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Vierunddreißigstes Kapitel

Zeiget kürzlich, wie sich alles weit besser hier gereimet habe als im ersten Teile

Ich kann mich mit der Geschichte von Hieronimi Leben
Dermalen nun nicht weiter abgeben,
Sondern lasse ihn im vergnügten Besitz
Der schönen Pfarre zu Ohnewitz.

Sintemal wider jedes Denken und Verhoffen
Im zweiten Teile alles besser eingetroffen,
Als es vormals im ersten Teile geschah;
Denn nun ist die Erfüllung von allem da,

Was der Traum der Frau Jobs ihr geprophezeiet

.

Und Frau Schnepperle gephysiognomeiet;

.

Und Frau Urgalindine gesaget wahr;
An allem fehlt nicht ein einziges Haar.

Indessen muß man doch darum nicht trauen
Und auf dergleichen Vorbedeutungen bauen;
Denn ich sage es und bleibe dabei,
Es ist Aberglauben und Dummerei.

Wir wollen uns vielmehr zum Beschluß bemühen,
Aus der Geschichte einige Lehren zu ziehen;
Denn ein solch Büchlein ohne Moral
Schließt sich zu trocken und schmecket zu schal.

Ob noch ein dritter Teil künftig werde erscheinen,
Will ich weder bejahen noch verneinen,
Doch glaub ich, ein geehrtes Publikum hat
An den zwei Teilen schon genug und satt.

Sonst läßt sich von Herrn Jobs künftigem Betragen
Noch manches, teils Lustig's, teils Ernsthaftes, sagen,
Welches ich mir dann auch in der Still'
Zum möglichen Gebrauch notieren will.

Da könnte es mir dann auch vielleicht gelingen,
Seine Schwester Esther gut unterzubringen;
Auch machte vielleicht der Franken Revolution
Bei seinem Schicksal eine Diversion.

Kurz, an Stoff zum Lügen und zum Erzählen
Würde es mir schwerlich auch künftig nicht fehlen,
Und zu einem solchen Knittelgedicht
Gehört auch eben kein Kopfbrechen nicht.


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