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Eine große steinerne Brücke führte dicht vor Cholet über den Mainefluß, jenseits lag das mauerumfriedete Städtchen tief eingebettet in dunkelbewaldete, leicht ansteigende Hänge. Eine einzige Straße, von Châtillon kommend, führte weiter nach Beaupréau, so gewunden, so versenkt in dichtgeballte Buchenkronen, daß sie, nach Heinrichs Ausspruch, auch nicht einen halben Pistolenschuß weit zu übersehen war. Ein gutes Gelände für einen Krieg, wie er ihn liebte! Am Abend des 9. Oktober waren diese Wälder belebt von beinahe zwanzigtausend Flüchtlingen, denn nur wenige und nur die Bevorrechteten hatte das Städtchen aufnehmen können, und diese wenigen fühlten sich da mehr gefährdet durch Mangel an den nötigsten Dingen als die Unbeschützten, die wenigstens Vieh, etwas mitgeschlepptes Brot und die rauhe Behaglichkeit ihrer bäuerischen Ausrüstung an groben Wollmänteln und sackleinenen Schutzdecken besaßen. Schon am anderen Morgen schoben indes die Nichtkämpfer aus dieser Schar ihre müden Füße weiter auf Beaupréau zu, während Lescure die Männer zusammenrief, um sich vor Cholet den nachdringenden Republikanern zu stellen. Es waren, da die republikanischen Heere wie Wirbelwinde alles vor sich hergefegt und auch die letzten Einwohner der verheerten Dörfer auf die Beine gebracht hatten, jene ungeheuren Zahlen zusammengekommen, die uns auch an heutigen Armeen noch gewaltig erscheinen würden. Auf der Gegenseite zählte man nun, nach dem Zusammenschlusse sämtlicher Armeen, das Doppelte, es standen also, wenn man allen Berichten glauben darf, zwanzigtausend Vendéeleute gegen vierzigtausend Republikaner.
Etwas jenseits der Stadt lag ein Schlößchen nicht allzu weit von der Mainebrücke. Seine Fenster blickten in die bewaldete Schlucht, die nicht so tief war, wie sie unter dem Zusammenschluß der Wipfel erschien, und die jetzt wie ein Feuerbett im Herbstgold ihrer Buchen dahinzog. Dorthin führte Lescure die Frauen, zu denen jetzt, außer seiner eigenen Gattin, Mutter und Tochter, den Freundinnen Louise und Bonvouloir und einer Reihe dienender Frauen auch die Gattinnen Bonchamps' und d'Elbées gehörten. Der kleine Landsitz war Eigentum eines Adligen, der längst seinen Frieden mit der Republik geschlossen hatte und die Einquartierung einstiger Gesinnungsgenossen, die ihm Unbehagen und Schwierigkeiten mit der Regierung schafften, mit lässigem Widerstreben empfing. Man sah ihm an, daß er sich zwingen lassen wollte. Er räumte schließlich die besten Gemächer ein, aber mit dem hämischen Bemerken, es werde doch kaum für länger als einen oder zwei Tage sein. Lescure wandte ihm verächtlich den Rücken. Er hielt sich jetzt für berechtigt, als Feind aufzutreten, und nahm gewaltsam was er brauchte, um den erschöpften Frauen volle Erholung und Kräftigung zu bieten. Als die Frauen wohlgeborgen waren, nahmen die Männer in ernsterer Weise Abschied als je zuvor. Es war keiner unter ihnen, der die bevorstehende Schlacht nicht als letzte mögliche Entscheidung empfunden hätte, und was niemand aussprach, bewußt war es jedem: unsagbare Verwirrung und Verzweiflung mußte folgen, wenn der Sieg auch diesmal ausblieb.
Bei diesem Abschied geschah es zum ersten Male, daß außer Bonvouloir alle Frauen weinten. Das Vorgefühl einer furchtbaren Entscheidung lag auf allen, sie hingen mit verzehrenden Liebkosungen in den Armen der Männer, sie stammelten ihre trüben Ahnungen und legten unter schmerzlichen Gebeten ihre armen kleinen Amulette um die Schultern der Gefährdeten. Nur Bonvouloir sah ruhig und mutig aus. Sie lächelte sogar ein wenig, als sich Heinrich zum letzten Kusse über sie beugte, und rief in einem heiteren Befehlstone hinter ihm her: »Du bleibst mir unverwundet!« Er winkte zurück und sah ihre Augen leuchten. Zuversicht floß in sein Herz, er sandte einen Kuß zurück und rief: »Zu Befehl, Frau Marquise!« Louise, die auch ein nasses Gesicht hatte, betrachtete erstaunt die ruhige Freundin. War sie unverständig genug, die Bedeutung der bevorstehenden Kämpfe nicht zu fassen? Da sah sie Bonvouloirs Gesicht, seherisch verklärt, gegen den Himmel erhoben, ahnte unerschütterlichen Glauben und fragte nichts.
In den Abendstunden versammelten sich die Damen in dem Gärtchen, das anmutig über die Maineschlucht hingebaut war, unfähig zur Arbeit, unfähig zu Gesprächen, nur mit dem lieblichen und fröhlichen Kinde der Frau von Lescure spielerisch beschäftigt. Bonvouloir schnitt Schmetterlinge aus Papier und bunten Seidenläppchen und ließ die Kleine zusehen, wie die glänzenden kleinen Segler lange schwebend über der Schlucht hingen, ehe sie sich wirbelnd hinabsenkten. In der Tiefe lag noch etwas Sonnenwärme vom Nachmittage her, die aufsteigende Luft diente dem hübschen Spiele.
Den ganzen Tag hatte ferner Kanonendonner die Luft erfüllt. Er kam von allen Seiten, er schien bald nahe, bald fern, es war keine Vorstellung über die Bewegung der Heere aus ihm zu gewinnen. Über den Wäldern gen Süden hin stand bläulicher Dunst. Es konnte Nebel sein, ebensogut aber Brandrauch. Sorgenvolle Fragen standen in heißen Augen. Aber immer, wenn die Bangigkeit sich auf die Lippen drängen wollte, lachte das Kind, und dankbar rissen die mutlosen Herzen sich von der schauerlichen Frage los. Dann kam ein Diener aus dem Hause und meldete einen Besuch für Fräulein Louise Texier. Er nannte den Namen Livarot.
Louise errötete leicht, ergriff Bonvouloirs Arm und bat sie um ihre Begleitung. Die Erscheinung dieses Mannes in solcher Stunde konnte keine geringfügigen Gründe haben. Wie kam er nach Cholet? Warum saß er, der Patriot, nicht ungefährdet in Châtillon? War er der Armee gefolgt, um Louisens Vermögen in die Hände eines ihrer Gesinnungsgenossen zu legen? Wagte er nicht mehr für sie zu wirken, nun, da Lescure nicht mehr in Châtillon gebot? Louisens Herz suchte gewaltsam nach Gründen so naheliegender Art; es gestand sich heimlich, daß Schlimmeres im Hintergrunde lauern müsse, um Livarots Kommen zu rechtfertigen.
Als sie sein Gesicht sahen, dies demütige, etwas gewöhnliche, aber ausdrucksfähige Gesicht, wußten sie, daß er dieses Schlimmeren ein so großes Maß auf sich trug, wie sie zu denken nicht gewagt hätten. Unwillkürlich faßten sie sich an den Händen. Eine fühlte die Eiseskälte der anderen. Keine wagte zu fragen. Livarot suchte augenscheinlich nach Worten, brauchte unerträglich lange dazu, und als er sie herausbrachte, klangen sie wie ein Trost und waren doch Vorboten einer verzweifelten Wahrheit. Er sagte: »Herr van Duyren ist unverwundet!« und er sagte es so, daß Louise in tödlichem Erschrecken nur eine Frage murmeln konnte: »Lescure?« Livarot schwieg traurig; er sah Bonvouloir an, dann Louise, er schien auf ein Alleinsein mit letzterer gehofft zu haben. »Sprechen Sie offen,« sagte Louise, die ihn erriet, »dies hier ist die Marquise von Larochejacquelein.« Eine leichte Bewegung des Erstaunens; dann hatte Livarot beides, Erstaunen wie Befangenheit, überwunden und vermochte in geordneter Weise zu erzählen.
Lescure war in der Tat verwundet, und zwar in einer anscheinend hoffnungslosen Weise. Die Kugel war an der Schläfe eingeschlagen, hinter dem Ohre wieder herausgekommen, es waren Knochen an Auge und Wange zersplittert, die Ärzte hatten sich für machtlos erklärt. Zum Glück für den Leidenden war er bewußtlos, konnte also hinweggebracht werden, ohne daß man fürchten mußte, ihm allzu unerträgliche Qualen zu bereiten. Man hatte ihn auf einen Bauernkarren gepackt, und nach Livarots Berechnung mußte er an Cholet bereits vorübergekommen sein auf dem Wege nach Beaupréau. Louise fuhr auf. »Warum vorüber?« fragte sie, wußte schon die Antwort und gab sie im gleichen Augenblicke selbst: »Cholet kann also nicht gehalten werden!«
Livarot, beinahe schlotternd vor Erregung, trat einen Schritt näher. »Deshalb bin ich hier, Fräulein Texier!« sagte er heiser. »Es ist niemand mehr, der die Blauen aufhält. Herr von Larochejacquelein kämpft noch, er allein hat seine Leute noch in der Hand. Die übrige Armee ist außer Rand und Band. Herr von Bonchamps ist auch verwundet, aber so viel man weiß, nicht schwer. Weder er noch Herr d'Elbée konnten die Flucht der Bauern aufhalten.«
Die Frauen antworteten nicht. Livarot, nachdem er Atem geholt, fuhr fort: »Fräulein Texier, es folgen mir die Offiziere auf den Fersen, die Frau von Lescure und die anderen Damen auf sicheren – noch sicheren Wegen nach Beaupréau bringen sollen. Ich weiß nicht, wie bald sie es erreichen werden, aber ich weiß, daß sie dort nicht länger bleiben werden als hier. Kleber ist entschlossen, nachzudrängen. Noch einen Tag und sie stehen am Ufer der Loire. Was wird dann geschehen?«
»Dann?« sprang Bonvouloirs Antwort dazwischen, hell und mutig trotz der Blässe der Lippen, von denen sie kam, »dann werden sie nicht weiter fliehen können, die Hunde, dann werden sie sich stellen müssen, und dann werden sie Kleber zurücktreiben!«
»Ich möchte, um Ihretwillen, beinahe wünschen, daß es so kommen möge,« erwiderte Livarot. »Aber im Augenblick sieht es nicht so aus. Sie alle sind von einer Gefahr bedroht, die Sie in Ihrem Heldenmute noch nicht genügend in Betracht gezogen haben. Wissen Sie, was Ihnen droht, wenn Sie in die Hand Klebers fallen?«
»Ich vermute, die Guillotine,« sagte Louise leise und ruhig.
»Ich weiß, daß der Gedanke Sie nicht schreckt,« fuhr Livarot fort, »aber ist es nötig, einer solchen Gefahr entgegenzugehen, wenn man ihr ausweichen kann? Fräulein Texier, vertrauen Sie sich mir an! Ich habe einen Zufluchtswinkel, wo kein Republikaner Sie suchen wird! Ich habe auch einen Paß! Und wenn Sie mir erwidern: nicht ohne diese oder jenen, so werde ich auch Mittel finden, zu bergen, wen immer Sie befehlen!«
Louise machte ein sehr böses Gesicht zu diesen Worten. »Herr Livarot,« sagte sie streng, »Sie meinen es gut mit mir. Aber ich muß Ihnen zürnen, daß Sie unsere Sache verloren geben, ehe wir selbst es tun. Wissen Sie mehr als wir wissen, oder spricht doch aus Ihnen der Wunsch des Republikaners, der an den Untergang seiner Sache nicht glauben kann?«
»Vielleicht, Fräulein Texier, ist das eine wie das andere der Fall. Ja, ich wünsche den Sieg unserer Waffen, weil ich glaube, daß er der Welt die Erlösung bringen wird. Aber was hat das mit meiner Bitte zu tun? Ich möchte Sie gerettet wissen, Fräulein Texier, weil ein so edler – so gerecht denkender Mensch wie Sie nicht von uns genommen werden soll! – weil Sie im Grunde Ihres Herzens zu uns gehören! – weil ich Sie auf unserer Seite zu sehen hoffe, mit all Ihren wunderbaren Gaben! – verzeihen Sie mir, Fräulein Texier, weil ich Ihnen dienen muß, Gott weiß warum, weil ich es einfach muß!« Er hatte sich, in der Angst und Eile seines Drängens, so völlig vergessen, daß Louise über die Beweggründe seines Handelns keine weitere Aufklärung mehr brauchte. Sie schaute mit ausgesprochenster Verachtung auf den Mann herunter, der beinahe zitternd vor ihr stand, und suchte nach Worten, die ihn zurechtweisen sollten, ohne ihn allzu hart zu strafen; denn immerhin empfand sie Treue als ein seltenes Geschenk.
Sie sagte endlich: »Herr Livarot, ich halte Ihrer Anhänglichkeit und Fürsorge eine Zumutung zugute, die mir, verzeihen Sie, lächerlich erscheinen muß. Keine von uns Frauen wird ihren Gatten oder Bräutigam verlassen, solange nicht die letzte Not für uns gekommen ist, und dann wohl erst recht nicht. Lescures Verwundung ist ein entsetzlicher Schlag für uns, aber noch lange kein unersetzlicher Verlust für die Armee. Wir sind reich an Männern, die zu befehlen und hinzureißen wissen. Also, ich verzeihe Ihnen, Herr Livarot, und« – sie lächelte hierbei ein klein wenig, ganz blaß – »und ich danke Ihnen auch ein bißchen. Denn immerhin ist es ein großes Opfer, das Sie gegen Ihre Überzeugung bringen, und eine gewisse Gefahr, die Sie um meinetwillen auf sich nehmen wollten. Sie beweisen mir eine unverdiente Freundschaft, und dafür muß man ja wohl immer dankbar sein.«
Livarot, der sich wieder gefaßt hatte, antwortete ernst: »Es ist hart, Ihnen sagen zu müssen, daß Ihre Sache schlimmer steht als Sie denken. Es ist furchtbar für mich, vorauszusehen, welchem Schicksal sie entgegengehen. Ich möchte Sie auf meinen Knien bitten, sich retten zu lassen, aber ich weiß, daß Sie mir dann einen Fußtritt geben würden. Was soll ich tun? Gönnen Sie mir wenigstens, daß ich wiederkommen und mein Anerbieten wiederholen darf, wenn die Gefahr auch Ihnen zum Bewußtsein gekommen ist – wenn ich es dann noch kann!«
Louise war nicht einzuschüchtern, aber sie empfand Mitleid. Sie suchte nach einem Worte, das peinliche Gespräch versöhnlich zu enden, und sie fand einen Weg, der so natürlich war wie alles was sie fühlte. »Nun, Herr Livarot,« sagte sie freundlich, »Sie sollen nicht umsonst hierhergekommen sein, wenn Sie mir auch nicht so viel Angst machen konnten, wie Sie gerne getan hätten. Ich möchte Ihnen einen Auftrag geben, ein Vermächtnis hinterlassen. Es soll Ihnen beweisen, daß ich Ihnen vertraue.« Und sie bat Bonvouloir, Henriettens Tagebuch herbeizuholen, welches sich seit Bonvouloirs Ankunft in La Boulaye naturgemäß in Louisens Händen befand.
»Nehmen Sie dies Buch, Herr Livarot,« sagte sie, »und versprechen Sie mir, daß es in guter Hut bleiben soll. Es ist ein Brief an den König in diesem Buche, und es ist Ihnen nicht verwehrt, ihn und alles übrige zu lesen. Was ich jetzt von Ihnen verlange, ist eine starke Belastung Ihres republikanischen Gewissens, aber ich weiß, Sie werden es mir nicht abschlagen. Schwören Sie mir, dies Buch, wenn wir wirklich untergehen sollten, so lange zu bewahren, bis die, die nach uns kommen, unsere Sache zu Ende geführt haben werden, und dann dafür zu sorgen, daß es in die Hände des Königs gelange! Und wenn keiner kommen sollte, der unsere Sache weiterführt, wenn wirklich die Republik Sieger bleiben sollte, dann geben Sie das Buch denen, die von unserer Armee noch leben werden, es mag eine Reliquie für sie sein, ein Trost, ein Gruß aus dem Jenseits. Als Vermächtnis einer Toten, die für unsere Sache gestorben ist, verdient es erhalten zu bleiben und, wenn möglich, weiter zu wirken.«
Livarot leistete den geforderten Eid und ging traurig davon. Louise konnte eine gewisse Rührung nicht unterdrücken, als sie ihm nachblickte. »Es ist schön, daß es Menschen gibt, in denen Liebe werktätiger ist als Haß,« sagte sie zu Bonvouloir. »Denn es ist wohl klar, daß der arme Teufel mich liebt.« Nun aber standen die beiden Frauen vor der unsagbar schweren Pflicht, Frau von Lescure die Verwundung ihres Gatten mitzuteilen, und, alles andere hinter sich lassend, machten sie sich an den Vollzug dieser erschütternden Aufgabe.
Dieser jedoch blieb ihnen erspart. Denn schon während der knappen halben Stunde, die sie mit Livarot zugebracht hatten, waren Scharen von flüchtigen Bauern in Cholet eingebrochen, und das Gerücht einer vollständigen und nicht wieder gut zu machenden Niederlage lief auf allen Gassen. Augenblicklich verwandelte der Besitzer des Schlößchens sein Betragen mürrischer Höflichkeit in die äußerste Brutalität, drohte sämtliche Damen verhaften zu lassen, verweigerte jeden Bissen Brot und war allen Vorstellungen, er möge doch erst eine Bestätigung des Gerüchtes abwarten, unzugänglich. Als die Freundinnen Frau von Lescure aufsuchten, fanden sie sie mit dem Zusammenraffen ihrer Habe beschäftigt. Sie hatte Leute ausgeschickt, Fuhrwerk oder Pferde aufzutreiben, und erklärte ihre Entschlossenheit, diesen selben Abend noch bis Trémentines zu gelangen. Die Nachricht von der Niederlage hielt sie für wesentlich übertrieben und von bösem Willen entstellt, wozu ihr ja der Schloßherr vollgültigen Grund gegeben hatte, und von Lescures Verwundung schien ihr noch nichts zu Ohren gekommen zu sein. Gott gibt manchmal denen, die er hart prüft, eine Gnadenfrist, daß sie zuletzt von allen ihr eigenes Unglück erfahren. Louise und Bonvouloir verständigten sich durch einen einzigen Blick, daß sie es nicht sein wollten, die diese Frist abkürzten: erfuhr Frau von Lescure jetzt, was sie wußten, so blieb sie in Cholet und fiel in die Hände der Blauen, oder sie suchte nach dem verwundeten Gatten, mit dem gleichen Erfolge. Sie schwiegen also bedrückten Herzens und halfen nach Kräften, die Abreise von dem ungastlichen Schlößchen zu betreiben.