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Brief XLV.

London, den 24. April 1712.

Ihren achtundzwanzigsten habe ich vor zwei oder drei Tagen erhalten. Ich kann ihn; noch kaum beantworten. Seit meinem letzten bin ich sehr krank gewesen. Es ist heute gerade einen Monat her, seit ich auf der Spitze meiner linken Schulter einen leichten Schmerz fühlte, der immer schlimmer wurde und sich sechs Tage lang ausbreitete; dann brach am Hals und auf der linken Seite meines Nackens alles in ungeheuerlichen roten, entzündeten Flecken aus, und die wurden zu kleinen Finnen. Vier Tage lang hatte ich keine Ruhe; auch nachts nicht; solche Schmerzen hatte ich im Nacken; dann wurde mir ein wenig besser; nachher packte mich, wo die Schmerzen gesessen hatten, ein grausames Jucken, schlimmer, als ich es mir hätte vorstellen können, und das hielt mich mehrere Nächte hindurch wach. Ich habe heftig gerieben, aber nicht gekratzt; dann wurde das Ganze zu drei oder vier grossen Wunden, die eiterten; schliesslich riet ich dem Doktor, sie wie eine Blase zu behandeln; und ich legte Honigkleepflaster auf, die ich noch trage; ich habe immer noch ziemliche Schmerzen, aber mir wird von Tag zu Tag besser. Vierzehn Tage lang habe ich das Zimmer gehütet; dann ging ich ein oder zwei Tage aus, um von neuem das Zimmer zu hüten. Vor zwei Tagen bin ich zum Essen zu einem Nachbar gegangen; gestern aber bin ich wieder zu Hause geblieben. Heute will ich mich ein wenig hinauswagen, und ich hoffe, in einer Woche oder in zehn Tagen wieder gesund zu sein. Ich habe in meinem Leben noch nicht soviel gelitten. Ich habe meine Hose um mehr als zwei Zoll eingeschnürt; also bin ich dünner geworden, was eine Frage Ihres Briefes beantwortet. Das Wetter ist wundervoll. Ich schreibe am Morgen, weil ich mich da besser befinde. Ich will gehn und versuchen, ein wenig spazieren zu gehn. Ich will DD's Urkunde morgen an Tooke weitergeben. Leben Sie wohl, MD MD MD ME ME FW FW ME ME.


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