de Laclos, Choderlos
Gefährliche Liebschaften
de Laclos, Choderlos

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Hundertunddreiundsechzigster Brief

Der Chevalier Danceny an den Vicomte von Valmont.

Mein Herr! Ich bin von Ihrer Handlungsweise gegen mich unterrichtet. Ich weiß auch, daß Sie noch nicht zufrieden damit sind, mir so mitgespielt zu haben, und sich nicht scheuen, damit groß zu tun, sich etwas darauf einzubilden. Ich habe den Beweis Ihres Verrates von Ihrer eigenen Hand niedergeschrieben gesehen. Ich gestehe, daß mir das Herz darüber geblutet hat, und daß ich Scham darüber empfinde, weil ich selber so sehr mithalf bei dem niederträchtigen Mißbrauch, den Sie mit meinem blinden Vertrauen getrieben haben. Aber ich beneide Sie nicht um diesen schändlichen Vorteil; ich bin nur neugierig, ob Sie diesen Vorteil immer über mich haben werden. Ich werde dies wissen, wenn Sie, wie ich hoffe, morgen früh zwischen acht und neun Uhr am Tor des Gehölzes von Vincennes im Dorf Saint-Mandé sich gefälligst einfinden. Ich werde dafür sorgen, daß alles für die Aufklärungen Nötige da ist, die ich von Ihnen noch erhalten muß.

Chevalier Danceny.

Paris, den 6. Dezember 17.. abends.


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