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Die hier gesammelten Aufsätze sind als Frucht der Mußestunden eines Landarztes entstanden. In langen Jahren eines harten, lieben Berufes hat mich der engere Gau unserer grünen Heimat, dem mein Wirken gilt, mit steter, stiller Gewalt immer enger an sich gezogen. Ortsgeschichtliche Studien haben diese Liebe vertieft. Und so fiel zuzeiten auf meine ernsten Wege ein Endchen Sonnenschein, das an künstlerisches Erleben denken ließ, wenn es gelang, es in Bilder einzufangen. Daraus entstanden in zwangloser Reihenfolge diese Arbeiten. Vielen von ihnen hat das »Grazer Tagblatt« die erste freundliche Heimstatt geboten. Und als der Verein für Heimatschutz in Steiermark mir den Antrag stellte, meine Aufsätze gesammelt unter seiner Fürsorge herauszugeben, habe ich dem ehrenden Anerbieten mit dankbarer Freude zugestimmt. Ich weiß: Viele werden aus dem Grundton einzelner Stücke eine oft etwas zu weit gehende Vorliebe für die »gute« alte Zeit, eine etwas altfränkische Rückständigkeit heraushören. Doch meine ich, das kann nicht allzuviel schaden in einer Zeit, die alle Morgen von neuen Kulturfortschritten, neuer ethischer Vertiefung, neu erschlossenen Quellen altruistischer Segnungen selbstgefällig zu berichten weiß und alle Abende beschämt von der blutigen Walstatt hemmungsloser egoistischer Kämpfe im Wirtschafts- und Völkerleben wegblicken muß.
In diesem Bande sind meine drei Heimatbücher »Vom Kainachboden«, »Aus dem Sulmtale« und »Steirisches Bilderbuch« in einem Bande zusammengefaßt und nur die einzelnen Aufsätze anders gereiht, um so ein fester gefügtes Bild zu geben von all dem Schönen, das ich meiner engeren Heimat, ihrer Landschaft und ihren Schicksalen im Laufe der Jahrhunderte verdanke.
Daß einer lieben Freundin, der Malerin Emmi Singer-Hiesleitner, feines, echt heimatgetreues Künstlertum auch diesem Buche wieder zum Schmuck gediehen ist, werden, wie ich, auch die Leser mit stiller Freude wahrnehmen.
Köflach, im September 1936.
Hans Kloepfer.