Sagen aus Bayern
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Der Strumpfstricker zu Ingolstadt

Es geschah im Jahre 1634 um die Zeit des Überfalls des Herzoges Bernhard von Weimar, daß ein Oberst von Farnspach die Festung zu verraten gedachte. Er stund im Bunde mit einem Strumpfstricker von Ingolstadt. Dieser sollte sich mit einem roten und weißen Strumpfe auf dem schwächsten Punkte des Walles sehen lassen. Der Verrat mißglückte; was dem Strumpfstricker widerfahren, ist unbekannt, nur so viel ist gewiß, daß er nachmals auf einem der nördlichen Stadttürme zwischen dem Feldkirchner- und Harder-Tor abgemalt worden. Ein Statthalter Santini soll oftmals in heiligem Eifer auf diese Abbildung geschossen haben. Heutzutage ist auch das Bild verschwunden. Oberst Farnspach wurde zu Regensburg enthauptet.

Eine andere Sage schrieb die Festigkeit dieses Platzes dem Umstande zu, daß der Teufel selbst des Nachts mit einem Zwölfpfünder im Arm auf der sogenannten Teufelsbastei Wache hielt.

 


 


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