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Lieder und Gedichte.
I. Gott und Natur

Allgemeines Gebet.

Von Pope.

Weltvater! den im Erdenkreise,
Zu jeder Zeit entbrannt,
Anbeten Heil'ge, Wilde, Weise, –
Zeus, Jehovah, Herr genannt!

Du Urquell, den wir nicht verstehen:
Der meinen Geist allein
Gelehrt, als gut Dich anzusehen,
Mich selbst als blind und klein;

Du zeig'st mir doch im Erdenstande,
Was gut und böse sei;
Gabst, liehst Du der Natur auch Bande,
Des Menschen Willen frei.

Was mein Gewissen mag verfluchen,
Was es mich heißt vollzieh'n,
Laß dies mich mehr als Himmel suchen,
Jen's mehr als Hölle fliehn.

Das Glück, das Du mich läßt erlangen,
Daß mir's zum Heil nur sprießt!
Gott ist bezahlt, wenn wir empfangen,
Gehorcht doch, wer genießt!

Laß mich nicht Deiner Güte Walten
Nur auf der Erde sehn;
Noch Dich für unsern Gott nur halten,
Da Welten zahllos stehn.

Nie maß mein Arm im Unverstande
Sich Deinen Blitzstrahl an,
Verdammend alle die im Lande,
Die nicht wie ich Dir nahn.

Wenn recht ich gehe, Deine Gnade
Laß fest mich darin sein;
Sonst führe, wenn auf falschem Pfade,
Mein Herz zum Bessern ein.

Laß eitlen Stolz mich nimmer plagen,
Noch Unzufriedenheit:
Wenn Deine Weisheit wird versagen,
Wenn Deine Güte leiht.

Laß Andrer Leiden mich bewegen,
Mich bergen Andrer Schuld;
Werd' ich Erbarmen Andern hegen,
Vergilt mir's Deine Huld.

Ob ich gering, doch muß erheben
Dein Himmelsgeist auch mich;
Sei es zum Tode, seis zum Leben,
Du führst mich sicherlich.

Gib heute Brod mir nur und Frieden,
Was sonst mit mir gescheh',
Du weißt, ob mir's zum Heil beschieden –
Dein Wille, Herr, gescheh'.

Zu Dir, deß Dom die Weltenhalle,
Deß Altar, Meer und Land:
Zu Dir, o Herr, voll Ehrfurcht walle
Der Wesen Opferbrand!

Th. Oelckers.

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