Sagen aus Bayern
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Vom Mostgeistlein

Bei einem Bauern in Hafenlohr wohnte seit vielen Jahrzehnten ein Geistlein, das hinter dem Herd eine Ritze hatte, in der es schlief. Es war sehr scheu und ließ sich nur selten sehen. In den Nächten aber kam es aus seinem Schlupfwinkel hervor und schlich sich in den Keller. Dort trank es bis zum Morgen. Es war jedoch so klein, daß sein Trinken keinen Schaden machte.

Die Frau des Bauern war ein habsüchtiges Weib und neidete es dem Geistlein sehr, daß es vom Most trank. Eines Abends stellte sie heimlich eine Schüssel voll Wasser auf die Kellertreppe, so daß das Mostgeistlein hineinfiel und ertrank. – Seitdem gerät in diesem Keller kein Most mehr.

 


 


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