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Einsamkeit.

Von Kirke Wight.

Nicht darum, weil mein Loos gering,
Die Thräne an der Wimper hing,
Nicht Kummer ist es, wenn ich wein',
Es ist – – daß ich so ganz allein.

In Thal und Wald da weil' ich gern,
Wenn heim der Köhler kehrt von fern,
Ich ruhe gern am Waldesteich,
Wenn auf ihn schaut der Stern so bleich.

Und seufzt der stille Abend dann
Mit heil'gen Symphonien heran,
Mein Geist, in anderm Ton, stimmt ein
Und seufzt, daß er so ganz allein.

Des Herbstes Blatt ist welk und todt,
Dem Strome sich's zum Spiele bot;
Ich will nicht wie ein Blatt vergehn,
Auf Sorg' und Leid zurück noch sehn.

Ach, Wald und Wind mit trübem Klang,
Sie singen stets denselben Sang;
Mir fehlt ein Freund, der Lust und Schmerz
Mit aufnimmt in sein fühlend Herz.

In Träumen nur erstrahlt ein Bild,
Das denkt an mich und liebt mich mild. –
Ich schrecke auf, da flieht der Schein,
Und ach! ich bin so ganz allein! –

W. Hanstein.

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