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Drittes Kapitel. Jung-Ammergau

Der Kammerdiener bringt den Tee. Der Prinz hat für alles gesorgt und an alles gedacht. Er hat auch englische Biskuits mitgenommen. – Die ganze Sache wirkt sehr ermutigend auf die deprimierte Frau. Die erste Tasse bringt sie aber der Kranken und von dem ungewohnten Reizmittel neu belebt erhebt sich diese alsbald und meint, es sei ein Wunder an ihr geschehen, denn sie kann wieder gehen. Die Familie Groß verläßt nun das Zimmer. Der Tee wird von den beiden schweigsam eingenommen. Was soll man sprechen, der Kammerdiener versteht, von den vielen Reisen mit seinem Gebieter her, alle Sprachen, welche der Gräfin geläufig sind.

Der Prinz ist gedankenvoll und ernst. Als der Tee getrunken, küßt er ihre Hände. »Lassen Sie mich jetzt gehen – wir müssen beide zur Ruhe kommen. Sie in Ihren Nerven und ich in meinem Innern! Schlafen Sie wohl!«

»Prinz, ich kann Ihnen sagen, daß Sie heute unendlich liebenswürdig waren und sehr in meiner Schätzung gewonnen haben.«

»Nun, Gräfin, das freut mich zu hören, nur deprimiert mich das Bewußtsein in etwas, daß ich diese Chance – einer Tasse Tee und einem Paar trockenen Pantöffelchen zu verdanken habe!« sagt der Prinz mit scheinbarer Ruhe, nimmt seinen Hut und geht.

»Und das soll Liebe sein?« denkt die Gräfin und zuckt die Achseln. Was will sie nun tun. Es ist ihr gar nicht ums Schlafen. Man ist nie aufgelegter zum Plaudern, als nach einer glücklich überstandenen Strapaze. Sie hat Tee getrunken, sie ist erwärmt, bedient und gepflegt worden, jetzt ist es ihr erst behaglich und nun soll sie zu Bett! Abends zehn Uhr, wo sie sonst nach dem Theater in die Soireen fährt!

Der Prinz ist fort und die Familie Groß kommt herein, um zu fragen, ob die Frau Gräfin noch etwas befiehlt.

»Nein, aber Sie wollen zu Bett gehen,« sagt die Gräfin, »und ich soll mich in mein Zimmer zurückziehen, nicht wahr?«

Da wird die Tür aufgerissen und ein Kopf schaut herein wie der Bronzeabguß einer römischen Cäsarenbüste. Ein Gesicht in Wahrheit wie aus Erz geschnitten, scharfblickende Adleraugen, leicht gebogene Nase, eine gebietende fein modellierte Stirn, kurzes, aufwärts gekämmtes Haar, und um den festgeschlossenen Mund ein Zug bitterer, schmerzlicher, aber unwiderstehlicher Energie. Als die raschen Augen die Gräfin gewahren, zieht sich der Kopf blitzschnell zurück. Aber der alte Groß, stolz auf den Sohn, denn dieser ist es, ruft ihn herein.

»Komm nur, komm und laß dich der Dame vorstellen, so lauft man doch nicht davon!«

Der Gerufene kommt, nicht eben erbaut, zurück.

»Mein Sohn Ludwig, Direktor der Zeichenschule,« sagt der alte Groß. Das Künstlerauge Ludwigs gleitet über die Gräfin hin, sie fühlt den Kennerblick, er versteht, was schön an ihr ist! Welch eine Wohltat, hier unter diesen einfältigen Leuten sich plötzlich im Spiegel eines Künstlerauges zu sehen, und zu finden, daß das Bild schön daraus zurückstrahlt. Wie kommt solch ein köstlicher Krystall, der nur in den Werkstätten der höchsten Bildung und Kunst geschliffen wird, in diese Umgebung? Die Gräfin betrachtet immer erstaunter das merkwürdige Gesicht und die stolze Haltung des feinen Kopfes auf der zwar kleinen, gedrungenen, aber klassisch geformten Gestalt. Sie weiß es im ersten Augenblick, das ist ein Mann im wahren Sinn des Worts und wie einem alten Bekannten aus dem Reiche des Idealen gibt sie ihm die Hand. Sie meint, sie müßte ihn fragen: »Wie kommen Sie hierher?«

Ludwig Groß liest die Frage auf ihren Lippen. Er besitzt jenen Blick, vor dem man sogar die Gedanken hüten muß, denn er errät sie.

»Ich muß um Entschuldigung bitten, daß ich gestört, ich komme soeben aus der Sitzung und wollte nur nach meiner Schwester sehen, ich hörte sie sei unwohl!«

»O mir geht's schon wieder ganz gut!« fällt ihm diese ins Wort.

»Ja, nicht wahr,« sagt die Gräfin etwas verlegen, »Sie werden gewiß dem Störenfried zürnen, der Ihnen so viel Unruhe und Schreck ins Haus gebracht? Ich mache mir Vorwürfe, daß ich so töricht war, eine andere Wohnung zu verlangen, ich glaubte aber im Anfang, die Decke müsse auf mich herunterstürzen, es war mir so bang!«

»O ich begreife das vollkommen, wenn man die niederen Zimmer nicht gewöhnt ist! Ist es doch sogar mir schwer geworden, mich wieder hineinzufinden, als ich aus München zurückkam.«

»Sie waren auf der Akademie?«

»Jawohl, Frau Gräfin!«

»Wollen Sie denn aber nicht Ihre nassen Sachen ablegen und sich setzen?«

»Ich möchte nicht stören, Frau Gräfin!«

»Aber Sie stören ganz und gar nicht, kommen Sie, lassen Sie uns noch ein wenig plaudern.«

Ludwig Groß legt Hut und Paletot ab, nimmt sich einen Stuhl und setzt sich der Gräfin gegenüber. In dem Augenblick fährt noch ein Wagen vor. Die Fremden, für welche die dem Prinzen verweigerten Zimmer bestimmt, kommen an, und die Familie eilt hinaus, jene zu empfangen und unterzubringen. Die beiden bleiben allein zurück.

»Was hatten Sie denn noch so spät zu beraten?« fragt die Gräfin.

»Doré hat uns diesen Abend zwei Kupferstiche seiner beiden Passionsbilder geschickt, er interessiert sich für unser Spiel und da mußten wir noch die Art unseres Dankes besprechen und den Ort bestimmen, wo die Stiche aufgehängt werden sollen. Bei Tage ist keine Zeit zu solchen Beratungen.«

»Kennen Sie Dorés Bilder alle?«

»Gewiß, Frau Gräfin!«

»Und lieben Sie ihn?«

»Ich bewundere ihn! Ich bin nicht mit jeder Einzelheit einverstanden, aber er ist ein Genie und das Genie hat ein Recht darauf, daß man ihm Fehler verzeihe, die sich die Mittelmäßigkeit nie zu schulden kommen lassen dürfte und auch nie zu schulden kommen lassen wird!«

»Sehr richtig!« sagt die Gräfin.

»Ich meine,« fährt Ludwig Groß fort, »es geht ihm wie Robert Hamerling. Die beiden sind sich kongenial, auch von Hamerling wird man hier und dort abgestoßen, aber bei ihm wie bei Doré sprüht uns aus jeder Zeile und jedem Pinselstrich jenes elektrische Knistern entgegen, welches nur dem echten Kunstwerk eigen ist!«

Die Gräfin macht große Augen. »Sie haben Hamerling gelesen?«

»Natürlich, wer kennte denn den Ahasveros nicht?«

»Ich zum Beispiel!« sagt die Gräfin, leicht errötend.

»O, Frau Gräfin, den müssen Sie lesen. Da ist eine Kraft und eine Herbheit und ein verhaltener Schmerz und Groll der edlen Seele über die Erbärmlichkeit der Menschen, daß es jeden packen muß, dem einmal die Fragen des Daseins ihre Schatten in die Seele geworfen, freilich weiß ich ja nicht, ob dies bei Ihnen der Fall!«

»Mehr als man mir vielleicht ansieht!« sagt die Gräfin mit einem tiefen Atemzug. »Wir sind alle Pessimisten, Hamerling soll es aber mehr sein, als einem Dichter gut ist!«

»Das ist nicht richtig!« erwidert Ludwig. »Er ist es gerade so viel, als sich mit der Poesie unserer Zeit verträgt! Sagt nicht Auerbach einmal: ›Der Pessimismus ist der Weltschmerz, der keine Träne mehr hat!‹ Das paßt auch auf Hamerling. Seine Poesie hat jenen bitteren Beigeschmack, den eine Generation bedarf, welche über das Stadium hinaus ist, wo Süßigkeiten den Gaumen erfreuen und Tränen das Herz erleichtern!«

»Sie sprechen sehr wahr! Aber wie erklären Sie – es wäre mir interessant von Ihnen zu hören – wie erklären Sie bei dieser Stimmung der Zeit den Zulauf, dessen das Passionsspiel sich erfreut?«

Ludwig Groß biegt sich im Stuhl zurück und die eherne Stirn verklärt sich in einem schönen Gedanken: »Ein Extrem führt ja bekanntlich zum anderen, das Menschenherz wird sich immer wieder nach Tränen sehnen, und der tränenlose Weltschmerz wird daher naturgemäß einer weicheren Stimmung Platz machen. Ich glaube, der Zudrang zu unserem einfachen Spiel ist ein Symptom dieses Wechsels, die Menschen kommen hierher, um wieder – weinen zu lernen.«

Die Gräfin faltet die Hände auf dem Tisch und blickt Ludwig Groß lange ernst an. Ihr ganzes Wesen ist gehoben, ihr Blick ruht bewundernd auf dem kleinen bescheidenen Mann, der sich gar nicht bewußt zu sein scheint, welche Ueberlegenheit ihm in der Seele wohnt. »Um weinen zu lernen!« wiederholt die Gräfin und nickt leise mit dem Kopf. »Ja, das könnten wir alle brauchen. Aber glauben Sie, daß wir es hier lernen?«

Ludwig Groß sieht sie lächelnd an: »Uebermorgen abend um diese Zeit werden Sie mich das nicht mehr fragen!«

Er kommt ihr vor in dem Augenblick wie ein Arzt, der ein Mittel in Händen hat, von dem er weiß, daß es seine Wirkung nicht verfehlen kann! Und wie einem Arzt, fängt sie an, ihm zu vertrauen.

»Darf ich ganz ehrlich sein?« fragt sie liebenswürdig.

»Ich bitte, Frau Gräfin!«

»Ich bin erstaunt, einen Mann wie Sie hier zu finden, so hatte ich mir die Leute hier nicht gedacht. Aber Sie waren jedenfalls lange weg, Sie sind wohl gar kein richtiger Ammergauer mehr?«

Ludwig Groß hebt stolz den Kopf: »Gewiß bin ich einer, Frau Gräfin! Wenn's je einen echten Ammergauer gegeben hat, so bin ich's. Lernen Sie nur die Ammergauer kennen, Frau Gräfin, dann werden Sie sich bald überzeugen, daß wir alle eines Geistes sind! Wenn auch der eine vielleicht mehr gelernt hat als der andere, das ist eine Zufälligkeit, es ist derselbe Sinn, dasselbe Ideal, das uns alle verbindet.«

»Aber was fesselt Menschen von solchem Talent in dieses weltferne Dorf? Sind Sie verheiratet?«

Der bittere Zug um den Mund des Künstlers verschärft sich wie von einem unsichtbaren Instrument nachgegraben. »Nein, Frau Gräfin, das erlauben meine Verhältnisse nicht, auf dieses Glück habe ich verzichtet!«

Die Gräfin sieht, daß sie einen wunden Fleck berührt hat, aber sie will die Wunde sondieren, um zu wissen, ob da nicht zu helfen wäre. »Ist denn Ihr Gehalt so gering, daß Sie keine Familie ernähren könnten?«

»Wenn ich die Meinen noch unterstützen will, und das ist ja meine erste Pflicht, so kann ich mir keine Familie gründen.«

»Wie ist das möglich! Eine so reiche Gemeinde bezahlt ihre Lehrer so schlecht?«

»O, Frau Gräfin, die Gemeinde tut, was sie kann. Sie hat für meinen Posten einen Gehalt von zwölfhundert Mark ausgeworfen, das ist alles, was man verlangen kann!«

»Ja für hier! Aber wenn Sie in München wären, bekämen Sie leicht das Doppelte und Dreifache.«

»Sogar das Fünffache,« sagt Ludwig lächelnd. »Ich hatte in München Anträge von zwei kunstindustriellen Instituten, welche mir, das eine vier-, das andere sechstausend Mark jährlichen Gehalt boten. Aber darauf kommt es nicht an, wenn es sich um die heiligsten Pflichten der Heimat handelt.«

»Mein Gott, das sind ja übermenschliche Opfer, wer kann denn das von Ihnen verlangen, daß Sie sich hierher verbannen und allem entsagen, was Ihnen draußen die Welt im reichsten Maße geben würde. Jeder ist sich doch selbst der Nächste.«

»Aber Frau Gräfin, da würde ja Ammergau aussterben, wenn jeder so dächte!«

»Nun ja, mögen die hier bleiben, die hierher passen, die nichts weiter gelernt haben und nichts weiter können! Aber Menschen von Talent und Bildung wie Sie, die etwas Besseres beanspruchen können, gehören hinaus.«

»Im Gegenteil, Frau Gräfin, die gehören herein!« unterbricht Ludwig sie lebhaft. »Was würde denn aus dem Passionsspiel, wenn alle, welche etwas gelernt haben und etwas können, fortgingen und nur die Ungebildeten und Unwissenden zurückblieben? Glauben Sie, es gibt hier nicht eine Menge von Leuten, die nach Ihren Begriffen ein ›besseres Schicksal‹ verdient hätten? Wir haben deren genug, aber gehen Sie hin und hören Sie, ob sich einer davon beklagt! Täte es einer, der wäre nicht wert ein Ammergauer zu heißen!« Er hält einen Augenblick inne, das bronzene Gesicht wird immer dunkler. »Glauben Sie denn,« fährt er fort, »wir könnten ein solches Werk durchführen, in einer Form durchführen, die einigermaßen den ästhetischen Anforderungen des modernen Geschmacks entspricht, ohne Männer von Geist und Bildung unter uns zu besitzen? Es ist schlimm genug, daß die Not manchen talentvollen Ammergauer zwingt, draußen sein Glück zu suchen, aber der, dem die Heimat noch ein Stück Brot gibt, der soll sich damit begnügen und nicht daran denken, was er draußen hätte haben können, sondern seine Fähigkeiten den idealen Interessen seiner Mitbürger widmen!«

»Das ist groß und edel gedacht, aber ich begreife nicht, Sie sprechen als ob die Ammergauer so arm wären. Wo kommen denn die ungeheuren Summen hin, die das Passionsspiel einträgt?«

Ludwig Groß lächelt bitter. »Ich war auf diese Frage gefaßt, es ist die Frage, die uns von allen Seiten gestellt wird! Das Passionsspiel bereichert nicht den Einzelnen, denn die paar hundert Mark, die auf- oder absteigend jeder der sechshundert Mitspieler bekommt, decken ja nicht den Ausfall jeder sonstigen Arbeit, welche die Leute liegen lassen müssen! Die Einnahme wird teils durch die Kosten verzehrt, teils für gemeinnützige Zwecke, Schule und Lehrer verwendet. Die Hauptsumme aber verschlingt die Leine und die Ammer! Denn was diese tückischen Bergwasser für Verheerungen anrichten, das erfordert Mittel, die unsere Gemeinde nie aufbringen könnte, hätte sie die Einnahmen vom Passionsspiel nicht, und selbst diese reichen kaum für das Notwendigste!«

»Ist's möglich, diese kleinen Flüßchen?« fragt die Gräfin.

»Ueberschwemmen ganz Ammergau,« fährt Groß fort, »wenn man nicht fortwährend dagegen arbeitet. Wir wären ein armes, verkümmertes, von Fiebern aufgeriebenes Volk, unser ganzes Hochtal wäre ein verödeter Sumpf. Das Passionsspiel allein, Frau Gräfin, rettet uns vor dem Untergang – der Christus, der einst den Wassern gebot, hält auch uns tatsächlich das verderbliche Element zurück, das nach und nach Land und Leute verschlingen würde. Aber darum hat hier auch der Einzelne gelernt, wie vielleicht nirgend in der Welt, für das Ganze zu leben und sich für das Ganze zu opfern! Das Ganze aber faßt sich für uns zusammen in dem Begriff des Passionsspiels. Wir wissen, daß unsere Existenz auf diesem beruht, auch unsere geistige, denn es schützt uns vor der Verrohung, der ein beständig mit Not und Mangel kämpfendes Volk so leicht verfällt! Es hebt uns heraus aus der gemeinen Masse, es gibt auch dem ärmsten Mann eine innere Würde und eine Selbstachtung, die ihn niemals zu gemeinen Excessen herabsinken läßt.«

»Das begreife ich,« sagt die Gräfin.

»Nun, können sich dann Frau Gräfin darüber wundern, daß keiner von uns sich besinnt, sein Gut und Blut und jede Kraft der Seele an dies Werk zu setzen, um die Heimat zu retten, diese arme, bedrängte, stets um ihr Dasein kämpfende Heimat?«

»Welch ein Mann!« sagt die Gräfin unwillkürlich laut vor sich hin. Ludwig Groß hat die Arme über der Brust gekreuzt, wie um sein hochklopfendes Herz zusammenzuhalten! Sein ganzes Wesen zittert von tiefster, edelster Erregung. Er steht auf und nimmt seinen Hut, wie einer, dessen Grundsatz es ist, sich in sich selbst zu verschließen, und der sich, wenn ein großes Gefühl ihn überwältigt, selbst verbirgt, um das Gefühl mit zu verbergen.

»Nein,« ruft die Gräfin, »so dürfen Sie mir nicht fort, edler, seltener Mann! Sie haben mir in diesem Augenblick das Größte getan, was man mir tun kann! Sie haben mein Herz aufjubeln lassen in der Freude über einen echten Menschen! Ah, das ist ein Labsal aus dieser Welt konventioneller Schablone heraus! Geben Sie mir die Hand! Ich fange an zu verstehen, weshalb mich die Vorsehung hierher geschickt! Wahrlich, es muß eine große Sache sein, die solche Männer erzieht und solche Kräfte in ihren Dienst bannt!«

Ludwig Groß steht jetzt wieder gefaßt und still vor ihr. »Ich danke Ihnen, Frau Gräfin, im Namen der Sache, für die ich lebe und sterbe!«

»Und im Namen der Sache, die ich noch nicht kenne, aber ahne, bitte ich Sie, lassen Sie uns Freunde sein! Wollen Sie? Schlagen Sie ein!«

Ein freundliches Licht gleitet über das eherne Antlitz des ernsten Mannes und er ergreift warm die Hand der Gräfin: »Von ganzem Herzen, Frau Gräfin.«

Die Gräfin hält lange die kleine, feine Künstlerhand in der ihren, und liest wehmutsvoll in den stummen Zügen des edeln, strengen Gesichts die bittere Leidens- und Entsagungsgeschichte, die darauf eingegraben ist.


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