Wie sinnig still der sonst so muntre Knabe,
Deß Spiele meist voll Krieg und Waffen sind.
Im Winkel sitzt! Die holde Mutter naht,
Und fragt besorgt: »was fehlt Dir, lieber Fritz?
Bist doch nicht krank?« – »Nein, Mütterchen, behüte!
Mir kam's so in den Sinn, als wandelt' ich
Dort unten, wo die Lindenbäume stehen,
Und schritten mir zwey Männer da entgegen,
Die sähen ernst und fromm und freundlich aus.
Wie Ritter fast, – und plötzlich wüßt' ich es,
Das wären die zwey edlen Brüder Stolberg;
Die hatten mich dann lieb, und lehrten mich
Noch ihrer schönen Ritterlieder viel,
Wie das vom alten Rudolph, und vom Stolberg,
Der die Elise Mannsfeld sich gewann;
Und wie: mein Arm wird stark, und groß mein Muth!«
Und weiter nun kommt Fritz in's schöne Lied,
Und als er schließt: »ich bin der Väter werth!«
Da funkeln ihm in feuchter Gluth die Augen,
Und feuchten Blicks auch küßt die Mutter ihn,
Und spricht: »so Gott will, wirst ein braver Ritter!«
Der Knab war ich; seitdem ward mir ein Schwert,
Ward mir des Liedes heiterkräft'ge Gabe.
Nun aber kamt auch Ihr zwey hohe Sänger,
Ernst, fromm und freundlich, grüßtet mich voll Huld,
Und schöner, als ich's je geahnt, gehofft,
Erfüllt der wache Traum des Knaben sich.
Nehmt diese Islandskunde hin zum Dank.
Durch ihre bunten Bilder leuchtet still
Das heil'ge Glaubenslicht, darin Ihr wandelt,
Und dem ich nachzieh', treuen Muthes voll.
Laßt nie aus Euern Händen meine Hand,
So fördert und erstarkt sich mir der Schritt,
Und Euch auch preisen jenseits meine Lieder,
Wenn ich, da, wo die heil'gen Palmen wehn,
Vor Gottes Antlitz steh', gesühnt und selig.
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