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Dreiundzwanzigstes Kapitel.

Wär' sein Beutel wohl gespickt, hätt' sein Leben sich gebessert,
Das Gesetz, das er verletzt, hätt' er nimmer übertreten.

Seelied.

 

M'Elvina begab sich gleich nach seiner Ankunft in London nach der Wohnung seines Patrons, um demselben die nöthigen Aufschlüsse über die Wegnahme seines Fahrzeuges und die näheren Umstände zu geben, welche seine Freiheit und Lossprechung von der Strafe, die er durch sein gesetzloses Gewerbe verdient, herbeigeführt hatten. Bevor jedoch die Ereignisse, die sich nach seiner Ankunft zutrugen, erzählt werden, wird es räthlich sein, noch einige Bemerkungen in Beziehung auf M'Elvina vorauszuschicken, damit sein Charakter den Lesern weniger inconsequent erscheine. Daß Jemand, der von frühester Kindheit an zur Unredlichkeit und zum Betruge erzogen wurde, ganz aus eigenem Antriebe und so plötzlich ehrlich geworden sein soll, kann auf den ersten Blick räthselhaft erscheinen. Aber man bedenke, daß M'Elvina sich nicht in der Lage derer befand, die, wenn sie zwischen dem Guten und Bösen zu wählen haben, das Letztere vorziehen. Von Kindheit an war er zur Unredlichkeit erzogen worden und hatte sie jederzeit preisen hören, ohne daß ihn ein Freund auf die Vortheile eines besseren Weges hinwies. Der Geist der Nacheiferung, der ihn auf dem rechten Pfade befestigt haben würde, drängte ihn vorwärts auf seinen Abwegen. Wenn er nach seiner Entlassung aus der philanthropischen Anstalt Zeit gehabt hätte, den Nutzen jener Lehren, die ihm nur theoretisch eingeschärft wurden, auch praktisch zu begreifen, so wäre er wahrscheinlich gebessert worden. Dieß wurde jedoch durch das unkluge Benehmen seines Herrn verhindert.

Allein obgleich die ihm eingeprägten Grundsätze nicht mächtig genug waren, ohne gehörige Auffassung von seiner Seite der Macht der Gewohnheit Widerstand zu leisten, so war doch ihr Keim, wenn auch auf eine Zeitlang unterdrückt, keineswegs zerstört, und nachdem M'Elvina sieben Jahre in einem höchst ehrenvollen Berufe gedient hatte, in welchem er niemals durch eine Versuchung gefährdet wurde, zu seiner früheren Laufbahn zurückzukehren, so war Gewohnheit durch Gewohnheit überwunden. Das Unkraut und der Waizen hatten bei ihm ein gleich hohes Wachsthum erlangt. Dieses beweist schon hinlänglich der Umstand, daß er sich bewogen fühlte, ehrlich zu sein, als er die Brieftasche fand. Ein vollendeter Schelm würde nie an die Zurückgabe derselben gedacht haben, und wenn sie nur fünf Schillinge werth gewesen wäre. Allerdings, hätte sie Hunderte enthalten, so würde wohl in seiner traurigen Lage die Versuchung zu stark gewesen sein. Aber diese Bemerkung entkräftet keineswegs die Behauptung, daß er sich zur Ehrlichkeit hinneigte. Es gibt eine Ebbe und Fluth in den menschlichen Dingen, und M'Elvina's künftiges Glück und Unglück hing von dem Zurückgeben oder Behalten einer Brieftasche ab. Glücklicherweise war die Summe nicht bedeutend genug, um die Schale der Unredlichkeit, die mit der entgegengesetzten fast gleich stand, herunterzuziehen, und die Großmuth des alten Hornblow's sicherte den Sieg der Tugend.

Ich will nicht behaupten, daß in der Folgezeit ein religiöses oder auch nur ein sittliches Gefühl auf M'Elvina Einfluß geübt habe: er hatte sich vielmehr von Beweggründen des Eigennutzes leiten lassen. Allein er war überzeugt, und mochte er nun auf die Rückkehr zu einer verhältnißmäßigen Tugend stolz sein oder es für nöthig erachten, hie und da sein Gedächtniß aufzufrischen – kurz, der Umstand, daß er Andern beständig einschärfte, ehrlich zu sein, erhielt ihn, nach denselben Prinzipien, wonach derjenige, welcher eine Geschichte wiederholt erzählt, endlich selbst an die Wahrheit derselben glaubt, standhaft in seinen guten Entschlüssen.

Es wird unnöthig sein, auch noch bei den andern Seiten seines Charakters zu verweilen. Sein edles Aeußere und seine Gewandtheit verdankte er der Natur; die nicht immer die Vorrechte, welche die Aristokratie für sich allein in Anspruch nehmen will, anerkennt, sondern bisweilen dem Dünkel derselben spottet und dem Hüttenbewohner eine Anmuth verleiht, welche leicht den Neid der Palastinsaßen zu erwecken im Stande sein möchte. Von M'Elvina kann man mit Recht behaupten, daß seine Fehler Fehler der Erziehung waren; – sein Muth, sein Edelsinn und viele andere guten Eigenschaften gehörten ihm eigen an.

M'Elvina, der genau wußte, um welche Stunde sein Patron nicht zu Hause war, beobachtete die Vorsicht, nicht eher nach der Wohnung desselben zu gehen, als bis er Susannen in dem kleinen Wohnzimmer allein und mit der Nähnadel oder einem Buche beschäftigt zu finden dachte. Das Hausmädchen hatte eben die Thüre geöffnet, um einige Lebensmittel, die man vom Markte hergebracht, in Empfang zu nehmen, und M'Elvina, den Finger auf den Mund legend, um dem Mädchen Schweigen zu empfehlen, das sonst die erfreuliche Nachricht von seiner Ankunft ungesäumt gemeldet haben würde, schlüpfte hinter ihr in die Hausflur und stand bald vor der Thüre des kleinen Zimmers. Sachte schlich er hinein und erblickte Susanne, die, ohne etwas zu bemerken, vor dem Fenster saß und ihm den Rücken zukehrte. Er trat leise hinter ihren Stuhl. Sie war tief in Gedanken versunken; auf der einen Hand ruhte ihre Wange und mit der andern hielt sie eine Feder, womit sie die Rechnungen der vorigen Woche in Ordnung gebracht hatte, um dieselben, wie gewöhnlich, Montag Abends ihrem Vater vorzulegen. Was und an wen sie dachte, wurde M'Elvina bald klar, denn sie fing an, auf dem vor ihr liegenden mit Tinte beklecksten Papiere zu kritzeln, und schrieb zuletzt mehreremale, als wollte sie versuchen, wie es sich als Unterschrift ausnähme:

»Susanne M'Elvina.«
»Susanne M'Elvina.«
»Susanne M'Elvina.«

Obgleich M'Elvina über diesen Beweis, daß er der Gegenstand ihrer Gedanken sei, entzückt war, so hatte er doch so viel Zartgefühl, sich unbemerkt zurückzuziehen, und als Susanne aus ihren Träumereien wieder erwachte, erröthete sie leicht, zerknitterte das Papier und warf es unter den Kaminrost. Jetzt erblickte sie M'Elvina, der noch immer an der Thüre stand. Mit einem Schrei der Ueberraschung und einem tiefen freudigen Erröthen des blassen Gesichtes reichte sie ihm freundlich die Hand (M'Elvina konnte sich's nur mit Mühe versagen, sie an seine Lippen zu drücken) und fragte hastig:

»Wie, Sie tragen den Arm in einer Schlinge? – In Ihrem Schreiben aus Plymouth erwähnten Sie nichts, daß Sie verwundet wären?«

»Es war der Erwähnung nicht werth; die Wunde ist fast geheilt; aber sagen Sie mir, wie ertrug Ihr Vater den Verlust seines Fahrzeugs?«

»O, sehr gut, Kapitän M'Elvina, Sie hätten mir keinen größern Gefallen oder meinem Vater keinen freundlichern Dienst erweisen können. Er hat jetzt alle seine Geschäfte aufgegeben und den Entschluß gefaßt, sich von allen Spekulationen zurückzuziehen. Er hat ein Haus auf dem Lande gekauft, und ich hoffe, wenn wir dahin gezogen sind, daß ich glücklicher sein und einer besseren Gesundheit genießen werde, als es in der letzten Zeit der Fall war.«

»Und was soll aus mir werden?« bemerkte M'Elvina ernst.

»O, ich weiß nicht – das müssen Sie selbst am besten wissen.«

»Gut denn, ich will Ihnen nur gestehen, Susanne, daß ich ebenso, wie Sie, zufrieden bin, daß Alles so gegangen ist; denn ich bin nicht bekümmert darüber, ein Geschäft aufzugeben, hinsichtlich dessen ich, unter uns gesagt, viele Gewissensscrupel empfunden habe. Allerdings habe ich nicht viel erspart; aber es ist genug, um davon leben zu können, so lange ich nur für mich selbst zu sorgen habe.«

»Sie gewinnen durch das, was Sie sagen, noch mehr in meiner Achtung,« entgegnete Susanne, »obwohl es für mich schmerzlich ist, ein Geschäft zu verdammen, bei welchem mein Vater betheiligt war. Ihr Muth und Ihre Kenntnisse können besser angewendet werden. Gott sei Dank, daß jetzt Alles vorüber ist.«

»Aber, Susanne, Sie sagten, daß Sie einer besseren Gesundheit genießen würden – sind Sie unwohl gewesen?«

»Nicht gerade krank,« erwiederte Susanne; »aber ich habe sehr viel Angst ausgestanden. Der Verlust des Schiffes – Ihre Gefangennahme hat meinen Vater in Aufregung gesetzt und natürlich auch mich angegriffen.«

Die Unterredung wurde jetzt durch den alten Hornblow gestört, der nach Hause zurückkam, um sein Mittagsmahl einzunehmen. Er empfing M'Elvina auf das Freundlichste, und sie setzten sich zu Tische. Nach dem Essen erstattete M'Elvina einen genauen Bericht von Allem, was vorgefallen, und zwar, sofern es ihn selbst betraf, mit einer Bescheidenheit, die sein verdienstvolles Benehmen in ein noch günstigeres Licht setzte.

Susanne horchte mit gespannter Theilnahme auf die Erzählung, zog sich, sobald sie zu Ende war, auf ihr Zimmer zurück, und ließ den alten Hornblow mit M'Elvina bei der Flasche allein.

»Nun, M'Elvina, was haben Sie hinsichtlich Ihrer eigenen Person für einen Plan gefaßt?« sagte der alte Mann. »Sie wissen, daß Susanne mich endlich überredet hat, meine Geschäfte aufzugeben. Ich habe nun soeben den Ankauf eines kleinen Landhauses an der Seeküste, etwa sieben Meilen von dem Dorfe B... in Norfolk abgeschlossen. Die Besitzung gränzt an die großen Güter des Mr. Rainscourt. Sie kennen diesen Theil der Küste?«

»Sehr gut, Sir; es ist dort ein bekannter Landungsplatz gerade an dem Rainscourt'schen Gute, das früher dem Admiral de Courcy gehörte.«

»Ach! wir gedenken jetzt nicht mehr zu schmuggeln – dieß ist also gleichgültig. Ich würde nicht gewußt haben, daß meine Besitzung an die Rainscourt'schen Güter gränzt, wenn es in der Verkaufsankündigung nicht bemerkt worden wäre, obgleich ich bekenne, daß ich keinen besonderen Vorzug darin sehen kann, wenn ein armer Mann einem reichen zu nahe wohnt. Doch beantworten Sie meine Frage, was beabsichtigen Sie nun anzufangen? Wenn ich Ihnen dienen kann, M'Elvina, so soll es geschehen.«

»Ich habe nicht im Sinne, wieder zur See zu gehen.«

»Nicht? Was denn? Wollen Sie etwa heirathen und am Lande sich niederlassen? Nun, wenn ich Ihnen dabei behülflich sein kann, so werde ich es mit Vergnügen thun.«

»Allerdings könnten Sie mir behülflich sein, Sir!«

»O – vielleicht Susanne? Nun, werden Sie nur nicht roth. Ich habe es schon längst bemerkt, und wäre es meinen Absichten entgegen gewesen, so würde ich der Sache schon früher ein Ende gemacht haben. Sie sind ein rechtschaffener Mann, M'Elvina, und es ist mir Niemand bekannt, dem ich mein Mädchen lieber geben möchte, als Ihnen.«

»Sie haben mir in der That eine Last vom Herzen genommen, Sir, und ich weiß kaum, wie ich Ihnen meinen Dank ausdrücken soll; aber ich muß auch noch die Einwilligung Ihrer Tochter erhalten.«

»Diese haben Sie, das weiß ich; Sie können indeß nicht erwarten, daß sie Ihren Wünschen zuvorkommt, wie ich es gethan habe. Da es mir jedoch lieb ist, wenn diese Angelegenheit sogleich in's Reine gebracht wird, so werde ich sie Ihnen herunterschicken und unterdessen einen Spaziergang machen. Alles, was ich sagen kann, ist, daß, wenn sie sagt, ihr Sinn steht nicht nach Ihnen, Sie das nicht glauben dürfen; denn ich weiß es besser.«

»Susanne!« rief der alte Hornblow, auf die Thür zugehend.

»Ja, Vater.«

»Komm herunter, meine Liebe, und bleibe bei Kapitän M'Elvina; ich muß ausgehen.«

Der alte Hornblow nahm seinen Hut, zog seine Jacke an und ging, während Susanne, der ihr Herz sagte, daß ein so ungewöhnliches Benehmen ihres Vaters seinen guten Grund haben müßte, mit beschleunigtem Pulse in dem Wohnzimmer erschien.

»Susanne!« sagte M'Elvina, der, sobald er ihre Tritte hörte, von seinem Stuhle aufgestanden war, um sie zu empfangen; »ich habe Vieles mit Ihnen zu reden und muß so kurz als möglich sein, denn mein Gemüth ist zu aufgeregt, um ein langes Zögern ertragen zu können. Haben Sie die Güte, Platz zu nehmen und mir zuzuhören, während ich Sie von den Dingen, die Sie noch nicht wissen, unterrichte.«

Susanne zitterte und die Farbe wich von ihren Wangen, als sie sich auf den Stuhl setzte, welchen M'Elvina ihr dargeboten.

»Ihr Vater, Susanne, unterstützte mich zu einer Zeit, als ich mich in großer Noth befand, und zwar, weil ich durch eine Handlung gewöhnlicher Ehrlichkeit, mich bei ihm in Gunst gesetzt hatte. Sie wissen, wie gütig und rücksichtsvoll er gegen mich gewesen ist, seitdem ich in seinen Diensten stand. Er hat mich diesen Abend mit Wohlwollen überhäuft, indem er mir erlaubte, meine Gedanken zu dem, was auf Erden mein sehnlichster Wunsch ist, zu erheben, und hat seine Zustimmung gegeben, ihn, wenn ich könne, seines größten Schatzes berauben zu dürfen. Sie werden mich nicht mißverstehen. Aber bevor ich um eine Antwort in Betreff eines Punktes bitte, an den mein künftiges Glück gebunden ist, habe ich eine Pflicht der Gerechtigkeit gegen Sie und eine Gewissenspflicht gegen mich selbst zu erfüllen; sie besteht darin, aufrichtig zu sein und nicht zuzugeben, daß Sie sich in eine Verbindung mit einem Manne einlassen, von dessen Leben Sie bis jetzt nur die bessere Seite kennen.

»Vor Allem muß ich Ihnen sagen, Susanne, daß meine Herkunft so dunkel als nur möglich ist, und dann, daß der frühere Theil meines Lebens eben so lasterhaft war. Ich könnte mich allerdings, und zwar mit großem Rechte, durch eine umständliche Thatsachenerzählung entschuldigen, die ich vor der Hand nur in einem allgemeinen Umrisse gegeben habe; sollten Sie aber die Einzelnheiten von mir zu hören wünschen, so werde ich, wie sehr ich auch dabei erröthen und wie peinvoll mich eine derartige Namhaftmachung meiner Verirrungen berühren müßte, mich doch nicht weigern, selbst nicht auf die Gefahr hin, durch mein Bekenntniß Alles zu verlieren, was mir am Theuersten ist; denn mag auch mein ganzes Glück auf dem Spiele stehen, so hege ich doch eine zu aufrichtige Achtung gegen Sie, um zugeben zu können, daß Sie eine Verbindung mit mir eingingen, ohne vorher von meiner Seite ein offenes Geständniß vernommen zu haben. Antworten Sie mir nun aufrichtig, Susanne – zuerst, ob es Ihr Wunsch ist, daß ich Ihnen alle Einzelnheiten meines früheren Lebens enthülle, und wo nicht, ob Sie nach diesem allgemeinen Bekenntnisse geneigt sind, meine Bitte anzuhören, Ihr künftiges Schicksal mit dem meinigen zu verbinden?«

»Kapitän M'Elvina, ich danke Ihnen für Ihre Aufrichtigkeit,« erwiederte Susanne, »und will bei meiner Antwort ebenso verfahren. Ihre dunkle Herkunft kann in den Augen einer Person, die sich selbst keiner hohen Ahnen zu rühmen hat, durchaus kein Vorwurf sein. Daß Sie nicht immer ein ehrenvolles Leben geführt haben, thut mir leid, und um so mehr, weil ich versichert bin, daß es für Sie eine Quelle der Reue und des Kummers sein muß; ich habe jedoch nicht die müssige Neugierde, daß ich mit Dingen bekannt zu sein wünschte, die zu meinem Glücke nichts beitragen können. Ich hörte einst eine alte Dame, die viel in der Welt gelebt hatte, behaupten, daß wenige junge Frauenzimmer sich überreden ließen, vor den Altar zu treten, wenn jeder Mann verpflichtet wäre, die Geheimnisse seines Lebens vor der Verheirathung zu offenbaren. Ich hoffe, daß sie Unrecht hatte, aber wie dem auch sein mag, so hat es mit der fraglichen Angelegenheit nichts zu schaffen. Ich danke Ihnen noch einmal für Ihre Aufrichtigkeit und entsage jedem Wunsche, noch Weiteres zu wissen. Nun habe ich, wie ich glaube, Ihre Frage beantwortet.«

»Nicht ganz, Susanne – Sie haben den letzteren Theil davon noch nicht berührt.«

»Wie hieß derselbe? Ich erinnere mich nicht mehr.«

»Er lautete,« sagte M'Elvina, indem er die Papierstückchen, welche Susanne unter den Kaminrost geworfen hatte, aufhob, »ob Sie meine Bitte erhören würden, Ihren Namen auch in Zukunft wie auf diesem Papier da zu schreiben?«

»O M'Elvina, wie unredlich – wie unedel! Jetzt verabscheue ich Sie!«

»Ich glaube es nicht – Ihre eigene Handschrift beweist das Gegentheil, und ich kann mich auf Ihren Vater berufen.«

»Nein, nur das nicht– Sie haben mir ein Beispiel von Aufrichtigkeit gegeben und es soll Ihnen nicht schaden; versprechen Sie mir, M'Elvina, mich immer so, wie heute, zu behandeln, und hier haben Sie meine Hand.«

»Wer wollte nicht ehrlich sein, wenn er so belohnt wird,« erwiederte M'Elvina, indem er das erröthende Mädchen umarmte.

»Ah, Alles ist in Richtigkeit, wie ich sehe,« rief der alte Hornblow, der unbemerkt die Thüre geöffnet hatte. »Wohlan meine Kinder, empfangt meinen Segen; mögt ihr lange glücklich mit einander leben!«


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