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An Fräulein H. H.

Engelke hatte Fräulein H. auf der Reise nach Dänemark, die ihn über Hamburg führte, während seines letzten Besuches bei Richard Dehmel kennengelernt.

Faaborg, Kappellanstr. 10. Fünen, Dänemark, 30. 6.14

Liebes Fräulein H., Dank für Ihre Zeilen. Es tut wohl, wenn man als »Hans in der Fremde« von einem deutschen weiblichen Wesen etwas hört – sei es auch wenig. Würden Sie mir solche kleine Freude in Zukunft versagen –? Ich weiß nicht, ob ich Sie mit diesem Brief störe – (eben weil ich nichts weiß – schreibe ich).

Ich will klar sprechen – – (eins voraus: das andere Gedicht, das ich Ihnen schickte, berührt Sie nicht; das ist Faaborg) – aber – Sie hatten mir etwas vorgespielt – das hat mich nicht angefaßt – – Sie haben aber auch gesungen, allein – das ist es.

Wissen Sie, so ein Dichter hat mehr Herz wie Fleisch – das müßte wohl nicht so sein – aber ein Verständiger wird nicht darüber lächeln.

Ich habe in diesen Tagen zwei kleine Gedichte geschrieben – (Sie können nichts dazu, daß sie sich auf Sie beziehen) – ich weiß nicht, ob ich die verschenken darf –

Gerrit Engelke


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