Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

LXXXIV.

Peregrine entwirft einen gewaltthätigen Plan, der ihn in eine Menge Verwickelungen bringt und seinen Unmuth erhöht.

Auf diese Art alles persönlichen Umgangs mit seiner Gebieterin beraubt, versuchte er nun durch die demüthigendsten und reuevollsten Briefe, die er ihr auf verschiedenen Wegen in die Hände zu spielen wußte, ihre Gewogenheit wiederzuerhalten. Alle diese Bemühungen blieben jedoch vergebens und seine Leidenschaft erstieg hierdurch nach und nach einen solchen Grad, daß sie nahe an Wahnsinn grenzte und er zuletzt den verzweifelten Entschluß faßte, lieber Leib und Leben, Ehre und Vermögen auf das Spiel zu setzen, als in seinen nicht zu rechtfertigenden Verfolgungen nachzulassen. Wirklich hatte Rachgier so vielen Antheil an diesem Vorsatze als Liebe und beide Leidenschaften tobten gleich stark in seiner Brust. Er hatte mehrere Aufpasser im Solde, die ihn von allen Schritten Emiliens Nachricht bringen mußten, weil er hierdurch eine günstige Gelegenheit zu finden hoffte, sie zu entführen. Ihre Vorsicht machte jedoch auch diese Absicht zu Schanden, sie fürchtete mit Recht von einem Manne seiner Denkungsart alles Mögliche, und richtete hiernach ihr Betragen ein.

So auch in dieser Erwartung getäuscht, änderte er nun seinen Plan: er gab vor, wichtige Angelegenheiten riefen ihn nach seinem Landhause und reiste von London ab; statt aber dahin zu gehen, schlug er seinen Wohnsitz bei einem Pächter auf, dessen Wohnung an der Landstraße lag, welche Emilie bei der Rückreise zu ihrer Mutter passiren mußte.

Hier hielt er mit keinem Menschen Umgang, als mit seinem Kammerdiener und Pipes, die auf seinen Befehl die Gegend rings umher durchstreifen und jedes Fuhrwerk auskundschaften mußten, das sich auf der Straße blicken ließ, um so das Mädchen unterwegs wegzukapern.

Eine ganze Woche hatte Peregrine bereits in diesem Hinterhalte gelegen, als ihm sein Kammerdiener die Nachricht brachte: er und Pipes hätten von fern einen Wagen entdeckt, der im vollen Trabe sich nahe. Um nicht erkannt zu werden, hätten sie die Hüte tief in das Gesicht gedrückt und sich hinter einer Hecke versteckt, von hier aus aber, als der Wagen vorbeigekommen, in demselben einen jungen Mann in geringer Kleidung und ein Frauenzimmer gesehen, die eine Maske vor dem Gesicht tragend, Emilie an Wuchs und Wesen auffallend ähnlich sey: Pipes wäre jetzt dem Wagen in einiger Entfernung gefolgt, er aber sey vorausgesprengt, um die Nachricht zu bringen.

Peregrine nahm sich kaum so viele Zeit, den Bericht anzuhören; voll Ungeduld eilte er nach dem Stalle, wo immer ein gesatteltes Pferd bereit stand, und, fest überzeugt, daß die maskierte Dame seine Gebieterin und ihr Begleiter einer der Comptoirdiener ihres Onkels sey, schwang er sich in den Sattel und jagte im Galop dem Wagen nach.

Nachdem er ungefähr zwei Meilen zurückgelegt hatte, erfuhr er von Pipes, die Reisenden wären in einem benachbarten Wirthshause eingekehrt. Seine Hitze trieb ihn an, ungesäumt in das Haus zu dringen, doch ließ er sich endlich durch seinen Vertrauten von diesem übereilten Schritte abbringen. Der Kammerdiener stellte ihm vor: es wurde ihm hier unmöglich fallen, sein Vorhaben auszuführen und die Schöne wider ihren Willen aus einem öffentlichen Wirthshause fortzubringen, das noch dazu mitten in einem volkreichen Dorfe läge, wo man sich unfehlbar ihrer annehmen würde. Er rieth ihm daher, lieber den Wagen an einem entfernten und abgelegenen Orte aufzulauern, wo man ihre Absicht weit leichter auszuführen vermöge.

Diesem Rathe zufolge befahl Peregrine nun Pipes, das Wirthshause genau zu beobachten, damit Emilie auf keinen Fall mit ihrem Begleiter auf einem andern Wege entwischen könne, und er selbst nahm nun mit seinem Kammerdiener einen Umweg auf einem wenig betretenen Fußstege und legte sich dann an einen ihm hierzu passend dünkenden Ort in Hinterhalt. Hier warteten sie eine volle Stunde, ohne daß weder von dem Wagen, noch von Pipes etwas zu sehen und zu hören war; aber jetzt vermochte Peregrine nicht länger zu warten: er ließ den Kammerdiener zurück und ritt wieder nach dem Dorfe hin, wo ihm Pipes versicherte: die Reisenden hätten die Anker noch nicht gelichtet.

Trotz dieser Nachricht faßte Peregrine jedoch Verdacht und näherte sich nun dem Wirthshause, um sich selbst nach den Passagieren in dem Wagen zu erkundigen, und der Wirth, der durchaus nicht mit dem Betragen derselben zufrieden war, stand nicht an, ganz den ihm ertheilten Instructionen entgegen zu handeln und ohne alle Zurückhaltung zu erzählen: der Wagen habe gar nicht angehalten, sondern sey zu dem einen Thore hinein- und zu dem anderen wieder hinausgefahren, vermuthlich in der Absicht, ihren Verfolgern einen blauen Dunst vorzumachen: denn daß es ihnen darum zu thun gewesen sey, habe er wohl aus den Reden des jungen Mannes gemerkt, der ihn dringend gebeten hätte, Allen und Jedem, die sich nach seinem Wege erkundigen möchten, denselben zu verschweigen.

»Ich meines Parts,« fuhr die offenherzige Seele fort, »glaube, daß sie's nicht besser verdienen, als sie's haben, denn sonst würden sie nicht so höllisch angst seyn. Mir deucht, sprach ich zu mir selbst, als ich sie so in Schwulitäten sah, das ist sicher so ein londoner Lehrbürschchen, der sich mit der Meisterstochter auf den Weg macht. Ja, ich wollte mein Leben darauf verwetten thun. Mag's aber seyn, wie's will, von'n Gentleman hat er ganz und gar nichts an sich, denn ob er schon viel Aufmerksamkeit von mir verlangen that, so griff er doch nicht einmal in die Tasche und dachte daran, daß unser eins auch leben will. Doch, das macht nichts aus; man sah wohl, daß er zu sehr in der Patsche war und daß Alles Hals über Kopf ging: auch kann man sich manchmal in seinen Muthmaßungen arg täuschen.«

Wahrscheinlich würde der geschwätzige Wirth den Reisenden einen wirklichen Dienst geleistet haben, wenn Peregrine ihn bis zu Ende angehört hätte; aber weit entfernt, dies zu thun, hemmte Peregrine den Strom von dessen Rede gleich beim Beginnen mit der Frage: welchen Weg sie genommen hätten? und kaum hatte ihm der Wirth diesen beschrieben, so gab er seinem Pferde die Sporen und befahl Pipes, dem Kammerdiener die Richtung zu beschreiben, welche er genommen und ihm dann in möglichster Eile zu folgen.

Die Erzählung des Wirthes von dem flüchtigen Paare bestätigte ihn übrigens in seiner ersten Meinung. Er jagte, was er nur konnte, der angegebenen Richtung nach und seine Begierde, Emilie in seine Gewalt zu bekommen, war so groß, daß er es darüber ganz übersah, daß der Weg, welchen er nahm, von dem, der nach Mistreß Gauntlets Wohnung führte, völlig verschieden war; der Kammerdiener war aber in dieser Gegend des Landes gänzlich unbekannt und was Master Pipes anlangte, so lagen dergleichen Betrachtungen durchaus außer seiner Sphäre.

Wohl zehn starke Meilen mochte Peregrine bereits zurückgelegt haben, als ihn der Anblick des Wagens, der in einer ziemlichen Entfernung einen Hügel hinanfuhr, mit Freude erfüllte. Unser Held verdoppelte jetzt seine Schnelligkeit und kam endlich dem Fuhrwerke so nahe, daß er bemerken konnte, wie das Frauenzimmer und ihr Begleiter sich mehrmals ängstlich umsahen und ihrem Kutscher zuwinkten, noch rascher zu fahren. Schon glaubte er sich jetzt am Ziele, da stürzte sein ermattetes Pferd, als er quer über den Weg jagte, in ein tiefes Gleise und schleuderte ihn einige Klafter weit über den Kopf weg; durch diesen Sturz hatte sich aber das Thier so beschädigt, daß es nicht weiter zu gehen vermochte und Peregrine sich somit auf einmal der Frucht seiner Mühen beraubt sah, denn theils waren seine Diener viel zu weit hinter ihm zurück, theils auch nicht gut genug beritten, um mit ihren Pferden die Flüchtlinge einholen zu können, die sich seinen Unfall bestens zu Nutze machten und im vollen Jagen davon fuhren.

Es läßt sich denken, wie ein Mensch von seiner Gemüthsbeschaffenheit sich in dieser tantalischen Lage benahm. Er stieß die tiefsten Stoßseufzer aus, doch waren diese Gebete durchaus nicht Früchte seiner Ergebung. Mit unglaublicher Schnelle rannte er seinem Kammerdiener entgegen, dem er sogleich das Pferd abnahm, dann jagte er wieder im vollen Laufe dem Wagen nach und befahl dem Schweizer, ihm auf dem andern Pferde zu folgen, das lahm gewordene Tier aber übertrug er der Fürsorge des Pipes.

So hatte er bereits wieder eine ziemliche Strecke zurückgelegt, als er von einem Landmanne vernahm, daß jener Wagen einen anderen Weg eingeschlagen hätte und jetzt wohl drei Meilen voraus seyn könne. Wahrscheinlich würde das Fuhrwerk aber bald anhalten müssen, da die gänzlich erschöpften Pferde es unmöglich länger aushalten könnten. Durch diese Kunde sehr ermuntert, sprengte Pickle nun weiter; dennoch konnte er erst bei anbrechendem Dunkel den Wagen wieder zu Gesicht bekommen, aber auch dies nur auf einen Augenblick, denn schnell entschwand ihm derselbe wieder aus dem Auge. So fuhr er, durch diese Hindernisse immer nur noch hitziger werdend, in seiner Verfolgung fort, bis ihn endlich die Nacht zwang, vor einem entlegenen Wirthshause anzuhalten, um wo möglich hier neue Nachrichten einzuziehen .

Zu seinem unaussprechlichen Vergnügen war das Erste, was er hier im Hofe erblickte, der Wagen, dem er so lange nachsetzte. Voll Zufriedenheit, endlich sein Ziel erreicht zu haben, sprang er sogleich vom Pferde und stürzte, eine Pistole in der Hand, auf den Kutscher zu, mit dem Befehl, ihn augenblicklich nach dem Zimmer der Dame zu führen, falls er nicht ein Kind des Todes seyn wollte.

Diese drohende Anrede versetzte den Mann in einen nicht geringen Schreck; er versicherte hoch und theuer, daß er nicht wüßte, wo sich die Leutchen, die er bis hierher gefahren, und die ihn abgelohnt hätten, weil er nicht die ganze Nacht mit ihnen in der Kreuz und Quere habe herumkutschieren wollen, hinbegeben; doch versprach er den Hausknecht zu holen, der vielleicht mehr würde berichten können. Dies ließ sich Peregrine gefallen, und faßte einstweilen Posto an der Thüre, bis ihn sein Kammerdiener hier ablöste, der noch eher anlangte, als der Kutscher zurückkehrte, worauf denn unser junger Herr, höchst erbittert über das lange Verweilen des Anderen, wie ein Rasender aus einem Zimmer des Hauses in das andere stürzte, und dabei seiner Rache Alles aufzuopfern schwor. Aber er fand keine lebende Seele, bis er endlich in eine Dachkammer kam, wo der Wirth mit seiner Frau im Bette lag. Als dies Paar beim Schimmer einer Nachtlampe einen Fremden mit einer wüthenden Geberde in die Kammer stürzen sah, erfaßte sie ein furchtbares Entsetzen; sie glaubten sich verloren und flehten mit kläglichen Stimmen, ihnen nur das Leben zu lassen und gern Alles zu nehmen, was sie besäßen.

Peregrine sah jetzt, daß man ihn für einen Räuber hielt und daß die Leute schwerlich von dem etwas wüßten, was er zu erfahren wünschte: er beruhigte sie daher durch die Mittheilung der Ursache seines Kommens und forderte dann den Wirth auf, sich anzukleiden und ihm die Flüchtlinge aufsuchen helfen.

Gefolgt von dem Manne durchstöberte er nun alle Winkel des Hauses: endlich fand man den Hausknecht im Stalle, von dem Peregrine nun zu seinem unaussprechlichen Schmerz erfuhr, daß der Herr und die Dame, sowie sie angekommen, gleich wieder Postpferde nach einem etwa funfzehn Meilen entlegenen Dorfe genommen hätten und abgereist wären, ohne nur einen Bissen zu genießen. Ganz unsinnig über seine fehlgeschlagene Hoffnung, setzte sich Peregrine nun augenblicklich wieder zu Pferde und schlug mit seinem Bedienten, voll des festen Vorsatzes, eher das Leben als seinen Plan aufzugeben, denselben Weg ein.

Er hatte nunmehr seit drei Uhr des Nachmittags wohl dreißig Meilen zurückgelegt und seine Pferde waren so matt geworden, daß er erst, als es zu tagen begann, an dem Orte anlangte. Weit entfernt, die Flüchtlinge hier zu finden, erfuhr er aber hier, daß gar keine Personen diesen Weg gekommen wären und sah nun, daß sie wahrscheinlich eine ganz andere Richtung genommen, und dem Hausknechte eine falsche Nachricht gegeben hatten, um ihre Verfolger in die Irre zu führen. In dieser Vermuthung fühlte er sich jetzt noch mehr bestärkt, als er nun erst die Bemerkung machte, daß er sich auf einer ganz anderen Straße befand, als die war, die zu Mistreß Gauntlets Wohnung führte.

Diese Entdeckung raubte ihm vollends den letzten Rest seiner Besinnungskraft; seine unstät umherrollenden Augen verriethen Wuth und Geisteszerrüttung, der Schaum stand ihm vor dem Munde und er stieß Verwünschungen ohne Zusammenhang gegen sich und alle Menschen aus. Ohne zu wissen wohin? würde er sich sogleich wieder auf sein ermattetes Pferd geschwungen haben, wenn ihm nicht sein Vertrauter vorgestellt hätte, daß er unmöglich auf diese Art noch weiter kommen könne und besser thun würde, sich Postpferde bis zu dem nächsten Dorfe in Mistreß Gauntlets Nähe zu nehmen, und sich dann hier bis zu der Ankunft von deren Tochter auf die Lauer zu legen.

Dieser gute Rath wurde von ihm befolgt; er übergab seine Pferde der Fürsorge des Wirthes, dem er zugleich auch Befehle in Betreff Pipes hinterließ, wenn dieser hier eintreffen würde, und dann machte er sich sogleich, gefolgt von seinem Kammerdiener, mit frischen Pferden auf den Weg und folgte dem Boten, den er als Wegweiser von der Post mitgenommen hatte.

Fast war auf diese Art die erste Station zurückgelegt, als sie von weitem eine Chaise erblickten, die vor dem Wirthshause hielt, wo sie die Pferde zu wechseln gedachten: von einer schnellen Ahnung ergriffen, jagte Peregrine nun so rasch, um noch unterscheiden zu können, daß die eben aus dem Wagen Steigenden dieselben waren, denen er so lange schon nachsetzte.

Durch diese Entdeckung getrieben, sprengte er aber mit solcher Geschwindigkeit in den Hof, daß die Dame und ihr Führer kaum Zeit behielten, sich in ein Zimmer zu flüchten und die Thüre hinter sich zu verschließen. Nunmehr war er gewiß, seine Beute zu haben; um jedoch dem Zufalle nichts zu überlassen, postierte er sich auf die Treppe und ließ hierauf der Dame melden: daß er sich die Ehre ausbäte, vorgelassen zu werden, widrigenfalls würde er sich genöthigt sehen, alles Ceremoniell bei Seite zu setzen und sich selbst eine Erlaubniß zu nehmen, die man ihm verweigere. Der Aufwärter richtete diese Nachricht durch das Schlüsselloch aus, kehrte aber sogleich mit der Nachricht zurück: die Dame sey gesonnen, bei ihrem einmal gefaßten Entschlusse zu bleiben und lieber zu sterben, als sich seinem Verlangen zu fügen. Ohne sich aufzuhalten, rannte Peregrine jetzt die Treppe hinan und donnerte an die Thüre; doch hier rief ihm der Begleiter des Mädchens zu: er habe ein gutes Gewehr zu seinem Empfange bereit und man würde wohl thun, ihn nicht in die Nothwendigkeit zu versetzen, Blut zur Vertheidigung einer Person zu vergießen, die sich unter seinen Schutz begeben habe. »Kein Gesetz,« fügte er hinzu, »vermag jetzt mehr ein Band zu lösen, das wir unauflöslich geknüpft haben. Ich werde daher meine Begleiterin als mein Eigenthum vertheidigen und Sie werden am besten thun, von Ihren fruchtlosen Versuchen abzustehen und Ihr eigenes Wohl zu Rathe zu ziehen; denn bei Gott! ich feure mein Gewehr auf Sie ab, so wie Sie nur den Kopf zur Thüre hereinstecken und Ihr Blut komme dann über Sie.«

Diese Drohung von einem Philister würde Peregrine allein schon bewogen haben, den Einbruch zu wagen, wenn nicht die Erklärung, daß Emilie einem solchen Nebenbuhler sich zur Ehe hätte hingeben können, seinen Unwillen allein schon angefacht hätte: er setzte den Fuß daher so kräftig gegen die Thüre, daß sie weit aufflog und zugleich stürzte er mit gespanntem Pistol in das Zimmer: statt aber das Gewehr auf ihn abzufeuern, rief sein Gegner, so wie er ihn erblickte, voll Erstaunen aus: »Mein Gott, Sir! Sie sind nicht der, den wir meinten, gewiß irren Sie sich auch in uns!«

Ehe noch Peregrine Zeit hatte, etwas hierauf zu erwiedern, nahte sich ihm nun das Frauenzimmer, zog die Larve vom Gesicht, und zeigte ihm ein Antlitz, das er früher nie gesehen hatte. Unmöglich hat jemals das Haupt der Gorgone eine solche Wirkung hervorgebracht; wie durch einen Zauber schienen Peregrinens Augen auf den unbekannten Gegenstand geheftet, seine Füße waren wie eingewurzelt und mehrere Minuten stand er ohne alle Bewegung da; dann stürzte er aber plötzlich, wie vom Schlage getroffen, nieder. Als sein Kammerdiener ihn in diesem Zustande erblickte, hob er ihn auf und legte ihn auf ein Bett in das nächste Zimmer, wo er ihm ungesäumt zur Ader ließ, indem er stets auf Reisen für alle Fälle mit einem chirurgischen Besteck versehen war.

Dieser Vorsicht verdankte Peregrine sein Leben, denn nur hierdurch bekam er den Gebrauch seiner Sinne wieder: die heftigen Anstrengungen und Gemüthsbewegungen zogen ihm jedoch ein Fieber zu, daß der aus dem nächsten Orte herbeigeholte Arzt erst nach mehreren Tagen für sein Wiederaufkommen bürgen mochte.


 << zurück weiter >>