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Siebenzehntes Kapitel

»'s ist ein Fregättchen, schmuck und schön,
Wie je nur ein's durchpflügt' die See'n
Und brav im Kampfe thät besteh'n –
Die kecke Belladonna.«

Wir haben uns bisher so ziemlich an die Schöße des alten Commodore gehalten, müssen ihn aber jetzt, während er mit Postpferden nach Plymouth eilt, um das ersehnte Kommando anzutreten, für eine Weile verlassen. Suchen wir dafür eine ruhige Bay an der südwestlichen Küste von England auf, um für einige Minuten die Lieblichkeit der Landschaft zu betrachten. Dann werde ich dem Leser eine andere Person von dem Berufe des Commodore in dem sehr jungen Kapitän einer schönen Fregatte vorstellen.

Das Schiff liegt vor einem einzigen Anker, an den es wegen der starken Fluth anderthalb Meilen vorn Ufer ab vermittelst einer starken Kabel befestigt ist, und hat sein Vordertheil kanalabwärts gekehrt. Es ist eine sehr schöne Fregatte, lang gebaut und tief im Wasser gehend; aber dennoch liegt sie so steif unter Segel, daß es in der That sehr schwer winden muß, wenn sie ihre Unterdeckkanonen nicht soll brauchen können. Der Kapitän und ihre Mannschaft haben längst gewünscht, in einer Bö, welche den Feind zwingen würde, die Unterdeckpforte zu schließen, mit einem französischen Zweidecker zusammenzutreffen, denn es unterliegt keinem Zweifel, daß die kecke, kleine Belladonna gute Abrechnung mit ihm halten würde. Ihre Masten sind hoch, nur vielleicht ein Bischen zu weit nach hinten überschießend, dabei die Segel so nett und pünktlich beschlagen, daß sie an den Raaen nur wie Streifen weißer Malerei aussehen, in welchen der Pinsel an der Stelle, wo der Bauch ist, ein Klümpchen aufgetragen hat. Die Blöcke kann man nicht sehen, und jedes Tau ist so straff angeholt, wie eine Harfensaite. Sie ist allerliebst gemalt und hat ganz das Aussehen der Yacht eines Adeligen. Ohne die Kanonenmündungen würde man sogar glauben, sie sei irgend ein schönes Prunkschiff, nur dazu gebaut, um prächtig gekleidete Damen über einen glatten Frischwassersee zu führen.

Sie ruht in stiller Schönheit auf dem blauen Spiegel, der sich unter ihr wie ein zweiter Himmel ausbreitet. Aber auch die Küste ist dieses Seestückes nicht unwürdig. Die beiden Hörner der langen, aber nur wenig eingeschnittenen Bay verschmelzen sanft in dem Azurblau der Ferne, und eines trägt die Ruinen eines Schlosses, wo sich die warmen Sonnenstrahlen durch manchen Riß kämpfen, der vordem als Fenster oder gewölbtes Portal gedient hat. Das andere Horn der Bucht ist nicht so malerisch, aber viel freundlicher, höher und durch einen Wald gekrönt, in welchem ein großes nur theilweise sichtbares Landhaus in aller Pracht einer vortrefflichen Ausbesserung nistet. Das kiesige Gestade ist an der ganzen Bay hin landeinwärts von Feldern, Obstgärten, Gesträuch und grünen Rasen bekränzt, die in der vollen Pracht eines englischen Junis miteinander abwechseln.

Wir dürfen wohl fragen, ob wohl auch Leben auf dem großen Schiffe ist, das in seiner Stille so majestätisch daliegt. Horch! eine schrille Pfeife tönt nicht unmusikalisch über das Wasser, und unmittelbar darauf läßt sich der Klang einer einzigen heiseren Stimme vernehmen – was sie spricht, ist freilich in der Entfernung nicht zu unterscheiden. Jetzt hebt sich, wie von einer unsichtbaren Kraft gelenkt, ein großes Boot aus der Fregatte, bleibt eine halbe Minute in der Höhe schweben und läßt sich dann mit sanftem Plätschern auf das Wasser nieder. Es ist eine Lust, alles dieß während eines windstillen Sommernachmittags mitanzusehen.

Jetzt steigen dreizehn sauber gekleidete Gestalten in die Barke. Einen Augenblick später steht der Hochbootsmann am Steuer, und die Ruder werden gleichzeitig ausgeworfen. Eine schmächtige Gestalt tritt nun mit der Miene eines süßen Herrchens in die Sternschooten und breitet den weiten Bootsmantel über den Sitz.

Abermals ein Pfeifen. Und nun scheint ein schöner, athletischer junger Mann zwischen den Seitentauen niederzugleiten. Im Nu befindet er sich in der Barke. Die beiden Bugmänner stoßen ab, die Ruder fallen auf das Signal ins Wasser, und das Boot pflügt hurtig durch die See. Der junge Mann mit seinem goldbortirten Hut ist Oliver Oliphant, der Neffe von Sir Octavius Bacuissart, ein Postkapitän in der Flotte und der älteste Sohn des verstorbenen en gros Spezereikaufmanns in den Minories. Sein Gesicht ist ausgezeichnet schön, obgleich dem Ausdruck desselben die Tiefe des Gedankens fehlt. Du entdeckst mit einemmale, daß er ein tapferer, wackerer und gutmüthiger Mann ist, der einen vortrefflichen, wenn auch nicht sehr einsichtsvollen Begleiter abgibt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß er bei den Damen der Hahn im Korb ist – ein Vortheil, auf den er sich Einiges – aber nur ein klein wenig – zu Gute thut. Bisweilen, wenn er auf die grauköpfigen Offiziere unter ihm hinblickt, ist er überrascht von der Bedeutsamkeit seiner Stellung. Doch wie dem sein mag, er ist ein guter Bursche, und deshalb dürfen wir's mit ihm nicht so genau nehmen.

Er hüpft mit der Sprungkraft der Jugend aus seiner Barke, während ihm seine Bedienung, eine Art Bastardzucht zwischen einem Matrosen und Kammerdiener, folgt. Letzterer hat sich einen Ruf erworben, weil er die Rolle des Witzlings aufrecht zu erhalten bemüht ist. Sein Gebieter, Kapitän Oliphant, ist ihm ungemein zugethan, obschon ihn der alte Commodore in dem gleichen Grade haßt; denn so oft Peter Drivel (so heißt er nämlich) dem alten Seemann in den Wurf kommt, fliegt ihm gleich das nächste Beste, dessen Letzterer habhaft werden kann, nach dem Kopfe. Freilich ist dies nicht oft vorgekommen, da sich, wie oben erwähnt, Kapitän Oliphant so ferne wie möglich von seinem Onkel hält; so oft sich's übrigens traf, nahm Peter die Kanonade in aller Gutmüthigkeit hin, grinste, da der Commodore stets seines Zieles verfehlte, schleuderte als Gegensalve einen Witz zurück und machte sich unsichtbar.

Nun bedaure ich, angeben zu müssen, daß weder Peter Drivel noch der Kapitän Oliphant, weder die Barke des Letzteren noch seine Fregatte während jenem schönen Juninachmittage an dem Orte, wo sie zur Zeit waren, etwas zu schaffen hatten, da sie im Gegentheile weit, weit draußen in der See in den untern Mündungen des Kanals hätten stehen sollen. Tags zuvor hatte Kapitän Oliphant den Schiffsmeister außergewöhnlich auf's Höflichste zum Diner geladen und ihn bei dieser Gelegenheit mit einer eigentümlichen Betonung seiner Stimme gefragt, ob er nicht glaube, daß das untere Takelwerk der Fregatte frisch gesetzt werden sollte. Der Meister war der gleichen Ansicht und die kecke Belladonna lief ausdrücklich für diesen Zweck nach ihrem gegenwärtigen Ankerplatze. Warum das Setzen des Takelwerkes nicht unverzüglich vorgenommen wurde, kann ich nicht sagen.

Soviel aber weiß ich, daß droben im Jaspar-Hall eine junge Dame mit dem sehr romantischen Namen Rosa wohnte; und Jaspar-Hall lag nur eine kurze halbe Meile von dem Gestade ab, wo die Barke den Kapitän mit seinem treuen Diener an's Land setzte.

Nach Jaspar-Hall führte eine schöne, offene, breite Landstraße; aber Kapitän Oliphant konnte die offenen Straßen nicht leiden, da er freie Aussicht genug auf dem Meere hatte – ein Grund, weßhalb er sie der Abwechslung halber auf dem Lande vermied. Als ein Freund ländlicher Scenen, schlug er eine grüne, schmale, gewundene Heckengasse ein, um dem Landhause näher zu kommen. Ob er eintreten sollte, dieß war eine Frage, deren Entscheidung er den Umständen überließ. Andere Leute hatten die Fregatte ankommen sehen und sie, wie wir fürchten, sogar erwartet.

Sobald Kapitän Oliphant das Kiesgestade im Rücken hatte und mit seinem Diener in die Heckengasse eingetreten war, blieb der Letztere, ein sehr romantischer Bursche, beträchtlich zurück, um sich in der unschuldigen Erholung, welche das Sammeln eines Straußes von wilden Blüthen bot, zu ergehen. Da derartige botanische Studien nicht ganz mit den Absichten seines Gebieters im Einklange standen, so rief Letzterer aus voller Stimme dem emsigen Diener zu:

»He, Peter! Peter Drivel! – Vorwärts Bursche! 's ist zwar wohl recht, daß du dich in meinem Kielwasser hältst, aber dennoch solltest du stets in Rufeweite liegen.«

Nach diesem zeitgemäßen, seemännischen Verweise schloß sich Peter seinem Herrn an und spitzte die Ohren. Das Verlangen, sich witzig zu zeigen, bemächtigte sich seiner, und er formte demgemäß seine Antwort – ich sage, er formte sie, denn in Allem, was er sprach, suchte er zu modeln und zuzustutzen.

»Ja, Sir, ja,« versetzte Peter laut und fügte dann für sich selbst bei: »Kielwasser, liegen, Rufweite – drei vortreffliche Worte; und ich darf nicht – wenn ich auch will« Hier unübertragbare Wortspiele, die der Uebersetzer eben da, wo es einigermaßen möglich ist, zu geben bemüht sein wird..

Da er dem Verlangen, sein Steckenpferd zu besteigen, nicht länger widerstehen konnte, so saß er im Nu auf dessen Rücken und galoppirte, trotz der Furcht vor dem Rohre seines Gebieters, weiter. Nach der Weise der Wortspieler that er, als hätte er den Kapitän nicht recht verstanden und fragte:

»Habt Ihr gesagt, Sir, daß Niemand wachend liegen bleiben könne, wenn Ihr ruft?«

Dieß brachte seinen Kopf in Gefahr, denn das Rohr sauste über demselben hin.

»Du Schurke! Soll denn ich eben so wenig, als der Commodore, im Stande sein, dir die abscheuliche Gewohnheit, stets mit Worten zu spielen, zu benehmen? Jede Rede mit Witzen aufzutakeln, ist fast eben so schlimm, als wenn man bei jedem geringfügigen Anlasse eine Breitseite von technischen Ausdrücken geben wollte. Ich kann dies um's Leben nicht leiden. Uebrigens will ich vorderhand nichts mehr darüber sagen, Peter, denn wir müssen an andere Dinge denken. Es ist an der Zeit, daß wir Acht haben, wie das Land liegt; klappe daher unsere Tacks an Bord und mache Segel für Jaspar-Hall.«

»Mit untertäniger Erlaubniß, Sir,« versetzte Peter, ein possirliches Gesicht schneidend, »wenn Ihr vom Anbordklappen unserer Tacks sprecht, so taxirt Ihr Euern –«

»Wie, schon wieder, du unverbesserlicher Spitzbube? Wenn du nicht deine Zunge vor Anker bringst und deiner Unverschämtheit einen Stopper anlegst – Aber du mein Himmel! Wann werde ich mir einmal abgewöhnen, in Seemannsausdrücken zu sprechen?«

Der liebenswürdige Kapitän schämte sich seiner Gewohnheit, stets die Sprache des Halbdecks und der Back in Anwendung zu bringen, weil er deßhalb oft von einer gewissen Dame ausgelacht worden war, und bot allen Kräften auf, sie zu vermeiden, da sie ihm nicht so theuer geworden war, wie dem Diener seine eigene üble Eigenschaft.

»Wann,« rief er mit Nachdruck, »werde ich mir abgewöhnen, in Seemannsausdrücken zu sprechen –«

»Eine sehr ausdruckslose Gewohnheit,« sagte der unbesserliche Mensch halblaut vor sich hin.

»Und meine Gespräche mit Schiffsphrasen zu überladen,« fuhr der Kapitän, welcher Peters Bemerkung nicht gehört hatte, fort. Dann wandte er sich an seinen Diener und bedeutete ihm mit Nachdruck: »Peter, mein guter Bursche, merke jetzt einmal auf den Sinn dessen, was ich dir mittheilen will, nicht aber auf den bloßen Wortlaut. Ich ernenne dich zu einer Art von Censor –«

»Ja, Sir, ich merke wohl, wenn Ihr Sinn sprecht oder nur Schiffsküchenwelsch.«

»Gut,« entgegnete der Kapitän mit Ergebung. »Ich sehe schon, 's ist eine Art Krankheit, die dieser arme Teufel nicht los werden kann. Ich will dich zu einer Art Censor über meine Sprache machen, Peter. Wenn du daher findest, daß ich nautische Blumen einflechte, so wirst du mir zeitig Nachricht geben, indem du dich räusperst. Ich will dies als eine Art Signalgeschütz betrachten und alsbald auf einem andern Gang einholen

»Hem! hem! hem!!!« hustete Peter mit gebührender Salbung.

»Zum Geier!« sagte der Gebieter ärgerlich; »ich sehe, daß ich dem armen Kerl Gelegenheit gebe, sich seine Kehle zu säubern, so daß sie bald mit der Hochbootsmannspfeife wetteifern kann.«

»Hem! hem!! hem!!!« ließ sich der treue Mentor, dem sein Amt viele Freude machte, abermals vernehmen.

»Nein, Peter,« entgegnete der junge Offizier im Tone ernstlichen Verweises, »du hast da Unrecht, denn ich machte bloß eine schmeichelhafte Vergleichung. Doch wer kommt hier, Peter? Unser alter Bote, der Farmer Drag. Wir werden jetzt im Stande sein, zu erfahren, wie die Angelegenheiten in der Halle stehen, und können dann demgemäß unsern Kurs formen.«

»Hem! hem!! hem!!!« hustete Peter lärmend.

Aber dies war noch nicht das Schlimmste. Stimmen, die sich rechts hinter der Hecke zu befinden schienen, hallen die Hems mit großer Lustigkeit nach. Herr und Diener blickten sich eine Weile in stummer Ueberraschung an und brachen dann gleichzeitig in ein lautes Gelächter aus. Endlich rief der Kapitän:

»Peter, dies ist auffallend. Es gewinnt den Anschein, als habe ich nicht nur dich, sondern sogar die Büsche aufgefordert, mich zu ermahnen. Wenn ich in dieser Weise überholt werde, bin ich bald im Stande, die Musterung zu passiren

»Hem! hem!! hem!!!« brüllte Peter abermals, über die Maßen von seinem Dienste gekitzelt.

»Hem! hem!! hem!!!« lautete der Chor aus dem Gebüsche.

Die Sache begann für den Kapitän Oliphant ärgerlich zu werden.

»Geh' hinüber, Peter, und sieh' nach, wer sich untersteht, uns in dieser Weise zu verhöhnen.«

Während Peter sich nach einer Lücke oder einem Pförtchen in dem Gebüsche umsah, sprach er folgendermaßen vor sich hin:

»Ja wohl da, uns – das ist gut! Ich schmeichle mir, daß ich, wenn ich spreche, nichts weniger als Hohn hervorrufe. Ich und Spott veranlassen – das wäre ja eine Spottschande. Wieder gut – Schade, daß es Niemand gehört hat.«

Während der Diener in seinen Bemühungen, einen Weg durch die Hecke zu finden, sich die Hände zersticht und der tapfere Kapitän verlegen dasteht, ob er wohl unverhohlen nach Jaspar-Hall hinauf gehen, oder einen Kundschafter zur Rekognoscirung ausschicken soll, wird es wohl gut sein, wenn wir den Leser in das Geheimniß des Echos und in noch einige andere Geheimnisse einweihen, die ihm zum Verständniß unserer Geschichte nothwendig sind. Die Dame mit dem romantischen Namen Rosa Belmont hatte gesehen, wie die kecke Belladonna ihren Anker auswarf. Das Wetter war schön, und sie beschloß daher, durch gewisse Heckengassen nach dem Gestade hinunter zu gehen, um das Schiff besser in's Auge fassen zu können – wenigstens konnte dies der einzige denkbare Beweggrund sein. Sie nahm ihr Mädchen, eine junge Person, Namens Eleonore Dabson mit sich, welche sie erst kürzlich eingethan hatte. Da ihnen nun die Fußpfade besser bekannt waren als den Flottengentlemen – denn Peter Drivel zählte sich stets als einen Gentleman – so traf Miß Rosa mit ihrer Begleiterin bald auf die Ankömmlinge, von denen die beiden Mädchen nur durch die Hecke getrennt waren. Letztere befanden sich auf dem Fußwege in dem Felde und hatten daher den Vortheil, das ganze Gespräch über Kakologie, welches wir eben berichteten, mit anzuhören, und ihr menschenfreundlicher, christlicher Sinn ermuthigte sie, Peter in Verbesserung der Redeformen seines Herrn Beistand zu leisten.

Inzwischen war Kapitän Oliphant um hundert Schritte weiter gegangen. Peter, der ihn einholte, wollte sich einer lateinischen Citation bedienen, die er von einem frühern Gebieter aufgefangen hatte. Gut damit anzukommen vermeinend, versicherte er, er habe sich allenthalben umgesehen, die Töne seien aber nur » Vox et pretty Nell« Praeterea nil; – pretty Nelle englisch heißt »die hübsche Nelle« oder »Eleonore«..

Dies war ein Ausdruck, welcher den Kapitän ziemlich in Verlegenheit brachte; er machte daher ein gravitätisches Gesicht und bemerkte weislich:

»Dachte ich mir's doch, daß es ihrer Zwei seien. Aber wer zum Teufel kann diese Vox und diese hübsche Nell sein? Hole der Henker ihre Unverschämtheit.«

»Oh, wie unwissend sind doch diese Flottenkommandeure!« sagte Peter, leise in seine Handfläche sprechend, worauf er lauter beifügte: »Mit unterthäniger Erlaubniß, Sir, Vox et pretty Nell ist eine lateinische Citation aus dem Homer und will sagen, daß die Unterbrechung, welche wir erfuhren, eine Stimme und außerdem nichts war.«

»Oh, ich bitte um Verzeihung, Doktor Peter Drivel!« versetzte der Kapitän mit spöttischer Höflichkeit. »Ich habe ganz vergessen, daß Ihr ein klassisch gebildeter Mann seid, hoffe aber, es werde mir gelingen, es Euch gleichfalls vergessen zu machen, wenn wir wieder an Bord kommen.«

Mittlerweile hatte sich ihnen ein etwas tölpisch aussehender, ältlicher Pächter angeschlossen. Er nahm seinen Hut ab, scharrte gegen den Kapitän aus, ging dann mit demselben bei Seite und begann eine angelegentliche Unterhaltung, während Peter in der Ferne stehen blieb und sich bemühte, ein möglichst gutes Wortspiel auszukochen.


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