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Karl Simrock

Der Rhein

Nikolaikirche

Die Kapelle im Saalhof wurde bald für die erweiterte Hofhaltung der Kaiser zu klein befunden. Kaiser Konrad III. ließ eine größere auf dem Samstagsberg erbauen, die jetzt sogenannte Nikolaikirche. Näher bei dem Palast gab es dafür keine Baustelle, da die Häuser, welche jetzt die Saalgasse bilden, mit zu dem Saal gehörten. Auch sie ist nicht in ihrer ältesten Gestalt erhalten, doch reicht sie ins fünfzehnte, ja mit beträchtlichen Teilen ins dreizehnte Jahrhundert hinauf. Der an altertümlichen Gebäuden so arme Römerberg hat keine größere Zierde; durch ihr Niederreißen könnte er nur an Leere gewinnen. Von 1570 an diente sie als Warenlager, 1721 wurde sie ihrer Bestimmung wiedergegeben, 1813 aber – sollte man es glauben? – von neuem in ein Lagerhaus verwandelt. Neuerdings scheint man an ihre Wiederherstellung zu denken und den vandalischen Vorsatz ihrer Niederreißung aufzugeben. Im vorigen Sommer sah ich die darangeklebten Wacht- und Schröterhäuschen beseitigt, mit diesen aber auch die darin als Trophäen ausgestellten Hörner des letzten Krönungsochsen. Und auch ein paar historische Ochsenhörner lassen wir uns nicht gerne nehmen.