ihr den ernsten gotischen Charakter, welchen der Dom trotz aller neuern Verunstaltungen im wesentlichen behalten hat. Von dem alten Gebäude ließ er nur die Kapelle der Santa Maria Incoronata stehen, in welcher Roger wie alle folgenden Könige Siziliens die Krone empfingen, was die Inschrift «Hic Regi Corona Datur» besagt. Im Jahr 1781 wurde der Dom erneuert und durch die geschmacklose Kuppel, ein Werk des neapolitanischen Architekten Fernando Fuga, auf das sinnloseste entstellt, wodurch der schöne ursprüngliche Stil völlig zerrissen ward. Gleichwohl macht die Kathedrale einen mächtigen Eindruck; sie verbindet die gotische Erhabenheit mit allem Reiz sarazenischer Bogen und Arabesken, und kein anderes Gebäude Palermos spiegelt so klar die an Kontrasten reiche Geschichte der Insel ab.

Palermo: Dom

Palermo: Dom

Der Dom liegt frei auf einem großen Platz, den eine marmorne Balustrade mit barocken Steinfiguren umgibt. In der Mitte desselben erhebt sich die Statue der Pest abwehrenden heiligen Rosalia auf einem dreiseitigen Piedestal. Sie ist für Palermo das, was der heilige Gennaro, der den Dämon des Vesuvs beschwört, für Neapel bedeutet.

Vier Türme von schöner Arbeit entsteigen den Ecken des Doms, und kleine Kuppeln laufen an der Längenseite hin. Der alte viereckige, unverjüngte Glockenturm erhebt sich daneben nach toskanischer Weise und ist durch Bogen mit der Kirche verbunden. Die halbrunde Tribune ist von außen mit schwarzen Arabesken schablonenartig bemalt. Überall an den Außenwänden, in Portalen, Fenstern, Friesen und Gesimsen ergötzt sich das Auge an der feinen Skulptur der Arabesken und an den phantastischen Bildungen von Säulen und Zinnen. Die mühsamste Kunst ist an die Portale verwendet und zumal merkwürdig die kunstreiche Arabeskenbildung der Haupttüre und der Charakter des Portikus auf der südlichen Seite. Die Halle rührt vom Jahr 1430 her. Sie wird von drei Spitzbogen über vier Säulen gekrönt und ist von sehr malerischer Wirkung. An der innern Wand des Atriums sieht man dort zwei moderne Skulpturen, welche die Krönung Karls III. und die des Victor Amadeus von Sardinien darstellen, der einst König Siziliens war.

Der innere Raum von einfachem und freundlichem Charakter, aber ganz modernisiert, ist dreischiffig, in der Form des lateinischen Kreuzes, mit Rundbogen, die von Pfeilern getragen werden. Kapellen wie Altäre strotzen von Überladung und barockem Ungeschmack. Marmor und Porphyr sind reichlich verschwendet, aber weder Malereien noch Skulpturen bemerkenswert, außer den beiden kunstvoll gearbeiteten Marmorbecken, von denen das eine aus der Schule des Antonio Gagini ist, des Schülers Michelangelos und des besten Bildhauers, den Sizilien hervorgebracht hat. Von diesem talentvollen Künstler rühren viele Skulpturen im Dom her, namentlich auch Grabmäler in der merkwürdigen Krypta. Die Unterkirche wurde nämlich noch in der normannischen Zeit erbaut und hat den ursprünglichen Charakter beibehalten, denn sie ist eine Basilika mit Spitzbogen, die von mächtigen Granitsäulen getragen werden. An den Wänden stehen Grabmäler der Erzbischöfe von Palermo, zum Teil antike Sarkophage von mittelmäßiger römischer Arbeit, auf welche dann später die liegenden Figuren der Erzbischöfe aufgesetzt wurden. Die düstere Einfachheit der rustiken Massen macht einen tiefen Eindruck.

Das Merkwürdigste, was der Dom enthält, sind die Särge der Könige aus dem Geschlecht der Normannen und der Hohenstaufen, Denkmäler der Geschichte Siziliens und zugleich unserer deutschen Vaterlandes. Sie stehen in zwei Kapellen des rechten Seitenschiffs, würdige und ernste Sarkophage aus schwerem blutrotem Porphyr oder aus Marmor, zum Teil unter kleinen porphyrnen Grabtempeln aufgestellt. Ich habe nie fürstliche Grabmäler christlicher Zeit gesehen, die so großartig einfach und mächtig, gleichsam für ewige Dauer berechnet wären als diese. Selbst die beiden großen Porphyrsarkophage aus der Zeit Konstantins, die jetzt im vatikanischen Museum stehen, wirken nicht so kräftig, weil ihre Flächen durch die Reliefs zersplittert werden. In Grüften von so großartiger Einfalt und ernster Majestät möchten auch Nibelungenkönige würdig ruhen. Die große Zeit des 13. Jahrhunderts erkennt man in ihnen. Übrigens zeigen diese Sarkophage, daß damals die Sizilianer die Kunst, den Porphyr zu behandeln, noch übten, da sie doch in Italien bereits verlorengegangen war und, wie Vasari sagt, erst in der Mitte des 16. Jahrhunderts wieder durch Francesco del Tadda in Aufnahme kam.

Es liegen dort bestattet der große König Roger, seine Tochter Constanza, ihr Gemahl Heinrich VI., ihrer beiden Sohn Friedrich II., der genialste Fürst, den Deutschland erzeugt hat, und dessen erste Gemahlin Constanza von Aragon.

Vor allen zeichnet sich Friedrichs Grabmal aus. Der Kaiser war in Firenzuola bei Luceria in Apulien am 13. Dezember 1250, nur 56 Jahre alt, gestorben. Man brachte seine Leiche nach Sizilien unter dem Geleit von sechs Scharen Reiter und der sarazenischen Leibwache und bestattete sie in derselben Kirche, wo Friedrich einst als Kind die Krone empfangen hatte, und wo auch sein Sohn Manfred sich krönen ließ. Dieser hatte den Bildhauer Arnolfo di Lapo, den Schüler des berühmten Niccolo Pisano, mit einem prächtigen Grabmal für den Kaiser beauftragt, das aber nicht zustande kam. Man weiß nicht, welcher Künstler das gegenwärtige Denkmal verfertigte, ob es ein Toskaner oder ein Sizilianer war. Sein Sarg, dessen Decke Adler und Greife schmücken, ruht auf vier Löwen, die in den Tatzen Sklavenfiguren halten, darüber erhebt sich ein Tempeldach auf Säulen, die auf dreistufigem Untersatze stehen. Alles ist aus Porphyr gehauen.

Im Jahre 1491 wagte es zuerst der spanische Vizekönig, Fernando d'Acunha, die Gräber zu öffnen; er ließ in Gegenwart der Erzbischöfe von Palermo und Messina und des Senats die Sarkophage Heinrichs VI. und der Gemahlin Friedrichs aufmachen, und nur der Unwille aller Anwesenden hielt ihn ab, ein Gleiches mit den andern zu tun. Als im Jahre 1781 der Dom restauriert wurde, standen noch alle diese Grabmäler in einer Kapelle neben dem Chor; sie wurden hierauf an die Stelle gebracht, wo sie jetzt aufgestellt sind, und bei dieser Gelegenheit öffnete man sie alle. Der Prinz Torremuzza, welcher bei der feierlichen Eröffnung der Särge am 11. August zugegen war, erzählte in seiner Lebensbeschreibung: «Die Leichname Rogers I., Heinrichs VI. und Constanzas, seiner Gemahlin, fanden sich beinahe zerstört und zerfallen, und wenig war von ihren Ornamenten zu bemerken; aber die Leichen Friedrichs II. und Constanzas II. erregten die allgemeine Bewunderung wegen des Reichtums der Gewänder und wegen des Schmucks von Edelsteinen, die ihnen in die Gräber mitgegeben waren. Auf der Krone Heinrichs VI. und auf der Alba oder dem Hemde, mit welchem Friedrich II. unter dem Gewande bekleidet war, fand man mehrere arabisch-kufische Charaktere a ricamo, von denen eine getreue Zeichnung genommen und auf meine Veranlassung an den Professor Tychsen in Bützow gesendet wurde, um seine Erklärung zu hören.» Nicht ganz stimmt diese Angabe mit dem Bericht Danieles, des neapolitanischen Historiographen («I reali sepolcri del duomo di Palermo illustrati»). Friedrich II. lag in prachtvollen Gewändern und wohl erhalten, obgleich man ihm, unehrerbietig genug, noch zwei andere Leichen in dem Sarg beigegeben hatte, eine, die man für Peter II. von Aragon hielt, der im Jahr 1342 gestorben war, und eine andere, die nicht erkannt wurde. Seine mit Perlen besetzte Krone lag auf seinem ledernen Kopfkissen und links an seinem Haupte der Reichsapfel. Er hatte einen Smaragdring am Finger, an der Seite das Schwert, um den Leib einen seidenen Gürtel mit silberner Schnalle, an den Füßen buntgestickte seidene Stiefel und goldene Sporen.

Leider ist kein ganz klares und lebenstreues Bildnis des großen Fürsten auf uns gekommen, als nur auf Münzen und auf einem Ringe, den der Geschichtschreiber Daniele nach dem Gipsabdruck eines Kopfs des Kaisers stechen ließ. Es hatten nämlich die Bürger von Capua dem Kaiser Friedrich und seinen beiden Räten, Thaddäus von Suessa und Peter von Vinea, auf der Brücke über dem Vulturnus Bildsäulen gesetzt; nur die des Kaisers hat sich erhalten, doch schmachvoll verstümmelt, da ihr, wie Raumer erzählt, freche Söldner Arm und Fuß zerbrachen und sogar den Kopf herunterschlugen. Ehe nun diese Verstümmelung geschah, hatte Daniele den Kopf abformen und nach der Form den Ring stechen lassen.

Mit welcher Empfindung steht der Deutsche in diesen Tagen vor dem Sarge jenes großen Kaisers, auf dieser weit entlegenen Küste? Welche Rechenschaft und welche Kunde wird er dort niederlegen? Dieses Grab weckt große Erinnerungen – wer kann davorstehen ohne Ehrfurcht und ohne Liebe? Andere Fürsten werfen noch nach Jahrhunderten einen schwarzen Schatten in die Welt, dieser Herrliche breitet einen Lichtschimmer über unsere Nation und Italien aus, der nicht verlöschen wird. Was in dieses einzigen Mannes großer Seele, die alle Tiefen der Lust und des Leids menschlich erschöpft hatte, an genialen Kräften lag, ist ewiger Bewunderung wert. Große Impulse gingen von ihm aus, welche die Zeit weitertrug und noch in spätern Jahrhunderten zur Wirkung brachte, obwohl er im Kampf erlegen scheinen mochte. Das Papsttum, mit dem er sein Leben lang gestritten hatte, hat er zuerst gebrochen und geschwächt; in diesem Kampf wurde der edelste Stamm Deutschlands aufgebraucht, aber nicht ohne dauernde Frucht. Ein Vorläufer der Reformation war Friedrich II.; weit über seine Zeit hinweg sprach er Ideen der Humanität, der Bildung, der Vernunft aus, welche die pfäffisch-feudale Barbarei des Mittelalters bekämpften und die Welt erleuchteten. Seinen Völkern gab er ein Gesetzbuch, wie sie es bis dahin nicht gehabt hatten, voll Weisheit und Menschlichkeit. Den Gedanken einer Volksvertretung stellte er zuerst fest, indem er dem dritten Stand an den Parlamenten Teil gab. Er pflegte die Wissenschaften, deren tiefsinniger Kenner er war, mit uneigennütziger Liebe; die Poesie lebte in ihm auf und erweckte die italienische Dichtung. Friedrich II. war ein Mensch von idealster Bedeutung, eins von den großen Kulturgenies, die, wenn sie erscheinen, ein Feuer in der Menschheit entzünden, welches Jahrhunderte lang fortlodert.

Ich führe meine Leser noch zu andern Kirchen Palermos aus der Normannenzeit. Es gibt unter den ältesten einige von sehr graziöser Art. Vor allen ist die Kirche und das Kloster della Martorana (oder Santa Maria dell'Amiraglio) merkwürdig. Sie wurde vom Großadmiral Georgius vor dem Jahr 1143 gebaut, in einem reizenden, nun höchst altertümlichen Stil. Ein Glockenturm von arabisch-normannischem Charakter, welchen kleine Säulen gliedern, erhebt sich neben ihr; ins Innere gelangt man durch einen Portikus, und hier überrascht die gleiche düstre Mosaikpracht, wie wir sie in der Kapelle Palatini gesehen haben. Der Chor hat acht granitne Säulen mit goldnen korinthischen Kapitälern, welche die Säulen tragen. Diese, die Kuppel, die Wände bis zur Mitte sind ganz mit Mosaiken auf Goldgrund bedeckt und durch Arabesken abgeteilt, während der Fußboden mit buntem Marmor und Porphyr kunstvoll bekleidet ist. Auch hier gewahrt man auf einigen Säulen arabische Inschriften. Unter den trefflichen Mosaikgemälden zeichnen sich besonders zwei aus. In der einen Kapelle sieht man zu Füßen der heiligen Jungfrau den Großadmiral niedergefallen und über ihm die griechische Inschrift: Gebet deines Knechts Georgs des Admirals. Die Jungfrau, sittsam in Gewand und Schleier gehüllt, hält eine aufgerollte Schrift, während Christus aus der Höhe mit einem Zepter herabdeutet. Auf der Rolle steht griechisch geschrieben: «Behüte, o Sohn, das Wort in allen und vor aller Schuld Georg aller Fürsten Ersten, der mir diesen Tempel von Grund aus gebaut, und gib ihm die Erlassung der Sünden, denn wie Gott allein hast du Gewalt.» Ein anderes Mosaikbild von noch besserer Ausführung stellt König Roger selbst dar, wie Christus ihm die Krone aufsetzt. Roger ist Porträt, ein schöner Kopf mit lang auf den Nacken herabwallendem Haar und mit spitzem Bart. Er trägt ein langes blaues Gewand, eine blaue goldgestickte Tunika darüber und über den Schultern eine blaue Binde in Gold, welche, sich auf der Brust kreuzend, über den linken Arm fällt. Auf dem Haupt trägt er eine Krone oder vielmehr ein viereckiges Baretto, an den Füßen rosenrote Schuhe. Dies war auch der Anzug Friedrichs II., als man seinen Sarg öffnete, und ebenso Heinrichs VI. und Wilhelms I. Morso meint sehr richtig, daß alle diese Zeichen königlicher Würde geistliche Insignien seien, und er beruft sich darauf, daß Roger sie vom Papst Lucius II. erhielt, um seinem Königtum mehr Weihe zu geben. Er erhielt nämlich Zepter, Ring, Dalmatika, Mitra und Sandalen, wie Otto von Freising genau berichtet.

Leider sind die Mosaiken der Tribune bei einer Restauration im 16. Jahrhundert getilgt und die Tribune selbst mit barockem Geschmack in eine andere Form umgewandelt worden. Die Martorana ist noch dadurch merkwürdig, daß sich hier nach der Sizilianischen Vesper das Parlament versammelte, welches Peter von Aragon zum Könige erkor.

Eine andere kleine Kirche, San Giovanni degli Eremiti, ist noch älter, da sie im Jahre 1132 durch Roger gebaut sein soll. Sie hat vier ganz arabisch geformte blaue Kuppeln von fremdem Aussehen. Der innere Raum ist sehr klein und zeigt, weil die Kirche längst verlassen ist, nur leere Wände. Nebenan steht die Ruine eines malerischen Klosterhofs in arabisch-normannischem Stil, gleichfalls von sehr kleinem Umfange.

Die dritte normannische Kirche aus früher Zeit ist Santa Catalda, griechischen Charakters, fast rechteckig und mit drei Halbkreiskuppeln, die von Spitzbogen getragen werden. Ihre Mosaiken sind vertilgt. Der Admiral Majone soll sie erbaut haben. Manche normannischen Kirchen, wie San Giacomo la Magara und San Pietro la Bagnara, gingen fast spurlos unter, andere wurden in späterer Zeit durch die Spanier gänzlich umgewandelt. Daß die Hohenstaufen in Sizilien fast gar keine Kirchen bauten, ist aus ihrer Geschichte leicht erklärlich; dagegen schien die religiöse Architektur in der ersten Zeit der aragonischen Könige noch eine Nachblüte zu treiben. Dies beweisen Sant Agostino und San Francesco, besonders die letztere, deren Entstehungsjahr freilich nicht ganz gewiß ist. Ihr Portal ist mit gewundenen Säulen geschmückt; vielleicht stammen diese noch aus arabischer Zeit und gehörten einst einer Moschee an, denn die kufische Inschrift auf einer der Säulen ist hier geradezu mohammedanisch; sie lautet: «Im Namen Gottes des Barmherzigen Erbarmers. Es gibt keinen Gott außer Gott, und Mohammed ist Gottes Prophet.»

Schön und sehr malerisch ist auch die Fassade der kleinen Kirche Santa Maria Catena aus dem 14. Jahrhundert. Sie steht am Toledo. Ihr Portikus ist sehr schön, zu drei Bogen ausgespannt, die durch zwei Säulen getrennt werden. Ein Fries mit reizender Arabeskenarbeit läuft darüber hin. Einen ähnlichen Portikus hat übrigens auch Santa Maria Nuova. Und so könnte ich noch manche sehenswerte Kirche nennen, wie die prächtige Olivella, aber das würde uns in andere Zeiträume hineinführen, und einen entschiedenen Charakter hat keine mehr, weil mit dem 15. Jahrhundert auch der normannische Bogen verschwindet, um dem Kreisbogen und dem schweren Pilaster Platz zu machen. Da ist es denn keine Freude mehr, diese bunten und grellen Kirchen zu besuchen. Der künstlerische Charakter der Mosaik ist dann verschwunden; die Wände sind nur mit bunten Steinen geschmacklos überladen. Auch bunte Gemälde sucht man hier vergebens; das einzige große Meisterwerk, dessen sich Palermo rühmen konnte, der Spasimo Raffaels, ehemals in Santa Maria dello Spasimo aufgestellt, ziert nun das Museum von Madrid.


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