Ludwig Tieck
Leben und Tod der heiligen Genoveva
Ludwig Tieck

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Vor Siegfrieds Schloß.

Siegfried, Matthias, Kunz, Jäger.

Matthias. Nun, Freunde, zeigt einmal, was ihr vermögt,
Noch nie hab' ich in dem Revier gejagt;
Doch ists nicht meine Sache, hin und her
Zu reiten in 'nem kleinen engen Zirk,
Das muß wie Gott's Gewitter durch die Wälder
Thalnieder, berghinauf mit Schnaufen gehn,
Daß uns zu Pferd der Kopf im Jagen taumelt.
Dann findt man aus der Weite sich zusammen
Beim Hörnerschall und wieder auseinander,
So unermüdet, bis es Abend wird.

Siegfried. Ich bin zu schwach, so weit umherzureiten.

Matthias. Ei was, zu schwach? Mußt du von schwach schon reden?
Im Walde geht das Herz dem Menschen auf,
Da ist es wo er hingehört. Hat man
Nicht Krieg, so muß man Jagd gar fleißig treiben.
Heut mußt du schon mitmachen; diesen Tag
Bin ich der Meister hier, hab' zu befehlen.

Siegfried. Nu wie du willst, woll'n sehn, wer gut sich hält.

Matthias. Nun blas't und sporenstreichs zum Werke dann.

die Jäger blasen, sie gehn.

Golo, Wendelin.

Wendelin. Die Jagd hat sich dort allbereits versammelt,
Da rennen sie schon in den Wald hinein.

Golo. So laßt uns gleich aufsitzen, ihnen folgen.

gehn.



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