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Brief LXIII.

London, den 8. März 1711-12.

Meinen zweiundvierzigsten Brief habe ich bis zum Abend in der Tasche bei mir getragen und dann auf die Hauptpost gebracht. – Morgens habe ich Lord Schatzmeister besucht, der Arznei genommen hatte und seine Brühe trank. Vorher war ich beim Staatssekretär gewesen, um einen Freund, einen Dr. Freind, für das Amt eines Oberarztes zu empfehlen; und der Sekretär hat mir versprochen, ihn der Königin zu nennen. Ich kann jedermann dienen, nur mir selber nicht. Dann ging ich zu Hofe und nahm den Lord Siegelbewahrer und den Staatssekretär zum Essen zu Lord Masham mit, bei dem wir jeden Toast nur auf die Königin und den Lord Schatzmeister ausbrachten, denn es war der Jahrestag des Attentats. Dann ging ich und spielte mit Lady Masham und Frau Hill Pikett; ich gewann zehn Schilling, tat eine Krone in die Kasse und ging nach Hause. In meiner Wohnung traf ich einen Brief von Joe mit einem Anhängsel von Ppt. Was Joe verlangt, liegt ganz abseits von meinem Wege, und ich halte es für eine törichte Grille von ihm. Ausserdem weiss ich nicht, wer einen Freibrief geben sollte; wenn der Herzog von Ormond, so würde ich mit ihm reden; und wenn es mir einfällt, so werde ich es Ned Southwell gegenüber erwähnen. Hier gibt es für dergleichen keine Freibriefe, soweit ich weiss; gute Sicherheit ist alles; und der Gedanke, ich würde aufs Geratewohl über etwas dergleichen mit dem Lord Schatzmeister reden, ist ein Scherz. Habe ich Ihnen von einer Bande von Wüstlingen erzählt, die man die Mohocks nennt, und die jede Nacht in unsrer Stadt den Satan spielen, den Leuten die Nasen aufschlitzen, sie prügeln usw.? Nacht, Burschschen; haben Sie Pdfr fubbedoll lieb. – Nacht, MD.

9. Ich war heute bei Hofe, und niemand lud mich zum Essen ein, nur ein oder zwei Leute, mit denen ich nicht essen mag; so ass ich denn bei Frau Van. Der junge Davenant erzählte uns bei Hofe, wie er von den Mohocks angegriffen worden ist, und wie sie seine Sänfte mit einem Schwert durchbohrt haben. Es ist nicht mehr sicher nachts in den Strassen. Der Sohn des Bischofs von Salisbury soll der Bande angehören. Es sind lauter Whigs; und eine grosse Dame schickte zu mir, ich möchte mit ihrem Vater und mit dem Lord Schatzmeister reden, damit sie sich in acht nehmen; und ich möchte auch selber vorsichtig sein; denn sie hätte gehört, dass sie arge Absichten gegen die Minister und deren Freunde hätten. Ich weiss nicht, ob etwas daran ist, obwohl auch andre dieser Ansicht sind. Das Wetter ist immer noch sehr schön und frostig. Ich bin heute abend im Park spazieren gegangen und früh nach Hause zurückgekehrt, um den Mohocks auszuweichen. Lord Schatzmeister befindet sich besser. Nacht, meine beiden liebsten MD.

10. Heute morgen ging ich wieder zum Lord Schatzmeister, der sich ganz erholt hat; ich blieb, bis er ausging. Gegessen habe ich bei einem Freund in der Altstadt, wegen einer kleinen Druckangelegenheit, doch nicht meiner eignen. Sie müssen sich eine kleine Zweigroschenbroschüre kaufen, die den Titel führt: Das Gesetz ist eine Grube ohne Boden. Sie ist sehr hübsch geschrieben, und es wird ein zweiter Teil folgen. Das Unterhaus zögert sehr lange mit seinem Gesetz zur Beschränkung der Pressfreiheit, und die Broschürenschreiber nutzen ihre Zeit gut aus, denn jeden Tag erscheinen drei oder vier Broschüren. Ei, aber ist es nicht Zeit, wie, dass ich einen Brief von MD erhalte? Es sind jetzt sechs Wochen her, seit ich Ihre Nummer 26 erhalten habe. Ich kann Ihnen versichern, ich erwarte einen, ehe dieser abgeht; und ich werde meine Tagesberichte kürzer machen als sonst, weil ich hoffe, einen grossen Teil der andern Seite mit meiner Antwort zu füllen. Unser schönes Wetter dauert noch an, aber es wird ein wenig windig. Wir werden bald Regen haben, vermute ich. Gehn Sie zu den Karten, Burschen; ich gehe schlafen. Nacht, MD.

11. Lord Schatzmeister hat den langen Brief, den ich ihm geschrieben habe, Prior geliehen, und ich kann Prior nicht dazu bringen, dass er ihn zurückgibt. Ich will ihn drucken lassen, und diese Akademie zur Verbesserung unsrer Sprache gründen. Wahrhaftig, wir werden sie niemals so sehr verbessern können, wie FW sie verbessert hat, wie? Nein, wahrhaftig nicht. Ich habe allein bei meinem Freund Lewis gegessen und habe dann Ned Southwell aufgesucht, um über Walls Angelegenheit und über Frau South mit ihm zu reden. Die Pension für Frau South wird bewilligt, seine eigne Sache nicht. Southwell sagt mir, das müsste dem Lord Schatzmeister vorgelegt und in seinem Wesen erklärt werden und würde viel Aufregung geben, was die Geschichte nicht wert ist; und vielleicht tut Lord Schatzmeister es schliesslich dann doch nicht; und es macht, wie Walls selber sagt, im Jahr nicht mehr als vierzig Schilling Unterschied. Sie dürfen Walls nichts davon sagen, weil er die Sache vielleicht vor Ihnen geheim halten möchte; sagen Sie ihm in diesem Fall nur, ich hätte bei Ned Southwell getan, was ich tun könnte, aber es lasse sich nicht machen, denn es müsste dem Lord Schatzmeister vorgelegt werden, usw. und der werde es nicht bewilligen; und ausserdem verlohne es nicht der Mühe, Seine Lordschaft zu belästigen. Also Nacht, meine beiden liebsten MD.

12. Hier ist der Teufel und sonst noch einiges los mit diesen Mohocks. Grubstreetflugblätter über sie fliegen wie der Blitz herum; es ist eine Liste von annähernd achtzig von ihnen gedruckt, die alle in verschiedene Gefängnisse geworfen sein sollen, und das Ganze ist eine Lüge; und ich beginne fast zu glauben, dass an der ganzen Geschichte nichts oder nur sehr wenig Wahres ist. Der, der Davenant überfallen hat, war ein betrunkener Herr, der nicht zu der Bande gehört. Mein Diener sagte mir, einer der Mietsleute habe in einem Kaffeehaus öffentlich sagen hören, einer der Anschläge der Mohocks gelte mir, wenn sie mich nur fassen könnten; und obwohl ich kein Wort davon glaube, so vermeide ich es doch, spät zu Fuss unterwegs zu sein, und sie haben mich schon gezwungen, mehrere Schillinge auszugeben. Ich habe heute beim Lord Schatzmeister mit zwei Herren aus dem schottischen Hochland, die doch sehr gebildete Leute waren, gegessen. Ich blieb bis neun sitzen und ging dann zu Lord Masham, wohin der Lord Schatzmeister mir folgte, und wir blieben bis zwölf; ich ging aus Furcht vor den Mohocks in einer Sänfte nach Hause, und ich habe auch ihn gewarnt. Der kleine Harrison, den ich nach Holland geschickt habe, ist jetzt wirklich zum königlichen Sekretär im Haag gemacht worden. Es wird morgen in der Gazette stehn. Die Stelle bringt zwölfhundert Pfund im Jahr ein. Hier ist ein junger Bursche, der ein paar Meereklogen geschrieben hat, Lieder von Meermännern, die Hirtengedichten ähneln; sie sind sehr hübsch, und der Gedanke ist neu. Meermänner sind männliche Seejungfrauen; Tritonen, Eingeborne des Meeres. Verstehen Sie mich? Ich will ihn morgen unsrer Gesellschaft empfehlen. Er heisst Diaper. Die Pest hole ihn, ich muss etwas für ihn tun, um ihn beiseite zu schaffen. Ich hasse es, wenn neue Talente aufkommen; aber wenn sie aufkommen, so möchte ich sie ermutigen; aber sie treten uns auf die Fersen und verdrängen uns von der Bühne. Nacht, liebste MD.

13. Sie würden lachen, wenn Sie sehn könnten, wie unser Drucker immer nach Tisch in unsrer Gesellschaft erscheint, und uns alles Neue bringt, was er gedruckt hat; er bleibt selten aus. Lord Lansdown, einer aus unsrer Gesellschaft, fühlte sich durch eine Stelle im heutigen Examiner beleidigt, die, wie er meint, eine Anzüglichkeit auf ihn enthält; ich glaube es auch, obwohl sie sehr höflich ist. Sie besagt nur, dass seine Untergebenen betrügen, er aber sei in jeder Hinsicht ein tadelloser Herr usw. Lord Orrery war heute Präsident; aber unsre beiden Herzöge fehlten. Bruder Wyndham empfahl Diaper der Gesellschaft. Ich glaube, wir werden eine Sammlung unter uns veranstalten, was ich nicht mag. Lord Schatzmeister hat noch immer nichts für uns getan, aber wir werden ihn bald auf die Probe stellen. Die Gesellschaft ging früh auseinander, aber Freind und Prior und ich blieben eine Weile länger sitzen und reformierten den Staat und schalten das Ministerium. Prior hasst sein Amt als Zollkommissionär, weil es seinen Witz verdirbt. Er sagt, er träumt von nichts mehr als von Zollstempeln und Warenverzeichnissen und Rückzoll und andern Jargonworten des Zollamts. Unser gutes Wetter war gestern zu Ende, und die Nächte sind jetzt dunkel; deshalb ging ich vor zehn nach Hause. Nacht, liebste Burschen.

14. Heute morgen haben mich Bittsteller geplagt, und niemand ärger als mein Bruder Dr. Freind, der durchaus den alten Dr. Lawrence, den Oberarzt, entlassen sehn will, um an seine Stelle zu treten. Er hat so lange mit mir darüber geredet, wie richtig das wäre, dass ich vollkommen davon überzeugt bin, dass es verkehrt ist; und das würde ich dem Staatssekretär auch sagen, wenn ich ihn nicht schon gebeten hätte, mit der Königin zu sprechen. Ausserdem weiss ich nicht, ob nicht mein Freund Dr. Arbuthnot auch froh wäre, wenn er die Stelle für sich hätte, und der ist mir zehnmal lieber als Freind. Was machen Sie sich aus all dem! Aber ich muss die Dinge besprechen, wie sie sich am Tage folgen, ob Sie etwas davon wissen oder nicht. Ich habe in der Altstadt gegessen, und als ich zurückkam, holte mich unterwegs ein Pastor Richardson aus Irland ein. Er war schon im letzten Sommer hier, mit einem Vorschlag, die Iren zu bekehren und Bibeln in ihrer Sprache zu drucken usw.; und jetzt ist er wieder da, um die Sache weiter zu verfolgen. Er sagte mir, Dr. Coghill sei gestern abend in die Stadt gekommen. Ich will morgen zu ihm schicken, wie es ihm geht. Er gab mir einen Brief von Walls über seine alte Geschichte. Nacht, liebste MD.

15. Ich hatte die Absicht, heute früh beim Staatssekretär zu sein, als mein Diener einen Herrn Newcomb, einen Offizier, die Treppe heraufliess; er brachte mir einen Brief vom Bischof von Clogher, dem Frau Ashe ein paar Zeilen hinzugefügt hatte; und alles um diesen Newcomb. Ich finde ja auch, dass sein Fall arg ist, aber Gott weiss, ob ich imstande sein werde, ihm einen Dienst zu leisten. Die Leute wollen es nicht begreifen: ich bin eine sehr gute Stütze, aber ich mag keine Empfehlungen geben, wenn es sich nicht um einen vertrauten Freund handelt. Immerhin will ich tun, was ich kann. Ich verfehlte den Staatssekretär und ging dann zu Fuss nach Chelsea, um bei dem Dechanten der Christuskirche Atterbury, früher Dechant von Carlysle. zu essen, der jedoch mit ein paar andern Leuten von der Christuskirche bei Lord Orrery eingeladen war. Ich musste mit, ob ich wollte oder nicht, denn man hat mich seit langem als Mann der Christuskirche anerkannt. Lord Orrery gibt fast jeden Winter seinen alten Bekannten von diesem Kollegium ein Diner. Es sassen neun Geistliche bei Tische und vier Laien. Der Dechant und ich verliessen sie bald, und nach ein oder zwei Besuchen ging ich zu Lord Masham; Lord Schatzmeister, Arbuthnot und ich blieben bis zwölf. Und jetzt bin ich nach Hause und zu Bett gegangen. Ich bin zu Fuss gegangen, hatte aber meinen Diener bei mir. Lord Schatzmeister riet mir, keine Sänfte zu nehmen, weil die Mohocks Sänften leichter anfallen als Fussgänger. Man glaubt, diese Halunken hätten irgend eine unheilvolle Absicht. Mehrere von ihnen sind, so sagte mir Lord Schatzmeister, tatsächlich verhaftet worden. Ich hörte bei Tisch, dass gestern nacht einer von ihnen getötet worden sei. Wir werden ja in Kürze mehr hören. Sie gefallen mir nicht, wie der Mann sagte. Nacht, MD.

16. Heute morgen traf ich beim Staatssekretär General Ross und empfahl ihm Newcombs Fall; er verspricht, mir zu helfen, wenn ich den Herzog von Ormond bearbeite, damit er etwas für ihn tut. Lord Winchelsea sagte mir heute bei Hofe, zwei der Mohocks hätten eine Zofe der alten Lady Winchelsea gepackt, und zwar an der Tür ihres Hauses im Park, wo sie mit einer Kerze stand, weil sie gerade jemandem hinausgeleuchtet hatte. Sie haben ihr das ganze Gesicht zerschnitten und sie ohne jede Provokation geschlagen. Ich höre, mein Freund Lewis hat einen der Mohocks den Händen eines Gerichtsdieners überliefert. Die Königin war heute in der Kirche, liess sich aber in einer offenen Sänfte tragen. Sie hat einen scheusslichen Husten, sagt Arbuthnot, ihr Arzt. Ich habe bei Crowe gegessen, dem ehemaligen Statthalter auf Barbados, einem Bekannten Sternes. Nach Tische fragte ich ihn, ob er von Sterne gehört hätte. »Da ist er,« sagt er, »vor der Tür im Wagen.« Und herein trat Sterne. Er ist seit einer Woche hier. Er kauft sich in seines Vetters Sterne Regiment eine Hauptmannsstelle. Er sagte mir, er hätte Jemmy Leigh verlassen, als er mit Ihnen Karten spielte. Er soll 800 Guineen für seine Stellung zahlen. Ich denke mir, Sie wissen all das besser als ich. Wie soll ich Platz finden, um Ihren Brief zu beantworten, wenn ich ihn erhalte, da ich schon so weit gekommen bin? Nacht, liebste Halunkinnen.

17. Heute morgen kam Dr. Sacheverell, um mir zu danken, weil ich seinem Bruder ein Amt verschafft habe. Ich habe erst vor sechs oder sieben Wochen mit dem Lord Schatzmeister über ihn gesprochen. Sacheverell brachte Trap mit. Wir haben zusammen bei meinem Drucker gegessen, und ich blieb bis sieben bei ihnen sitzen. Als ich Irland verliess, hätte ich mir kaum gedacht, und ich glaube, er ebenso wenig, dass ich je bei dem gegenwärtigen Ministerium sein Vermittler sein würde. Dies ist jetzt der siebente, den ich versorgt habe, seit ich hier bin, und für mich kann ich nichts tun. Ich mache mir nichts daraus; wenigstens sind Minister und andre Leute in meiner Schuld. Trap ist ein Narr, und der andre ist auch nicht gerade tief; und ihr Urteil in Dingen des Witzes oder Verstandes ist wunderbar. Der zweite Teil der Bioschüre »Das Gesetz ist eine Grube ohne Boden« ist jetzt eben gedruckt erschienen, und er ist besser, dünkt mich, als der erste. Nacht, meine zwei lieben, naseweisen Mädchen.

18. Es ist eine Proklamation gegen die Mohocks erlassen worden. Einer von denen, die man abgefasst hat, ist ein Baron. Ich habe bei der armen Frau Wesley gegessen, die wieder nach Bath geht. Frau Percivals junge Tochter hat die Pocken, kommt aber durch. Ich ging heute abend in den Park und begegnete Prior, der mich mit nach Hause nahm; und ich blieb bis nach zwölf und konnte keinen Wagen finden und war allein und fürchtete mich ziemlich vor den Mohocks. Obwohl ich wohlbehalten nach Hause kam, werde ich nicht wieder tun. Prior und ich haben missvergnügt über allerlei Massnahmen geredet; dass nicht etwa mehr Leute hinausgesetzt werden, was Lord Schatzmeister viel Feinde schafft; ob aber der Fehler bei ihm liegt oder bei der Königin, das weiss ich nicht; ich fürchte, bei beiden. Junge Frauen, es sind jetzt sieben Wochen her, seit ich Ihren letzten Brief erhielt, aber ich erwarte einen mit der nächsten irischen Post, um den Rest dieses Bogens zu füllen; wenn jedoch keiner kommt, so werde ich es ohne ihn tun; ich wünsche Ihnen also viel Glück fürs Ombre beim Dechanten. Nacht, Sie sind naseweis für neun.

19. Newcomb war heute morgen bei mir, und ich ging zum Herzog von Ormond, um für ihn zu reden. Aber der Herzog ging gerade aus, um den Eid als General zu leisten. Der Herzog von Shrewsbury soll Lord Statthalter von Irland werden. Ich bin mit Domville und Ford zu Fuss nach Kensington gegangen, wo wir assen; es hat mich mehr als eine Krone gekostet. Das gefällt mir nicht, wie der Mann sagt. Es war sehr windig zu gehen. Ich habe dort Lord Mashams Kinder gesehn. Der jüngste, mein Neffe, so fürchte ich, hat den Kropf; die beiden andern sind Mädchen von drei und vier Jahren. Es war sehr windig zu gehn. Die Gärten dort sind wundervoll. Den Abend habe ich wie gewöhnlich bei Lord Masham mit Lord Schatzmeister und Arbuthnot verbracht, und wir blieben bis nach eins; aber ich hatte meinen Diener zum Geleit, und zu Hause fand ich drei Briefe vor; einen von einem gewissen Fetherston, einem Pastor, mit einem Postskriptum von Tisdall, das ihn empfiehlt. Und Fetherston, den ich noch nie gesehn habe, war so liebenswürdig, mir einen Vollmachtsbrief zu schicken, damit ich eine Schuld für ihn einziehe; einen zweiten von Lord Abercorn, dem ich vom König von Frankreich die Herzogswürde von Chatellerault verschaffen soll; ich will darin tun, was ich kann, denn seine Ansprüche sind sehr begründet. Der dritte aber, das sage ich Ihnen, der war von MD. Es ist eine grosse Geschichte, dass ich vom König von Frankreich eine Herzogswürde erlangen soll; aber ich brauche nur mit dem Staatssekretär zu reden und den Herzog von Ormond bitten, sich dafür zu verwenden; und es dann Lord Schatzmeister gegenüber erwähnen usw., und all das werde ich tun. Nacht, liebste, reizende MD.

20. Ich war heute morgen wegen Lord Abercorn, Dr. Freind und Newcomb beim Herzog von Ormond. Einiges wird gehn und einiges wird nicht gehn; das ist in Ordnung, meine Damen. Der Herzog von Shrewsbury wird sicherlich Ihr Statthalter. Ich werde in ein oder zwei Tagen hingehn und der Herzogin Glück wünschen und ihr den Erzbischof von Dublin empfehlen. Ich habe dem Erzbischof schon vor ein paar Monaten geschrieben, dass es so kommen würde; und ich habe ihm auch gesagt, dass ich bei der Herzogin ein gutes Wort für ihn einlegen würde. Er sagt, er hat die grösste Achtung vor ihr, usw. Ich habe unsre Gesellschaft veranlasst, das Haus zu wechseln, und wir haben uns heute im Stern und Hosenband auf dem Pall Mall versammelt. Lord Arran war Präsident. Der andre Hund war so unverschämt mit seinen Rechnungen, dass er dem Herzog von Ormond für vier Gerichte und vier, je im ersten und zweiten Gang ohne Wein und Dessert, einundzwanzig Pfund sechs Schilling und acht Pence aufschrieb. Wir haben die Absicht, wenn alle einmal den Vorsitz gehabt haben, zu repartieren; aber wir werden uns auflösen, wenn die Tagung vorüber ist. Nacht, liebste MD.

21. Morgens. Jetzt will ich MD's Brief beantworten, Nummer 27; Sie, die Sie Ihre Nummern erhöhen und murren, hatten 26 geschrieben und die Zahl dann in 27 geändert. Ich glaube, es ist seit Ihrem letzten über einen Monat her; ja, es ist über sieben Wochen her, seit ich Ihren letzten erhielt; aber ich sollte berücksichtigen, dass Sie an diesem zwölf Tage geschrieben haben, wodurch es so ziemlich in die Reihe kommt. O, die alberne Dirne mit ihrer Entschuldigung! Vierzehn Tage in Balligacol, bei Freunden zu Besuch, und der Wirt geht durch! O Himmel, was für ein Aufruhr! – Nein – wenn Sie es wissen wollen – ich bin nicht Dechant von Wells, und weiss auch nichts von dergleichen; und an der ganzen Geschichte ist nichts wahr, und das genügt. Nicht Roper hat diese Nachricht geschickt; Roper ist mein ergebener Sklave. – Ja, ich habe von Ihren Beschlüssen gehört, und davon, dass Burton in die Klemme geraten ist. Stratford sprach in seinem Interesse mit mir; ich aber sagte, ich hasste den Halunken. Die arme Katharina nach Wales gegangen? Aber ich hoffe, sie wird wiederkommen? Ich würde sie auf meiner Reise aufsuchen, wenn sie dicht am Wege wäre, und sie mitbringen. Joe ist ein Narr; solche Dinge liegen durchaus nicht auf meinem Wege; bitte, weisen Sie ihn ab. Die Leute lachen, wenn ich davon rede. Entschuldigen Sie, meine Damen, es freut mich, dass Sie Ihre Schürze haben; nichts verkehrt, hoffe ich. DD also wundert sich, dass sie an dem Tage keinen Brief erhielt; Sie sollen ihn bald bekommen. Zum Henker mit ihm! Mit der Scheuche verheiratet! Man sollt es nicht glauben! Ich halte sie für keine Närrin. Wer möchte die haben? Dilly wird sich wie ein Esel beherrschen lassen; und sie wird ihn wie eine Löwin beherrschen. Ist das nicht wahr, Ppt? Ei, Sterne sagte mir, als er Sie verliess, hätten Sie mit Leigh beim Ombre gesessen; und doch haben Sie ihn noch nicht gesehn? Ich weiss nichts davon, dass seine Frau hier sein soll; das kann sie ein ... kosten (ich mag das Wort nicht ausschreiben). Er ist ein wenig im Zweifel, ob er die Stellung kaufen soll. Ja, ich will Ihnen all die kleinen Flugblätter mitbringen, die mir einfallen. Ich glaube, ich habe Ihnen durch Leigh alles geschickt, was damals gut war. Der Verfasser der Meereklogen schickte gestern der Gesellschaft seine Bücher, und wir gaben ihm jeder eine Guinee; und vielleicht werden wir noch vor ihm tun (für ihn, meine ich). Also waren der Bischof von Clogher und seine Frau ein oder zwei Nächte lang Ihre Gäste? Ei, Ppt, Sie sind eine grosse Spielerin und Gesellschaftslöwin geworden. Als ich all die Namen las, sagte ich mir genau das, was Sie vermuten, und Sie haben die Sache wundervoll klar durchschaut. Sie mögen mit den beidem Nymphen verkehren, wenn Sie wollen, aber mich soll der Satan holen, wenn ich es jemals tue. Ja, wahrhaftig, es ist reizend zu hören, dass Ppt jetzt in jeder Hinsicht Ppt ist, in Gesundheit, Erscheinung und allem. Ich bete zu Gott, dass er sie so erhalte, viele, viele, viele Jahre lang. Ich denke mir, die Tagung wird nicht vor Ende April vorüber sein; doch ich werde das Ende nicht abwarten, wenn die Minister mich früher gehn lassen. Ich wollte, ich wäre jetzt in meinem Garten in Laracor. Ich würde Montag früh nach Dublin aufbrechen und Ihnen einen Bericht über meine jungen Bäume bringen, mit denen Sie genauer bekannt sind als mit dem Ministerium, und ich auch. O, jetzt haben Sie Nummer 41, nicht wahr? Ei, vielleicht habe ich ihn auch vergessen und bis zur nächsten Post in der Tasche behalten? Solche Streiche habe ich schon gespielt. Meine Erkältung ist besser, aber noch nicht vorüber. Ich brauche Luft und Reiten. Halten Sie den Mund, Ppt, und reden Sie nicht von Erkältungen in Moor Park! Der Fall liegt ganz anders. Ich will für Tisdall tun, worum Sie bitten, wenn ich das nächste Mal Lord Anglesea begegne. Bitte, empfehlen Sie mich ihm. Das Wetter ist seit drei oder vier Tagen warm und regnerisch. Ich soll heute mit Lewis und Darteneuf bei Somers essen, dem Küchensekretär bei Hofe. Darteneuf liebt gute Bissen und gute Schlucke. Guten Morgen, liebe Burschen. – Abends. Ich habe da gegessen, wo ich Ihnen sagte, und es hat mich einen Schilling für eine Sänfte gekostet. Es hat den ganzen Tag geregnet und ist sehr warm. Lady Mashams junger Sohn, mein Neffe, ist sehr krank; und sie ist ganz von Sinnen vor Kummer. Sie tut mir furchtbar leid. Ich bin früh nach Hause gekommen und will an den Bischof von Clogher schreiben, habe ihm aber keine Politik zu schicken. Nacht, meine lieben zwei liebsten naseweisen Lieben.

22. Ich gehe heute morgen in Geschäften mit einem Freund in die Altstadt; deshalb will ich dies auf der Stelle versiegeln und es bis zum Abend in der Tasche behalten, um es dann auf die Post zu bringen. Das Wetter bleibt warm und düster. Ich habe, seit ich zu Bett ging, nichts Neues mehr gehört, kann also auch nichts mehr sagen. Bitte, schicken Sie ..., damit ich Zeit habe, an ... darüber zu schreiben. Ich habe hier unten Frau Brent vierzig Schilling angewiesen; wollen Sie Parvisol die Anweisung schicken. Leben Sie wohl, liebste, liebe MD, und haben Sie Pdfr recht lieb. Leben Sie wohl, MD MD FW FW FW ME ME ME lala lala lala lala lala lala und noch einmal lala.


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