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18. Nächtliches Plauderstündchen in der Kabine.

Wir verließen das Deck und stiegen die Treppe hinunter zu unserer Kabine. Nach kurzer Zeit hatten wir uns für die Nacht fertiggemacht, – die erste Nacht in schnellster Fahrt weit draußen auf dem großen Atlantischen Meere! Ein erstklassiges Erlebnis.

Nicht ohne Mühe kletterte der schläfrige Junge in das obere Bett hinaus, und bald darauf lag auch ich in dem meinen, das sich unter dem seinigen befand.

Trotz unserer Schläfrigkeit wollte aber der Schlaf sich doch noch nicht gleich einfinden. Die Erlebnisse dieses Tages waren zu seltsam, zu ungewohnt und zu mannigfaltig. Sie beschäftigten immerfort unsere Phantasie mit aller Lebendigkeit.

So hielten wir denn vor dem Einschlafen ein kleines Plauderstündchen.

Viktor erzählte mir, daß vor der Abreise von Hause einer seiner Freunde ihn gefragt habe, ob er auch an die »furchtbaren Strapazen« einer Islandreise gedacht habe, und ob er auch imstande sein werde, sie zu ertragen.

Bei dem Gedanken an diese wohlmeinende Warnung mußten wir beide laut auflachen.

»Von Strapazen«, sagte Viktor, »habe ich bis jetzt auf der Reise auch nicht die Spur gemerkt.«

»Ich auch nicht«, versicherte ich ihm, »und das trotz meiner zweiundsiebzig Jahre. Die Wahrheit ist, daß es auf einer Islandreise heutzutage keine Strapazen gibt. Aber auch gar keine.«

»Wenn wir aber in Island sind und einige Touren ins Land hinein machen, dann wird es vielleicht doch anders werden?« meinte Viktor.

»In Island, auch im Innern der Insel, zwischen den Gletschern und den feuerspeienden Bergen, werden die Strapazen ebenso ausbleiben wie hier, das heißt, wenn wir nicht extra danach suchen. Und dazu werden die Reisen dort noch interessanter und abwechslungsreicher sein, als was wir hier erleben.«

»Wieso?« fragte Viktor.

»Wir werden bald zu Pferd reisen – und das ist wohl die interessanteste Reiseart –, bald mit Auto und bald im Flugzeug. Man mag hinkommen, wo man will, überall ist für Reisende gesorgt. Wenn keine Hotels oder Gasthäuser da sind, übernachtet man auf den Bauernhöfen, wo man gastfreundlich aufgenommen wird.«

»Werden wir alle drei Reisearten benützen, die Sie genannt haben?«

»Ich hoffe es.«

»Das wird aber fein werden!« jubelte Viktor.

Wir fuhren noch eine gute Weile mit Plaudern fort, redeten über das und über jenes. Ich mußte auf viele Fragen des lebhaften Jungen Antwort geben. Endlich wünschten wir uns gegenseitig gute Nacht und schliefen ein.

Wir schliefen beide in einem Zug bis zum Morgen.


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