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Der Schäferlauf zu Markgröningen

In Markgröningen lebte einmal ein Graf, der hatte einen Schafknecht namens Bartholomäus. Einmal wurde der Knecht bei dem Grafen verklagt, als ob er heimlich von seines Herrn Schafen verkaufe und das Geld für sich behalte. Der Graf war sehr überrascht: denn er hatte den Barthel seither immer für treu und ehrlich gehalten. Er konnte kaum glauben, daß er sich in ihm getäuscht habe. Doch beschloß er, sich selbst zu überzeugen. Er reiste also über Land und kam als Metzger verkleidet zurück. Dann ging er zu dem Knecht auf das Feld und versuchte, ihm etliche von den Schafen abzukaufen. Aber wie sehr er auch schmeichelte und bat, und so teuer er auch die Schafe bezahlen wollte, so wollte der Knecht doch nichts davon wissen. Ja, als er nicht nachließ und nach einem Stück der Herde griff, erhob der Knecht seine Schippe und wollte den frechen Metzger schlagen. Da gab sich der Graf zu erkennen. Er lobte den treuen Knecht, schenkte ihm einen Hammel und befahl, daß jedes Jahr an Bartholomäi, als am Namenstag seines treuen Knechts, die Schäfer ein Freudenfest feiern und dabei des ehrlichen Barthel gedenken sollten. Daher wird heute noch jedes Jahr am 24. Aug. der Schäferlauf zu Markgröningen abgehalten.


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