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An Fräulein B.

Graben bei St. Mihiel, 22. Juli 18

Vorgestern bekam ich Ihren Brief vom Rekr.-Depot nachgesandt. Denn ich bin ja jetzt wieder im Graben. Es ist ein ruhiger Graben. Schönen Dank. Bin diese Tage recht im Arbeiten. Hein (Lersch) hat die neuen Gedichte von mir, lassen Sie sich diese zeigen. Was in diesen Gedichten steht, das gilt auch für Sie: (Würden es immer mehr Menschen hören!): Gut sein, Güte; Liebe, die über Mann und Weib hinausgeht. Eigentlich: Mensch sein!

»– – Daß wieder Freude in die Völker blitzt
und Mensch an Mensch zur Güte sich erhitzt.« –

Es grüßt Sie der Soldat G. E., der am sonnigen frischen Morgen im Grabenwinkel sitzt und sein Pfeifchen schmaucht.

Der Hein hat so lange geschwiegen –

Whitman ist unendlich!