Sagen aus Bayern
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Der vorherbestimmte Tod

Einmal wurde ein Goldener Sonntag-Kind zur Taufe getragen. Während der Taufe, als sie noch mit dem Kind in der Kirche waren, kamen drei Männer in die Stube und bestimmten den Tod dieses Kindes. Die ersten zwei hatten es nicht erraten. Der dritte aber sagte: »Dieses Kind muß in dem Brunnen ertrinken.« Er gab auch den Tag an, an welchem es geschehen sollte. Der Knecht war allein zu Hause und hörte dies. Als der Tag herankam, an dem das Kind im Brunnen ertrinken sollte, da blieb er wieder allein zu Hause, sperrte das Kind in einer Stube fest ein und vernagelte den Brunnen mit lauter Brettern, so daß das Kind nicht ertrinken konnte. Aber als er nach dem Kinde umsah, war es nicht mehr in der Stube. Und weil es nicht in den Brunnen hatte fallen können, weil er vernagelt war, so lag es tot auf demselben.

 


 


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