Ferdinand Gregorovius
Wanderjahre in Italien
Ferdinand Gregorovius

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Das Innere der Kirche besteht aus einem Rundbau. Sechs antike korinthische Säulen tragen in der Mitte das Kuppelgewölbe; zwei andere stehen gegen den Eingang hin, und noch andere stützen um die Rotunde her die Kreuzgewölbe. Der ganze Bau ist von einer nüchtern zu nennenden Einfachheit; nur durch das Säulenrund erinnert er an die reicher und größer gedachte altchristliche Kirche S. Maria Maggiore bei Nocera. Die Kirche bildete den Mittelpunkt großer Klostergebäude. Diese sind zum Teil abgetragen, so daß der Glockenturm gegenwärtig in weiter Entfernung abgesondert dasteht, während er ursprünglich an einen Hof sich anlehnte. Von den Klosterhöfen ist noch einer erhalten, ein origineller Bau von Kreuzgängen, welche jenen in Monreale ähnlich sind, da sie auf kleinen Säulen ruhende Bogen bilden. Diese Säulen haben ungleiche Kapitäle von charakteristischer Form, oder vielmehr es tragen die Kapitäle oblonge hohe Steinplatten, worauf Arabesken mit Tiergestalten und Kämpfe von Männern mit Bogen und Lanzen dargestellt sind.

Ich fand diese Kreuzgänge durch Verschläge zu geräumigen Sälen eingerichtet, in denen die Frati Ignorantelli (sie verdienen wahrscheinlich ihren Namen als Lehrer) eine zahlreiche Schuljugend unterrichteten. Ein schöneres und luftigeres Lokal für solchen Zweck könnte man diesen munteren Knaben nicht wünschen. Die Lehrer, in schwarzer Ordenskleidung, führten mich darin bereitwillig umher, und ich gedachte jener Zeit wo Paul Warnefried hier aus und ein ging, oder wo Desiderius, ein Prinz aus dem langobardischen Königshause in Benevent, später als Abt von Monte Cassino, dann als Nachfolger des Papstes Gregor VII. in der Welt berühmt, hier seine Studien machte. Das Kloster Santa Sofia war lange Zeit hindurch die erste wissenschaftliche Anstalt Benevents; es glänzte durch theologische, scholastische und grammatische Studien im 9. Jahrhundert so sehr, das die «Philosophen» dieser Stadt in ganz Italien Ruhm genossen. Wenn wir heute vornehm auf die wissenschaftliche Kultur jener fleißigen Langobarden zurückblicken, so mögen wir nicht vergessen, daß sie im Verhältnis zu ihrer Epoche stand, und daß ihre Bildungsanstalten damals dieselben und vielleicht noch höhere Verdienste beanspruchen konnten, als die gelehrten Schulen in unserer Gegenwart haben.

Es ist unzweifelhaft, daß auch die erste Anlage des Doms in die langobardische Zeit fällt, doch ist nichts mehr von ihr erkennbar. Er gehört demnach wesentlich der päpstlichen Epoche an. Dieselbe begann, wie wir gesehen haben, im Jahre 1077, nach dem Tode des letzten Herzogs Landulf. Seither regierten Benevent Rektoren der Kirche. Diese wurden anfangs vom Volke gewählt, vom Papste bestätigt und gehörten dem Langobarden-Adel der Stadt an. Denn noch war die Gewalt des Papstes in Benevent nicht so stark befestigt, daß er es wagen durfte, den eingeborenen Geschlechtern ihre Privilegien zu nehmen. Erst nach und nach geschah dies, bis die Rektoren endlich geradezu vom Papst eingesetzt und zu Kardinallegaten wurden. Der Rektor hatte das politische Regiment, ein Contestabile befehligte die kleine Truppenmacht. Außerdem bildete die Bürgerschaft eine Gemeinde unter selbstgewählten Konsuln. Ihre Statuten haben sich erhalten; sie datieren vom Jahre 1202.

Man darf überhaupt nicht glauben, daß die päpstliche Gewalt in Benevent eine absolute und monarchische war; das Bewußtsein der früheren Selbständigkeit und das langobardische Stammgefühl lebten dort fort, nicht minder in der Gemeinde als im Klerus. Die Stadt betrachtete sich als Republik unter der Schutzhoheit der Päpste, deren Herrschaft dieselbe, wie viele andere Städte, duldete, weil sie ihr mehr Freiheit ließ als das normannische Regiment ihr würde gelassen haben. Benevent blieb daher, einige Rebellionen abgerechnet, der Kirche treu. Es diente oftmals den Päpsten zum Asyl während ihrer Kämpfe mit dem deutschen Kaisertum. Sie aber behaupteten die Stadt durch Verträge mit ihr wie mit der Normannen-Dynastie des Königreichs beider Sizilien, und dieses selbst, innerhalb dessen Grenzen jene Stadt lag, blieb fortdauernd ein Lehen der römischen Kirche.

Der Dom ist das Denkmal der ersten Periode der päpstlichen Herrschaft über Benevent, obwohl er nicht von den Päpsten, sondern von der Stadt und ihren Erzbischöfen errichtet wurde. In seiner heutigen Gestalt gehört er dem 12. und 13. Jahrhundert an, worauf spätere Wiederherstellungen und Veränderungen folgten. Säulen und Steine eines alten Tempels, dessen Platz er wahrscheinlich einnimmt, gaben Material zu seinem Bau her. Sein Stil ist romanisch. Die altertümliche von der Zeit geschwärzte Fassade hat die sonderbare und schwerfällige Gestalt einer viereckigen Wandfläche, welche durch Arkadenreihen gegliedert ist. Das mittlere Portal ist durch Erztüren ausgezeichnet – ein Werk, welches in der Kunstgeschichte neben den Türen der Dome zu Amalfi, Ravello und Trani seine Stelle hat, aber ihnen weit nachsteht. Ein Erzbischof hat dieselben im 12. Jahrhundert, wahrscheinlich in Byzanz, fertigen lassen. Ihre Reliefs stellen in einer Reihe von Feldern biblische Szenen und Figuren der Bischöfe der Diözese Benevent dar.

Der innere Raum des Doms hat die Formen einer Basilika, deren fünf Schiffe von bogentragenden Säulenstellungen gebildet werden, und diese Säulen sind alle antik. Zu beiden Seiten des Hochaltars erheben sich zwei schöne Ambonen, mit Mosaik ausgelegt und mit vorzüglichen Marmorskulpturen geschmückt. Die Inschrift auf einem derselben bezeichnet als Künstler Nicolaus de Monforte im Jahre 1311; die Zeit dieser Werke ist daher eine spätere als die Kunstepoche der Cosmaten, deren gotisches Prinzip hier nicht mehr zur Anwendung kam.

Ein Erdbeben hatte im Jahre 1456 den altertümlichen Dom halb zerstört; man stellte ihn hierauf wieder her, dann beschädigte ihn ein zweiter Erdstoß am 5. Juni 1688 nochmals so stark, daß seine Wiederherstellung neu begonnen werden mußte. Dieses Erdbeben zertrümmerte viele andere Denkmäler und vernichtete vollkommen die alte berühmte Kirche S. Bartolommeo, welche hart am Dome stand. Erzbischof der Stadt war damals Vincenzo Maria Orsini, nachmals Papst Benedikt XIII. Dieser fromme Mann wird noch heute als Wohltäter Benevents geehrt, für dessen Wiederaufbau nach jener schrecklichen Katastrophe er Sorge trug. Der Hauptplatz der Stadt neben der Kathedrale, wo ein von ihm angelegter Brunnen steht, trägt seinen Namen. Er baute den Erzbischöflichen Palast aus seinen Trümmern wieder auf. Derselbe ist ein geräumiges, doch stilloses Gebäude mit vielen Sälen und Kammern, zu welchen man aus dem Hof auf einer steinernen Freitreppe emporsteigt. Die Wände des großen Empfangssaales enthalten Wappenschilder und Bildnisse der Erzbischöfe und topographische Ansichten der Stadt und Diözese. In einer Kapelle sieht man das Bildnis Orsinis und eine Darstellung des Zusammensturzes des Palastes bei jenem Erdbeben, wo der Erzbischof selbst vom Schutt begraben, aber glücklich aus ihm befreit wurde.

Neben der Kathedrale steht der Glockenturm, ein Bau ohne Spitze und Abschluß, aus antiken und neuen Quadersteinen aufgeführt. Auf einer seiner Seitenflächen ist das Wappen Benevents eingemauert, nämlich ein großes antikes Relief, darstellend einen zum Opfer geschmückten Eber. Der Sage nach hatte der Gründer der Stadt, Diomedes, in ihr die Zähne des kalydonischen Ebers als ein Palladium zurückgelassen, und daher schreibt sich das Stadtwappen. Noch zur Zeit des Procopius zeigte man in Benevent die fabelhaften Eberzähne als die heiligste Reliquie des Altertums. Eine Inschrift, unter jenem Wappenbilde sagt, daß der Glockenturm am 11. Februar des Jahres 1297 angefangen worden ist. «Post Devastatam A Frederico II. Anno MCCXXXIX Hanc Civitatem Turris Haec Campanaria Coepta Est Sub Archiepiscopo Romano De Capoferris Anno MCCLXXIX. XI. Februarii De Oblationibus Fidelium Et Cleri. Post Eandem Urbem Prope Universam Terraemotu Ann. MDCLXXXVIII. Dejectam Ipsa Immunis Instaurata Tribus Campanis Supra Quatuor Aucta Et Ad Fastigium Perducta Est Proprio Sumptu A Fr. Vinc. Mar. Ord. Praed. Card. Ursino.»

Diese Inschrift atmet noch den Priesterhaß gegen den großen Hohenstaufen, denn nicht allein bringt sie den Bau des Glockenturms, welcher doch erst 40 Jahre nach der Eroberung Benevents durch jenen Kaiser erfolgte, mit der «Verwüstung» der Stadt in Zusammenhang, sondern sie scheint an diesem Ort die Vorstellung erwecken zu wollen, daß Friedrich an den Dom selbst Hand gelegt habe.

Hier also zuerst begegnen wir in Benevent einem Hohenstaufennamen. Dann wird man uns im Atrium des Gemeindepalastes unter dort eingemauerten Inschriften und Skulpturfragmenten einen marmornen Kopf zeigen und dreist behaupten, daß er das wirkliche Bildnis Friedrichs II. sei.

Den Hohenstaufen gelang dasjenige, wonach die Normannen vergebens gestrebt hatten: sie entrissen Benevent dem Papst und vereinigten es mit dem Königreiche Sizilien. Friedrich II. belagerte diese Stadt zuerst im Jahre 1229, ohne sie einzunehmen, da ihn der bald folgende Friedensschluß mit der Kirche daran hinderte, dann eroberte er sie elf Jahre später. Wie einst Totila getan hatte, warf auch er ihre Mauern zu Boden. Nach dem Tode des Kaisers lieferte sein Sohn Manfred Benevent der Kirche aus, dann aber besetzte er die Stadt wieder und behauptete sie, bis er auf dem Schlachtfeld in ihrer Nähe, am 26. Februar 1266, seine Krone und sein Leben verlor.

Dieses berühmte Schlachtfeld ist es, was unter allen Denkmälern der Stadt Benevent einen unsterblichen Namen in der Geschichte verliehen hat. Neben jenem andern Konradins bei Sgurgola ist es die Stelle, wo das germanische Kaiserreich unter den staufischen Epigonen sein tragisches Ende nahm.

Keine Denksäule bezeichnet dasselbe, nur die Überlieferung, welche niemals erlöschen konnte, hat die Kunde der Örtlichkeit bewahrt, und die topographischen Bedingungen bestätigen ihre Richtigkeit.

Schon von Telese her durchzieht man, dem Fluß Calore entlang, die Gegenden, welche durch die Märsche Karls von Anjou historisch geworden sind. Die französische Armee drang von dort südwärts vor über die beiden heutigen Eisenbahnstationen Ponte di Benevento und Vetulano. Sie fand das Heer Manfreds nördlich vor Benevent, seiner Stütze und seinem Rückhalt, aufgestellt, diesseits des Calore. Dort dehnt sich die einzige nicht von Flüssen durchzogene Fläche aus, welche sich zum Kampfplatz eignen konnte.

Das Schlachtfeld hat in den Berichten der Zeitgenossen verschiedene Namen, es heißt: Feld von Benevent («Campus Beneventanus» oder «campus dominicus Beneventanus»), oder Rosenfeld («campus rosarum»), auch Blumenfeld («floridus»), oder Rosenstein («pietra del Roseto»), mit der näheren Bezeichnung einer dort gelegenen Kirche S. Maria della Grandella. Karl selbst bezeichnete in seiner vor Lucera am 24. Juni 1269 erlassenen Schrift, welche den Bau eines Klosters auf dem Schlachtfeld anbefahl, dieses wörtlich so: «Auf dem Beneventer Feld, wo wir den Sieg über Manfred gewannen, auf dem Territorium des heil. Marcus jenseit Benevent.»

Die Tradition hat den Namen «Roseto» festgehalten, obwohl jede Spur der Kirche verschwunden ist. Alle mit den Erinnerungen ihrer Vaterstadt vertrauten Bürger, die ich darum fragte, bezeichneten mir eine nordwärts von der Eisenbahnstation gelegene, zu sanften Hügeln ansteigende Fläche als das Feld der Rosen, wo Manfred gefallen sei. Nichts ist dort zu finden als Saatfelder und ein paar Wirtschaftshöfe. Vor sich nach dem Norden hin sieht man die großartigen Gebirgszüge von Vetulano, rückwärts die Stadt über dem Calore und in ihrem Hintergrunde die blaue Bergkette mit dem hohen Taburno. Es ist ein blühendes Kulturgefilde von Höhen und wasserreichen Tälern, von mächtigen Bergen umfaßt, eins der schönsten Schlachtfelder der Geschichte, wenn auch von minder erhabener Natur als jenes bei Sgurgola, wo der letzte Hohenstaufe, nur zwei Jahre nach Manfred, von demselben Anjou überwunden wurde.

Manfred hatte ein glücklicheres Los als Konradin. Statt dem blutgierigen Sieger in die Hände zu fallen und dann, gleich seiner Gemahlin Helena und seinen Kindern, in langer Kerkerqual das Leben zu schließen, oder, wie ihm noch wahrscheinlicher geschehen wäre, auf Befehl Karls umgebracht zu werden, fand er den gesuchten Heldentod in der einen Schlacht, die sein Schicksal entscheiden mußte. Es ist allen Lesern wohlbekannt, daß und wie sein Leichnam unter den Toten endlich aufgefunden und von gefangenen Ghibellinen unter heißen Tränen anerkannt und beglaubigt wurde, und wie er dann auf Befehl Karls wie ein einfacher Soldat auf dem Felde begraben ward, über welcher Stelle die französischen Krieger, den Heldenmut des Königs ehrend, ein Mal von Steinen zusammenhäuften.

Wo dieses Grab Manfreds lag, ist heute sehr fraglich. Nach den zeitgenössischen Berichten ergeben sich nicht übereinstimmende und nur ungenau bezeichnete Orte. Es werden als Grabesort genannt: ein Hügel auf dem Schlachtfelde, neben einer in Ruinen liegenden Kirche; eine Stelle am öffentlichen Wege bei Benevent; neben dem Flusse Calore; neben einer Brücke; am Haupt der Brücke bei Benevent (sagt Dante); an der Brücke Valentino («pons Valentinus»). Übereinstimmend ist die Angabe: daß Manfred bei Benevent, das heißt in nicht zu weiter Entfernung von der Stadt, begraben wurde; unzweifelhaft ferner, weil durch Berichte beglaubigt, daß die Stelle an einer Brücke lag. Die Leiche Manfreds wurde am Sonntag dem 28. Februar auf dem Schlachtfelde gefunden, wo Karl von Anjou noch im Lager stand. Dieses befand sich nicht in der Stadt, welche die Sieger gleich nach der Schlacht mit allen Greueln der Plünderung und des Bürgermordes erfüllt hatten, sondern draußen im Bereiche des Schlachtfeldes, aber wohl nicht zu weit von der Stadt und dem unter ihr strömenden Calore entfernt. Karl schrieb seine zweite Depesche an den Papst «aus dem Lager bei Benevent, am 1. März». In diesem Briefe sagt er: «Am Sonntag dem 28. Februar fand man Manfreds nackte Leiche unter den Erschlagenen. Um in einer Sache von solcher Wichtigkeit jeden Irrtum zu entfernen, ließ ich dem Grafen Richard von Caserta, meinem Getreuen, den ehemaligen Grafen Jordan und Bartholomäus und ihren Brüdern, wie anderen Personen, die einst Manfred im Leben persönlich nahestanden, den Toten zeigen, sie anerkannten ihn und erklärten, daß dies unzweifelhaft die Leiche Manfreds sei. Von dem Gefühle der Natur bewegt, habe ich hierauf den Toten mit Ehren, doch nicht in kirchlicher Weise, zu Grabe bestatten lassen.»

Manfred wurde am 28. Februar oder 1. März begraben und ein allen sichtbares hohes Steinmal über ihm errichtet.

Da diese Stelle an einer Brücke bei Benevent zu suchen ist, so können hier nur in Frage kommen: der Ponte di Benevento (Eisenbahnstation), der Ponte Valentino (Eisenbahnstation), die große Brücke des Calore, hart unter der Stadt, und der Ponte de' Leprosi über dem Sabato, seitwärts von jener und ebenfalls ganz nahe bei Benevent gelegen.

Die nördliche und entfernte Lage der ersten dieser Brücken schließt dieselbe aus der Berechnung aus, aber einige Antiquare der Stadt entscheiden sich für den Ponte Valentino, obwohl auch diese Brücke von Benevent entfernt ist. Sie liegt nämlich ostwärts auf der Straße nach Foggia, welche die fliehenden Trümmer von Manfreds Heer zum Rückzug wählen mußten, um das von den treuen Sarazenen besetzte Lucera zu erreichen. Manfred selbst aber suchte den Tod, als er seine Scharen erliegen und fliehen sah. Es war in der Nähe des Ponte Valentino, wo später Karl von Anjou zum Andenken seines Sieges ein Kloster stiftete – das haben Minieri Riccio und Del Giudice urkundlich nachgewiesen.

Zwischen dem Ponte Valentino und Benevent liegt ein Hügel, Capo di Monte genannt; auf diesem scheint Bartolommeo Capasso (in seiner kürzlich gedruckten «Diplomatischen Geschichte Siziliens von 1250 bis 1266») den Grabesort Manfreds zu suchen. Ich fragte darum in Benevent den alten kundigen Antiquar Giovanni Colle de Vita; auch er behauptete mit Entschiedenheit: daß an der Brücke Valentino Manfred begraben worden sei, weil in dieser Richtung dessen fliehendes Heer sich fortgezogen haben mußte, hier also die letzte Entscheidung stattgefunden habe und hier auch der König gefallen sei. Ich will die Ansicht nicht bestreiten, daß die Schlacht in jener Richtung, ostwärts von Benevent, zur Entscheidung kam, und daß Manfred aus diesem Grunde eher dort als anderswo den Tod gefunden hat; aber dies zugegeben, wird damit noch nicht festgestellt, daß er auch auf der Stelle begraben wurde, wo er gefallen war.


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