Alexander Dumas d. Ä.
Die Fünfundvierzig
Alexander Dumas d. Ä.

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Chicots Schatten.

Der König täuschte sich, wie gesagt, nie über seine Freunde. Er kannte ihre Fehler und ihre guten Eigenschaften und las scharf in der tiefsten Tiefe ihres Herzens. Er hatte sogleich begriffen, worauf Epernon abzielte, doch da er als Gegengabe nichts erwartet hatte und nun fünfundvierzig Trabanten für fünfundsechzigtausend Taler erhielt, so erschien ihm der Gedanke des Gaskogners als ein Fund.

Allmählich und je mehr er sich dem Zimmer näherte, wo ihn der Huissier erwartete, den dieser nächtliche und ungewöhnliche Ausgang nicht wenig neugierig machte, entwickelte er sich selbst die Vorteile der Einrichtung der Fünfundvierzig. »Diese Leute,« dachte er, »werden ohne Zweifel tapfer und sehr ergeben sein. Einige haben einnehmende Gesichter, andere widerwärtige Physiognomien; es werden, Gott sei Dank! Leute für jeden Geschmack darunter sein . . . und dann ist es etwas Schönes um ein Gefolge von fünfundvierzig Schwertern, die stets bereit sind, aus der Scheide zu fahren!«

Dieses letzte Kettenglied seines Gedankens, das sich der Erinnerung an die anderen ihm so ergebenen Schwerter anfügte, deren Verlust er so bitter beklagte, brachte Heinrich zu der tiefen Traurigkeit, in die er damals so oft verfiel. Die harten Zeiten, die boshaften Menschen, die auf der Stirn der Könige wankenden Kronen ließen ihn nach dem Tod verlangen oder nach Erheiterung, um sich einen Augenblick der Krankheit zu entziehen, die die Engländer, unsere Meister in der Schwermut, schon damals Spleen getauft hatten. Er fragte daher nach Joyeuse.

»Der Herr Herzog ist noch nicht zurückgekehrt,« sagte der Huissier.

»Es ist gut . . . . Ruft meinen Kammerdiener und entfernt Euch.«

»Sire, das Gemach Eurer Majestät ist bereit und Ihre Majestät die Königin hat nach den Befehlen des Königs fragen lassen.«

Heinrich spielte den Tauben.

»Soll man Ihrer Majestät melden, sie möge das Kopfkissen legen?« fragte schüchtern der Huissier.

»Nein, nein,« erwiderte Heinrich. »Ich habe meine Andachten, ich habe meine Arbeiten, und dann bin ich leidend und werde allein schlafen.«

Der Huissier verbeugte sich.

»Hört,« sagte Heinrich, ihn zurückrufend, »bringt der Königin dieses orientalische Konfekt, es bereitet Schlaf.« Und er übergab dem Huissier seine Konfektbüchse.

Der König trat in sein Gemach; hier warf er einen gleichgültigen, ja empörten Blick auf all die ausgesuchten Toilettengegenstände, die ihn früher gereizt hatten, und gegen die er jetzt beinahe einen Abscheu fühlte. Parfümierte und gesalbte Handschuhe, Masken von feiner Leinwand, mit Teig überstrichen, chemische Kombinationen, um die Haare zu kräuseln, den Bart zu schwärzen, die Ohren rot und die Augen glänzend zu machen, dies alles vernachlässigte er schon seit längerer Zeit.

»Mein Bett,« sagte er mit einem Seufzer.

Zwei Diener entkleideten ihn, zogen ihm Unterhosen von schöner, friesischer Leinwand an, hoben ihn vorsichtig auf und schoben ihn zwischen seine Laken.

»Den Vorleser Seiner Majestät!« rief eine Stimme.

»Nein, niemand,« sagte Heinrich, »keinen Vorleser, oder er mag in seinem Zimmer für mich Gebete lesen; nur Herrn von Joyeuse, wenn er zurückkommt, führt zu mir.«

»Aber, wenn er spät kommt, Sire?«

»Ach! er kommt immer spät nach Hause, doch zu welcher Stunde er auch kommen mag, führt ihn zu mir, hört ihr?«

Die Diener löschten die Kerzen aus und zündeten beim Feuer eine Lampe mit Essenzen an, die blasse und bläuliche Flammen gaben . . . eine Art von phantasmagorischer Unterhaltung, die der König seit der Rückkehr seiner Grabgedanken besonders liebte, dann verließen sie auf den Fußspitzen das schweigsame Gemach.

Während Heinrich, der in der Einsamkeit leicht von abergläubischer Furcht heimgesucht wurde, den Reflexen seiner Lampe auf der Wand folgte, während er seinen Blick in die dunkelsten Winkel tauchte, während er das geringste Geräusch aufzufassen suchte, das den geheimnisvollen Eintritt eines Schattens hätte verkündigen können, verschleierten sich seine Augen, und bald entschlummerte der König in dieser Stille und Einsamkeit.

Doch seine Ruhe dauerte nicht lange; von aufgeregten Gedanken im Wachen wie im Schlafe verfolgt, glaubte er Geräusch in seinem Zimmer zu hören und erwachte.

»Joyeuse, bist du es?« fragte er.

Niemand antwortete. Die Flammen der blauen Lampe waren schwächer geworden, sie sandten nach dem Plafond von geschnitztem Eichenholz nur noch einen bleichen Kreis, der die goldenen Zierate grün färbte.

»Allein, abermals allein,« murmelte der König. »Ah! der Prophet hat recht: ›Die Majestät müßte immer seufzen.‹« Dann sagte er nach einer augenblicklichen Pause: »Mein Gott, gib mir die Kraft, stets in meinem Leben allein zu sein, wie ich nach meinem Tode allein sein werde.«

»Ei! ei! allein nach deinem Tode, das ist nicht sicher,« erwiderte eine scharfe Stimme, die mit metallischem Klange einige Schritte vom Bett ertönte, »und für was hältst du die Würmer?«

Erschrocken setzte sich Heinrich auf und schaute ängstlich fragend jedes Gerät des Zimmers an.

»Oh! ich kenne diese Stimme,« murmelte er.

»Das ist ein Glück!« versetzte die Stimme.

Ein kalter Schweiß floß über die Stirn des Königs, und er seufzte: »Man sollte glauben, es wäre Chicots Stimme.«

»Du brennst, Heinrich, du brennst,« antwortete die Stimme.

Nun erblickte Heinrich, der mit einem Beine aus dem Bette fuhr, in einiger Entfernung vom Kamin in demselben Lehnstuhl, den er eine Stunde vorher Epernon bezeichnet hatte, einen Kopf, auf den das Feuer jenen rotgelben Schein warf, wie wir ihn auf Rembrandts Bildern sehen.

Dieser Schein stieg auf den Arm des Lehnstuhles herab, worauf der Arm der Person gestützt war, dann auf ihr knochiges, hervorspringendes Knie und endlich auf den Fuß, der einen rechten Winkel mit einem nervigen, magern und übermäßig langen Bein bildete.

»Gott beschütze mich,« rief Heinrich, »es ist Chicots Schatten.« – »Ah! mein armer Henriquet,« sagte die Stimme, »du bist also immer noch so einfältig?«

»Was soll das bedeuten?« – »Die Schatten sprechen nicht, Schwachkopf, denn sie haben keinen Körper und folglich keine Zungen.«

»Dann bist du wirklich Chicot?« – »Ich will in dieser Hinsicht nichts entscheiden; wir werden später sehen, was ich bin, wir werden sehen.«

»Wie, du bist also nicht tot, mein armer Chicot?« – »Gut! nun schreist du wie ein Adler; doch, im Gegenteil, ich bin tot, hundertmal tot.«

»Chicot, mein einziger Freund!« – »Du hast wenigstens den Vorteil vor mir, daß du immer dasselbe sagst. Pest! Du hast dich nicht verändert!«

»Aber du, du,« entgegnete der König traurig, »hast du dich verändert?« – »Ich hoffe wohl.«

»Chicot, mein Freund,« sagte der König, indem er seine beiden Füße auf den Boden setzte, »sprich, warum hast du mich verlassen?« – »Weil ich tot bin.«

»Aber du sagtest soeben, du wärest es nicht,« – »Und ich wiederhole es.«

»Was soll dieser Widerspruch heißen?« – »Dieser Widerspruch soll heißen, daß ich für die einen tot und für die andern lebendig bin.«

»Und was bist du für mich?« – »Für dich bin ich tot.«

»Warum für mich tot?« – »Das ist leicht zu begreifen. Höre wohl. Du vermagst nichts für die, die dir dienen.«

»Herr Chicot!« – »Ärgere dich nicht, oder ich ärgere mich.«

»Ja, du hast recht,« sagte der König, zitternd vor Angst, der Schatten könnte verschwinden, »sprich, mein Freund, sprich.« – »Nun wohl! ich hatte ein kleines Geschäft mit Herrn von Mayenne abzumachen, erinnerst du dich?«

»Vollkommen.« – »Ich mache es ab. Gut! Ich prügle diesen Kapitän ohnegleichen, sehr gut. Er läßt mich suchen, um mich zu hängen, und du, auf den ich rechne, um mich gegen diesen Helden zu verteidigen, verläßt mich, statt mich zu beschützen; statt ihm den Garaus zu machen, versöhnst du dich mit ihm. Was habe ich sodann getan? Ich habe mich für tot erklärt und durch die Vermittlung meines Freundes Gorenflot beerdigt, so daß mich seit jener Zeit Herr von Mayenne nicht mehr sucht.«

»Du hast einen greulichen Mut gehabt, Chicot; sprich, wußtest du nicht, welchen Schmerz mir dein Tod verursachen würde?« – »Ja, das ist richtig, aber durchaus nicht greulich. Ich habe noch nie so ruhig gelebt, als seitdem die ganze Welt überzeugt ist, ich lebe nicht mehr.«

»Chicot, Chicot, mein Freund!« rief der König, »du erschreckst mich, mein Kopf gerät in Verwirrung.« – »Ah, bah! das merkst du erst heute?«

»Ich weiß nicht, was ich glauben soll.« – »An etwas mußt du dich, bei Gott! doch halten, was glaubst du, laß hören?«

»Nun, ich glaube, daß du gestorben bist und zurückkehrst.« – »Dann lüge ich; du bist artig.«

»Du verbirgst mir wenigstens einen Teil der Wahrheit; doch sogleich wirst du nur, wie die Gespenster so oft, furchtbare Dinge sagen.« – »Ah! da sage ich nicht nein. Halte dich bereit, armer König.«

»Ja, ja,« sagte Heinrich, »gestehe, daß du ein durch den Herrn auferweckter Schatten bist? Wie wärest du sonst durch diese bewachten Gänge hierher gekommen?«

Und sich ganz dem schwindelartigen Schrecken überlassend, der ihn ergriffen hatte, warf Heinrich sich in sein Bett zurück und wollte sich mit seinen Laken bedecken.

»La! la! la!« sagte Chicot mit einem Tone, der einiges Mitleid und viel Sympathie verbarg, »erhitze dich nicht, du brauchst mich nur zu berühren, um dich zu überzeugen.«

»Du bist also kein Bote der Rache?« – »Alle Wetter! habe ich Hörner, wie Satan, oder ein flammendes Schwert, wie der Erzengel Michael?«

»Wie bist du denn hereingekommen?« – »Du kamst auch soeben zurück.«

»Allerdings.« – »Nun, begreifst du, daß ich immer noch meinen Schlüssel habe, den du mir gegeben hast, und den ich an meinen Hals hing, um deine Kammerherren wütend zu machen, die nur das Recht hatten, sich ihn hinten anzuhängen. Mit diesem Schlüssel kommt man herein, und ich bin hereingekommen.«

»Durch die geheime Tür?« – »Ganz gewiß.«

»Doch warum bist du nicht eher als heute gekommen?« – »Ah! Du sollst es erfahren.«

Heinrich streifte seine Laken zurück und sagte mit dem naiven Tone eines Kindes: »Chicot, ich bitte dich, sage mir nichts Unangenehmes, oh! wenn du wüßtest, welches Vergnügen es mir machte deine Stimme zu hören!« – »Ich werde dir ganz einfach die Wahrheit sagen. Schlimm genug, wenn dir die Wahrheit unangenehm ist.«

»Nicht wahr, deine Furcht vor Herrn von Mayenne ist nicht so ernst?« – »Im Gegenteil, sehr ernst. Du verstehst, Herr von Mayenne hat mir fünfzig Stockprügel geben lassen; ich habe mir Genugtuung genommen und ihm hundert Hiebe mit der Degenscheide aufgemessen, und er glaubt nun, er stehe noch in meiner Schuld. Ich fürchte aber nichts so sehr, wie Schulden dieser Art, und ich wäre auch nicht hierher gekommen, hätte ich nicht gewußt, daß Herr von Mayenne sich in Soissons befindet.«

»Nun wohl! Chicot, da sich die Sache so verhält, so nehme ich dich unter meinen Schutz, und ich will . . .« – »Was, willst du? Nimm dich in acht, Henriquet, sooft du die Worte: ›Ich will‹, aussprichst, bist du bereit, eine Albernheit zu sagen.«

»Ich will, daß du auferstehst, daß du an den hellen Tag trittst.« – »Ich sagte es wohl.«

»Ich werde dich verteidigen.« – »Gut.«

»Chicot, ich verpfände dir mein königliches Wort.« – »Basta! ich habe etwas Besseres.«

»Was hast du?« – »Ich habe mein Loch und bleibe darin.«

»Ich werde es dir verbieten,« rief energisch der König, indem er sich auf die Stufe seines Bettes stellte. – »Heinrich, du wirst den Schnupfen bekommen; ich bitte dich, lege dich wieder nieder.«

»Du hast recht, du bringst mich aber auch in Verzweiflung,« versetzte der König, während er sich wieder in seine Tücher steckte. »Wie! wenn ich, Heinrich von Valois, König von Frankreich, finde, daß ich genug Schweizer, Schotten, französische Leibwachen, Edelleute und meine Fünfundvierzig zu meiner Verteidigung habe, fühlt sich Herr Chicot nicht sicher.« – »Höre . . . Was ist das mit den Fünfundvierzig?«

»Ja, fünfundvierzig Edelleute.« – »Wie hast du sie gefunden? Jedenfalls nicht in Paris.«

»Nein, doch sie sind heute in Paris angekommen.« – »Alle Wetter!« rief Chicot, von einem raschen Gedanken erleuchtet. »Ich kenne sie, deine Edelleute. Es sind fünfundvierzig, denen nur der Bettelsack fehlte.«

»Ich leugne es nicht.« – »Gesichter, daß man darüber vor Lachen sterben könnte.«

»Chicot, es sind herrliche Männer unter ihnen.« – »Gaskogner, wie der Generaloberst deiner Infanterie.«

»Und wie du, Chicot.« – »Ah! ich, Heinrich, das ist ein großer Unterschied. Ich bin kein Gaskogner mehr, seitdem ich die Gaskogne verlassen habe.«

»Gleichviel. Ich habe fünfundvierzig furchtbare Schwerter.« – »Befehligt von dem sechsundvierzigsten furchtbaren, das man Epernon nennt.«

»Ganz richtig.« – »Und von wem?«

»Von Loignac,« – »Puh! und mit diesen gedenkst du dich zu beschützen?«

»Ja, bei Gottes Tod! ja,« rief Heinrich aufgebracht.

Chicot schlüpfte in seinen Lehnstuhl, wobei er seine Absätze auf die Randleiste des Stuhles stützte, so daß seine Knie die Spitze eines Winkels bildeten, der höher war, als sein Kopf.

»Nun!« sagte er, »ich habe mehr Truppen, als du.«

»Truppen, du hast Truppen?« – »Warum nicht?«

»Und was für Truppen?« – »Du wirst es sehen. Ich habe zuerst die ganze Armee, die sich die Herren von Guise in Lothringen bilden.«

»Bist du ein Narr?« – »Nein, eine wahre Armee, wenigstens sechstausend Mann.«

»Doch aus welchem Grunde willst du, der du vor Herrn von Mayenne Angst hast, dich gerade durch die Soldaten des Herrn von Guise beschützen lassen?« – »Weil ich tot bin.«

»Abermals dieser Scherz.« – »Chicot war es, dem Herr von Mayenne grollte. Ich habe also diesen Tod benützt, um meinen Körper, meinen Namen und meine gesellschaftliche Stellung zu verändern.«

»Du bist also nicht mehr Chicot?« – »Nein.«

»Wer bist du denn?« – »Ich bin Robert Briquet, ehemaliger Handelsmann und Ligist.«

»Du Ligist, Chicot?«

Mit kläglichen, leicht spöttischen Worten gelang es hierauf Chicot, dem König die Gefahren der politischen Lage klarzumachen, wozu ihn vor allem die Kenntnis von der Anwesenheit der Herzogin von Montpensier und der baldigen geheimen Ankunft des Herzogs von Guise befähigte. Er enthüllte dem König die Anschläge seiner Gegner und gab ihm den Rat, seinem Bruder, dem Herzog von Anjou, die versprochene Hilfe zu senden und auch einen Botschafter an seinen Vetter Heinrich von Navarra zu schicken, der sich eben die vorenthaltene Mitgift von Heinrichs Schwester, die Stadt Cahors, selbst nehmen wolle.

Chicot lehnte es aber entschieden ab, selbst für den König nach Flandern zu gehen. Ärgerlich rief der König: »Du weigerst dich?« – »Bei Gott!«

»Du bist ungehorsam gegen mich?« – »Ich dir ungehorsam? Bin ich dir Gehorsam schuldig?«

»Du bist mir keinen Gehorsam schuldig, Unglücklicher?« – »Hast du mir je etwas gegeben, was mich dir verbindet? Das wenige, was ich besitze, ist mir durch Erbschaft zugefallen. Ich bin bettelarm und niederen Standes. Mache mich zum Herzog und Pair, erhebe mein Landgut zum Marquisat. Statte mich mit fünfmalhunderttausend Talern aus, dann wollen wir vom Botschafterdienst sprechen.«

Heinrich wollte antworten und einen von den guten Gründen finden, wie sie die Könige immer finden, wenn man ihnen solche Vorwürfe macht, als man den schweren samtnen Türvorhang rauschen hörte.

»Der Herr Herzog von Joyeuse,« sagte die Stimme des Huissiers.

»Ei, alle Wetter! hier hast du, was du brauchst. Ich fordere dich auf, mir einen Botschafter zu finden, der dich besser vertreten würde, als dieser.«

»In der Tat,« murmelte Heinrich, »dieser verteufelte Mensch ist offenbar ein besserer Ratgeber, als es je einer meiner Minister war!«

»Ah! Du gibst es also zu?« sagte Chicot.

Und er versenkte sich in seinen Stuhl und nahm die Form einer Kugel an, so daß ihn der geschickteste Seemann des Königreichs nicht hätte entdecken können. Herr von Joyeuse mochte immerhin Großadmiral von Frankreich sein, er sah nicht mehr als ein anderer.

Der König stieß einen Freudenschrei aus, als er seinen jungen Günstling erblickte, und drückte ihm die Hand.

»Setze dich, Joyeuse, mein Kind,« sagte er zu ihm. »Mein Gott, wie spät kommst du!« – »Sire, Eure Majestät ist sehr gnädig, daß sie es bemerkt.«

Und der Herzog näherte sich der Estrade des Bettes und setzte sich auf die mit Lilien besäten Kissen, die zu diesem Behufe zerstreut auf den Stufen der Estrade umherlagen.



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