Sagen aus dem Rheinland
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Sage vom Broß

Uin das Jahr 1600 lebte auf dem Gehöft Oberhof bei Beyenburg ein Mann, namens Broß, dessen Grabstein sich noch auf dem katholischen Friedhof befindet. Broß hatte seine Magd getötet. Jäger fanden den Kopf derselben in einer hohlen Buche, welche die Hunde eifrig beschnupperten. Der Körper der Magd lag aber in einem nahegelegenen Teiche, noch heute der Broßteich genannt.

Broß ist dann nach seinem Tode sieben Jahre auf dem Oberhof umgegangen und machte sich namentlich, wenn der Besitzer desselben wechselte, bemerkbar. Abends sah man ihn wohl in der Scheune, wie er sich die Nägel an Händen und Füßen schnitt. Am Tage neckte er die Drescher, indem er leere Pickeln (ausgedroschene Garben) vom Speicher herunterwarf.

Vielfach bewegte er sich auf allen Vieren fort, sprang den Leuten im Dunkeln auf den Rücken, klammerte sich an und verließ sie erst an der Grenze des Hofes.

Die Furcht vor dem Geist des alten Broß war so groß, daß sich selbst erwachsene Leute hüteten, zu jener Zeit am Abend den Hof zu betreten.

 


 


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