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Dreizehntes Kapitel

Potz Blitz! da kommt der Herr von Ohnewitz

Es kamen fast täglich viele Damen und Herren
Gen Schildburg hin, aus der Nähe und von ferren,
Um den besondern Mann persönlich zu sehn,
An welchem jenes Wunder geschehn.

Da bekam er denn, wie leichtlich zu gedenken,
Von ihnen manche ansehnliche Geschenken,
Und dies brachte ihm weit mehr Gewinst
Als der karge halbe Nachtwächtersdienst.

Er lebte also sehr reputierlich,
Aß, trank und kleidete sich manierlich,
So daß er sich dabei so glücklich befand
Als ein Bürger im Priester-Johannisland.

Einsmal ließ sich bei unserm Geschichtshelden
Ein hochansehnlicher reisender Herr melden,
Und sobald sie einer den andern sahn,
Himmel, wie staunten sie beide sich an!

Der Herr sah hier vor sich seinen ehmaligen Retter,
Hieronimus vice versa seinen alten Wohltäter;
Da hieß es: »Ist Er's, Herr Hieronimus? Potz Blitz!« -
»Ja ich bin es! Sind Sie's, Herr von Ohnewitz?«

Über sechzehn Jahre waren schon verstrichen,
Seitdem Hieronimus von Ohnwitz war entwichen,
Und es hatte seit dieser Zeitstation
Sich manches verändert in beider Person.

Dennoch erkannte man sich plötzlich jetzunder,
Und da sahe man recht seinen blauen Wunder,
Denn wer hätte jemals kaum
So etwas zu denken gewagt im Traum?

Den eigentlichen Willkomm hab' ich nicht gesehen,
Will also seine Beschreibung übergehen
Und melden im folgenden Kapitel nur,
Wie die Hauptgeschichte ferner fortfuhr.


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