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Sechsunddreissigstes Kapitel. Erinnerungen

In solchen Kämpfen lebt die Gräfin dahin, von einer Entwickelungsstufe zur andern schreitend und, ohne es zu wissen, innerlich alternd – reifend. Einige Wochen sind ihr nun schon vorübergegangen, seit sie sich von Freyer getrennt, aber die Apathie, mit der sie seit der Katastrophe der Scheidung äußere Dinge betrachtet, hält an. Teilnahmlos läßt sie den Herzog die Angelegenheit mit den Wildenaus regeln, die ihr noch vor kurzem wichtig genug schien, Freyer dafür zu opfern. – Sie bewundert den Takt und die Klugheit des Herzogs, aber es ist ihr, als handle es sich nicht um sie, sondern um ganz jemand anders.

Als ihr der Herzog die Nachricht bringt, daß die Wildenaus infolge der Standhaftigkeit des Zeugen Martin von einer gerichtlichen Verfolgung auf Grund der Aussagen Josephas abstünden, und zu einem gütlichen Vergleich bereit seien, – da freut sie nichts, als die Treue des alten Dieners; alles andere nimmt sie hin wie eine schuldige Gegenleistung des Schicksals für einen unverhältnismäßig hohen Preis, den sie dafür bezahlte.

Daß sie den Benachteiligten eine großartige Entschädigung, die ihre Einkünfte nicht unwesentlich verringere, bieten müsse, findet sie ganz in der Ordnung. Sie empfindet den Ausfall nicht, da ihr Vater ein sterbender Mann ist und die ungeheuren Summen, die er verbrauchte, wieder frei sind. Und schließlich – was liegt noch viel daran? Wenn sie in einem Jahr den Herzog heiratet, dann gibt sie ja doch das ganze Vermögen zurück! – Aber – braucht sie ihn eigentlich noch zu heiraten, wenn ihr die Wildenaus nichts beweisen können? Sie versinkt in ein dumpfes Brüten. Als aber der Herzog von den Ansprüchen der Vettern auf das Jagdschlößchen Erwähnung tut, da kommt plötzlich Leben in sie: »Nie, niemals!« ruft sie aus und eine heiße Röte übergießt ihr Gesicht: »Eher alle meine Besitzungen, als das!« Und ein Tränenstrom macht plötzlich der unnatürlichen Stumpfheit ein Ende.

»Aber teuerste Madeleine, Sie werden es doch nie mehr bewohnen!« tröstet der Herzog.

»Nein – ich nicht und kein Lebender soll es wieder betreten, aber, Herzog – muß ich es denn erst sagen? Dort schlummert mein Kind, dort schlummert der Traum meines Herzens – es ist das Mausoleum meiner Liebe! Nein, laßt mir das – das soll kein fremder Fuß entweihen! Ich will ja alles tun, ich will es den Wildenaus doppelt und dreifach ersetzen, sie sollen unter allen anderen meiner Güter wählen – nur das nicht, selbst nicht, wenn ich mich mit Ihnen vermähle, wo ich alles hergeben muß, – dann werde ich Sie bitten, es den Vettern abzukaufen, und Sie werden mir diese erste Bitte nicht versagen?!«

Der Prinz betrachtet sie lange nachdenklich, zum erstenmal bricht wieder ein Strahl der alten Liebe bei ihm hervor. »Wissen Sie, daß ich Sie noch nie so schön gesehen habe, wie in diesem Augenblick? Jetzt hat Ihnen einmal die eigene unverstandene Seele aus den Augen geschaut! Nun bitte ich Ihnen alles ab. Verzeihen Sie mir – ich war irre an Ihnen geworden, aber dieser Zug lehrt mich, daß Sie noch Sie selbst sind. Das tut mir wohl!«

»Ach, Herzog! Es ist wenig Verdienst dabei, wenn man den Lebenden die Stätte nicht gewährt hat, die ihnen gehörte – sie den Toten zu sichern!«

»Nun, es ist wenigstens eine Tat der Sühne. Madeleine, es kann im Himmel nicht mehr Freude über den einen Sünder sein, der Buße tut, als ich jetzt bei Ihren Worten empfand. Ja, arme Freundin, Sie sollen die Stätte Ihres Glücks und Ihrer Schmerzen unangetastet behalten – ich verbürge es Ihnen und werde es mit den Wildenaus ausmachen.«

»Herzog! O, Sie sind der beste, edelste Mensch!« ruft sie unter Tränen lächelnd: »wissen Sie, daß ich Sie darum liebe wie noch nie? Ich finde es ganz natürlich, daß Sie mich so, wie Sie mich in dieser Zeit sahen, nicht lieben konnten. O, ich habe es wohl gefühlt, wenn Sie sich's auch nicht merken ließen!«

Sie hat es nicht beabsichtigt, aber es lag in diesen Worten jene reizende Naivetät, die sie früher so unwiderstehlich machte, und je länger der Herzog sie nicht an ihr gesehen, desto weniger ist er dagegen gewappnet.

»Madeleine!« er breitet die Arme aus – und sie – sie weiß selbst nicht wie? Ist es Dankbarkeit, ist es der Wunsch, wenigstens einen Menschen glücklich zu machen? Sie wirft sich an seine Brust, – zum erstenmal hält er sie umschlungen. Sie ist ja seine Braut! Aber was nun geschieht, daran dachte sie nicht: Des Herzogs Lippen suchen die ihren, – sie kann sich doch nicht sträuben, wie ein sechzehnjähriges Mädchen, – das hätte er ja für eine unwürdige Koketterie gehalten. Sie muß es also dulden!

» Honny soit qui mal y pense!« flüstert er und küßt ihre Stirn, ihre Locken – und ihren Mund. – Aber als sie seine Lippen auf den ihren fühlt, da ist es ihr plötzlich, als sage jemand dicht neben ihr: » Du!« Es ist das »Du«, das Freyer immer sagte, wenn er sie umfing, als wisse er nichts Besseres und nichts Höheres, als dies eine Wort, in das er seine ganze Empfindung presse! »Du – du!« klingt es ihr immerfort im Ohr mit jenem süßen, wilden Liebeszorn, der da droht: »im nächsten Augenblick wirst du versengt sein in meiner Glut!« Und da steht er vor ihr mit seinen dunkeln flammenden Augen und dem übermächtigen Ernst einer großen Leidenschaft, der die bleiche Stirn umwölkt, wie nahender Gewittersturm die weißen Firnen seiner Berge! Und sie vergleicht es mit der selbstgefällig behaglichen Zärtlichkeit, die » honny soit qui mal y pense,« – nach allen Regeln der Kunst eines routinierten Frauenkenners, den ersten Kuß auf ihre Lippen drückt, – und ihr ekelt vor dem fremden Mann! – Sie macht sich mit einer plötzlichen Bewegung los von ihm, tritt ans Fenster und blickt hinaus. Und wie sie so hinausstarrt, da sieht sie die dunkle Gestalt des Verstoßenen, umglastet von der Purpurhelle des Waldbrandes, und ihr die Hand reichen, mit königlich-göttlicher Gebärde sie emporzuziehen und an seiner Brust zu bergen. Und weiter sieht sie ihn ruhigen Blicks auf den verbrannten Wald niederschauen und hört ihn lächelnd das große Wort sagen: »Der Wald war mein!«

Und dann – dann sieht sie im fernen Orient ein schwüles Gemach, von bunten Schattentüchern verhangen, von Palmen umrauscht – von Palmen, die ihre Nahrung aus dem Boden saugten, auf den das Blut des Erlösers einst niederfloß. – Und da sieht sie ihn am Bett eines in der schwersten Angst ringenden Weibes sitzen. Es ist die heilige Stunde, die einem Kinde das Leben schenkt – und das Weib ist sie – und das Kind ist sein Kind! Er hält den bebenden Körper in starken Armen und flüstert ihr treue süße Worte zu, daß die werdende Mutter den Weheschrei zurückhält, um ihm zu lauschen, und der Schmerz unter dem trauten Geflüster zur Seligkeit wird! –

Und dann sieht sie ihn, denselben Mann, am Sarge eines Kindes knieen und das kleine weiße Leichengesicht unter seinen schwarzen Locken begraben. Es ist das Kind, das sie ihm geboren im heißen Osten auf geweihter Erde und verkümmern ließ im kalten Hauch des westlichen Winters. Sie entzog ihm das Mutterherz, an dem sich die zarte Pflanze des Südens hätte erwärmen können. Sie hat es ihm sterben lassen, dem Vater, – sein Kind!

Er aber klagt nicht, zürnt nicht, – er verstummt.

Und immer einsamer, immer stiller sieht sie ihn werden. Der schöne Körper verfällt und die Kraft ist von ihm gewichen – und endlich sieht sie ihn, leise, unhörbar, über den Teppich dieses Zimmers schreiten und die Tür hinter sich schließen auf Nimmerwiedersehen! – Nein, nein, das kann nicht sein, – es war alles Lüge, was jetzt geschah – und nichts ist wahr, als daß er der Vater ihres Kindes und ihr Gatte ist, und daß es kein anderer werden kann, auch wenn sie von ihm geschieden, für ewig!

»Herzog!« ruft sie flehend: »Lassen Sie mich mit mir selbst allein! Ich weiß nicht, wie mir ist – es kommt auf einmal über mich wie ein Gericht Gottes! Lassen Sie mich mit mir zu Rate gehen – verzeihen Sie mir, ich bin ein schwankes, launenhaftes Wesen – heut so und morgen so, haben Sie Geduld mit mir, ich bitte Sie!«

Der Herzog sieht sie ernst an und nickt mit dem Kopf: »Ich verstehe – oder vielmehr – ich fürchte zu verstehen!«

»Herzog, ich bin verdorben zur Ehe. Lassen Sie die alternde Frau einsam ihren Weg gehen, – ich glaube, ich könnte nie mehr glücklich sein. Ruhe und Alleinsein ist alles, was ich noch ersehne!«

»Sie brauchen allerdings Ruhe und Sammlung. Ich lasse Ihnen Zeit und harre Ihrer Entschließung, diese kann jetzt eine völlig freie sein, da Ihre Vermögensverhältnisse wieder geordnet und die Gefahr vorüber.«

»Seien Sie mir nicht böse, Herzog, und verkennen Sie mich nicht – o Gott – Sie könnten denken, ich hatte Ihnen mein Jawort nur in der Angst vor Armut und Schmach gegeben, und nun die Gefahr vorüber, reue es mich!«

Der Herzog zögert einen Moment. Dann aber sagt er leise und fest: »Sie wissen ja, – ich bin der nüchterne Verstandesmensch, den nichts überrascht: ›Tout comprendre c'est tout pardonner!‹ Also machen Sie es ganz mit sich selbst aus und handeln Sie ohne Rücksicht auf mich, wie es Ihnen Ihr Gefühl vorschreibt.« Er reicht ihr die Hand: »Es gab eine Zeit, wo ich mir ernstlich schmeichelte, wir könnten glücklich miteinander werden. Das ist jetzt ein überwundener Standpunkt – Sie zerstören mir keine Illusion mehr, wenn Sie das Gegenteil behaupten!«

»Und vielleicht nicht einmal einen Herzenswunsch?!« lächelt die Gräfin.

Der Herzog wird tiefernst: »Das gehört nicht hierher! – Soll ich Ihnen aus Galanterie wehe tun und das Maß Ihrer Selbstanklagen noch häufen, indem ich Ihnen zeige, daß ich leide? – Oder die Unwahrheit sagen, um Ihre Verantwortlichkeit zu verringern? Lassen wir das alles ruhen – ich werde mit mir selbst fertig. Wenn Sie mich haben wollen, so lassen Sie mich rufen. Einstweilen werde ich als Ihr treuer Sachwalter die Angelegenheit mit dem Jagdschloß arrangieren.«

»Herzog – wie klein stehe ich vor Ihnen – und wie groß Sie vor mir!«

»Das ist viel zu viel, Gräfin! Ich bin zufrieden, wenn Sie mir das Zeugnis geben können, mich wenigstens nicht lächerlich gemacht zu haben.« Er geht, – kalt, höflich – stoisch – wie er eben ist!

Madeleine Wildenau eilt ans Fenster und reißt es auf: »Nun flutet herein Licht und Luft, ihr gewaltigen Tröster, – ach, noch atme ich – noch lebe ich!«

Zum erstenmal darf sie wieder frei ihr Antlitz zeigen, braucht sich nicht zu verstecken. Die Gefahr eines »Eclats« ist an ihr vorübergegangen, dank dem Mangel an Beweisen. Sie braucht die Wildenaus nicht mehr zu scheuen, – der alte Martin ist treu und ihr Gatte, der verhängnisvollste Zeuge – fort, verschwunden. Nun hat sie nichts mehr zu fürchten, sie ist frei, ist Herrin ihres Eigentums, Herrin ihres Willens, sie atmet auf, als wäre sie neugeboren.

Die Freiheit, ja, diese ist das Glück, nun meint sie es gefunden zu haben! Und das will sie nun genießen. Aus einem Bruch mit dem Prinzen braucht sie sich kein Gewissen zu machen, das hat er ja gesagt, – wenn sie damit die Rachegeister ihrer Tat an Freyer versöhnen kann, so sollen sie das Opfer haben! – Freilich, regierende Herrin eines Landes zu sein, es ist etwas Großes – aber – um den Preis, einem ungeliebten Manne anzugehören, – kann sie es um diesen Preis erkaufen? Warum soll sie nicht! Ist sie denn ein Kind – ein zimperliches Mädchen, das für seine Jungfräulichkeit bebt? Es handelt sich um eine Krone – und sie hat sentimentale Anwandlungen, welche sie diese für eine Erinnerung an unwiederbringlich verlorenes Schäferglück opfern ließen?

Sie schüttelt den Kopf, als wolle sie eine Binde abstreifen. Sie ist krank von der langen Zeit, die sie im Zimmer und im Halbdunkel zubrachte wie eine Verbrecherin. Da kommen solche Grillen! Auf und hinaus in die Freiheit, damit sie wieder gesundes Blut und gesunde Gedanken bekommt.

Sie klingelt, ein neuer Kammerdiener erscheint.

»Man kann jetzt meine Ankunft bekannt werden lassen. Martin soll anspannen, ich will spazieren fahren.«

»Sehr wohl, Erlaucht!«

Wie ein Bann fällt es von ihr ab. Sie hat ja noch nie die Freiheit gekannt. Bis sie sich mit Wildenau vermählte, stand sie in der Zucht der Gouvernante. Dann, in ihrer Ehe mit dem alten eigenwilligen Herrn, war sie erst recht Sklavin, und kaum Witwe, – warf sie sich in neue Fesseln. Jetzt – zum erstenmal könnte sie es mit der Freiheit versuchen! Die Entscheidung drängt ja nicht. Der kühle Stoiker, der so lange gewartet, wird nicht im letzten Moment die Geduld verlieren – und so kann sie immer noch tun, was sie will! –

So betrügt das Herz, das sich gegen den ungeliebten Gatten sträubt, den ehrgeizigen, rechnenden Verstand in ihr, der nach einer Krone strebt. –

Der Wagen fährt vor. Es ist doch ein Hochgefühl, zum erstenmal wieder ein paar herrliche schäumende Pferde vor einem glänzenden Wagen stampfen zu hören, von einem Diener in fürstlicher Livree hineingehoben zu werden und sich sagen zu können: »Das ist wieder dein!« Der einzige Schatten, der sie stört, ist der auf Martins Gesicht, der nicht mehr weichen will, seit sie zum letztenmal ihr Dornröschenheim besuchte. Sie weiß es wohl, um wen der Alte trauert. Er ist ihr ein steter Vorwurf und sie vermeidet es aus einer gewissen Scheu, mit ihm zu sprechen. Vor dem scharfen Verstand des Herzogs konnte sie sich rechtfertigen, – vor der Einfalt dieses schlichten Mannes könnte sie es nicht – das fühlt sie wohl.

Es ist ein herrlicher Maienabend. Ein Meer von lauer Luft und Frühlingsdüften umflutet sie und wogend drängen sich in den Straßen, wie aus dem Winterschlafe erwacht, die Menschen, die nach mühevoller Arbeit nun den Abend genießen. An einzelnen Ecken staut sich die Menge vor großen Plakaten, die sie gierig studiert, einer immer den andern wegdrängend. Was mag denn das sein?

Da, als täte es der alte Martin zu Fleiß, fährt er ganz dicht an ein Trottoir heran, wo die Menschen bis auf die Straße vor solch einem Anschlag stehen. Es gibt eine Bewegung in dem Knäuel, alles wendet sich nach der fürstlichen Equipage, und so wird der Zettel frei. Die Gräfin liest ihn, – das Blut stockt ihr in den Adern – da, mit großen Buchstaben steht es: »Oberammergauer Passionsspiel!« – Was ist das? Sie lehnt sich in den Wagen zurück und ein Gefühl überkommt sie, daß sie laut hinausschreien möchte vor Heimweh, vor schmerzlichster Sehnsucht nach jener entschwundenen Zeit, einer großen, seligen Täuschung! Wieder ist es da, das wunderbare Spiel. Wieder erscheint er der Welt, der göttliche Dulder – und nur der Name auf dem elenden Zettel übt schon seine Macht, daß die Spaziergänger, in ihrem Lauf anhaltend, zu Hunderten davor stehen, als hätten sie nie das Wort »Passionsspiel« gelesen! – Und sie hat den, der diese Wunder vollbringen hilft, zu dem eine Welt wieder gläubig pilgert, in den Armen gehalten – er hat sie geliebt, er hat ihr gehört treu und ergeben, ihr allein, und sie hat ihn verschmäht! – Der ganzen Welt bringt er jetzt wieder das Heil des göttlichen Worts und Wunders, – sie nur ist ausgeschlossen, sie hat es sich verscherzt, durch eigene Schuld. Sie ist, wie er einst sagte, in seiner wunderbaren Divinationsgabe, eine der törichten Jungfrauen, die ihr Oel verbrannten, und nun kommt der himmlische Bräutigam – sie aber steht allein im Dunkeln, indes die anderen beim Mahle schwelgen.

Betäubend ist um sie her das Gerassel der Räder, der Lärm der Fußgänger, und das ist gut, denn in dem wirren Durcheinander von Getöse verhallt ungehört der nicht mehr zu unterdrückende Schrei des eigenen gemißhandelten Herzens der stolzen Frau in dem Wagen mit der Fürstenkrone. Flieder und Rosen – was duftet ihr so berauschend, was blüht ihr noch? Könnt ihr's übers Herz bringen, so in die Welt hineinzulachen, wenn ein Weh, wie dies an euch vorüberzieht? Aber Flieder und Rosen und eine wonnige Maiensonne lachen weiter, und die Welt rüstet sich gläubig und erwartungsfroh zur großen Massenpilgerfahrt nach Oberammergau. – Nur sie, die Verbannte, kehrt heim in ihr steinernes Palais, allein, hoffnungslos – unermeßliche Oede im Herzen.

Ein Billet des Herzogs harrt ihrer. Er verabschiedet sich auf ein paar Wochen von ihr, um ihr Zeit zu lassen, sich über sich selbst klar zu werden. Jetzt ist sie ganz allein!


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