Jeremias Gotthelf
Uli der Pächter
Jeremias Gotthelf

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Der Tauftag eines Kindes ist in all Wege immer ein sehr feierlicher Tag. Die Eltern heiligen ein Pfand der Gnade Gottes und drücken damit öffentlich das Bewußtsein aus, daß sie es von Gott empfangen und daß es einst aus ihrer Hand wieder werde gefordert werden; sie drücken ihre Freude aus, denn wo gibt es auf Erden reinere und süßere Freuden, als aus einem Kinde erblühen können, aber zugleich auch die Überzeugung, daß wie Gottes Hand und Macht auf dem Acker walten müssen, wenn der Same gesegnet sein und zur reichen Ernte reifen soll, so auch seine Huld und Gnade über dem Kinde, wenn es zum Weinstocke erwachsen soll, von welchem die Eltern Trauben lesen können, und nicht zum Dornenstrauch, an welchem die Dornen wachsen, an welchem so gern elterliche Herzen verbluten.

Der Täufling ward an diesem Tage zum kleinen Herzkäfer, den ganzen Tag ließ er keinen einzigen Schrei aus, bloß hier und da machte er ein kleines Dureli, wie man zu sagen pflegt, sonst allezeit das lieblichste Mieneli von der Welt, daß alle die größte Freude dran hatten. Ein bsonderbar Kind sei das, meinte die Bodenbäuerin, sie hätte noch keins so gesehen, es sei akkurat, als ob das mit Freundlichkeit gut machen solle, was Hagelhans mit Sauersehen sich versündige. «Mich nimmt nur wunder, was der für ein Gesicht machen würde, wenn das Kind ihm unter die Augen käme, ob er auch den Hund an ihns hin hetzen würde? Was hat er geschickt zum Einbund und sonst?» frug sie halblaut die Base. «Nichts, gar nichts,» sagte die Base, «das macht mich eben so böse, er ist noch ein ärgerer Unflat, als ich dachte.» «Hans tat nie wie andere Leute,» sagte die Bodenbäuerin; «je nun, man kann immer nachbessern, seinetwegen sollen sie nicht in Schaden kommen, und lieber ists mir, er sei nicht etwa selbst gekommen mit seinem Hunde, ich wäre den ganzen Tag in Angst gewesen, was für ein Zeichen er tun werde, und hoffentlich muß ich ihn nie sehen, habe am Hören schon zu viel.»

Der Bodenbauer war Uli sehr willkommen, er dürstete ordentlich nach dessen reifen Räten, die gar gediegen kamen aus dessen reicher Erfahrung. Vor allem aus sollte derselbe ihm sagen, ob er Korn verkaufen oder sein Geld einziehen solle? Gegeben müsse der Zins werden, es ließe Joggeli nicht leben, wenn derselbe nur einige Tage ausstünde. Überdem glaube er, jetzt habe derselbe das Geld nötig. «Ich an deinem Platz täte das Korn verkaufen,» sagte der Bodenbauer, «solange du nicht reicher bist, darfst mit Spekulieren dich nicht befassen; Spekulieren ist gar ein seltsam Ding, ungesinnt schlägt es einem das Bein unter; das Geld hast du sicher, über das Korn kann dir gar allerlei gehen. Zudem, wer sagt dir, daß übers Jahr das Korn teurer ist und nicht wohlfeiler? Dann mußt du doch in alle Wege verkaufen, denn für zwei Zinse reicht dein Vermögen kaum aus, was hast du dann gewonnen? Verkaufe, was du mußt, hast übrig, so behalte es, betrachte es als Vorschlag und Sparbüchse, womit du dir aushelfen kannst, wenn dir sonst was anderes fehlt. Es ist sehr gut, wenn man so nach und nach in einem Hause zu recht vielen Vorräten von allem, was das Land bringt, kömmt. Das macht sich so nach und nach, man weiß nicht wie, rechnet es nicht, aber wenn Zeiten kommen, wo man die Sachen braucht, oder Zeiten, wo man Geld nötig hat, so hat man einen Schatz im Hause, den man gesammelt, ohne es zu merken; das ganze Haus ist gleichsam eine Schatzkammer, in allen Ecken findet man Schätze, und wenn man alles zusammenträgt, so hat man einen großen Reichtum, an den man kaum dachte. Dagegen, wenn man alle Jahre aufräumt, das Entbehrliche alles zu Gelde macht, so scheint kein Segen in den Sachen zu sein, man ist mit allem immer fertig, und wenn mal ein Fehljahr kömmt, so kann man dreifach wieder ausgeben, was man einfach eingenommen, ist übel dabei in Not und Sorge. Ich hasse die Hudelwirtschaften, wo oben und unten nichts Vorrätiges ist, die Mäuse die Schwindsucht kriegen und elendiglich verkümmern.» Uli sagte nicht viel zu dieser Predigt, er dachte bloß, es sei gut, daß Vreneli sie nicht höre.

Dem Vetter Johannes gefiel es sonst wohl in den Ställen, nur warf er einige seltsame Blicke durch die Gänge in den Ställen und ums Haus. Uli faßte diese Blicke beschämt auf und sagte: «Ja, wenn man nicht immer hinten und vornen ist, so machen sie auf und davon, und obs allenthalben aussieht wie in einem Schweinestall, dem fragen sie nichts nach, wenn nur der Tag umgeht und zu rechter Zeit das Essen auf dem Tische steht; es ist ein Leiden mit dem Lumpenpack, man glaubt es nicht.» «Hast geändert auf Weihnacht?» frug Johannes. «Getroffen,» antwortete Uli, «ich habe müssen,» und erzählte nun des Langen und Breiten, wie er es gemeint und wie er gerechnet. «Hast baß gemacht?» frug Johannes. Uli gestund den Irrtum in seiner Rechnung nicht ein, sondern erzählte bloß, wie übel er es getroffen, wie an seinen Bürschchen nichts sei als Hochmut; trügen die Nasen so hoch, als wollten sie die Sterne vom Himmel runterstüpfen, und was das Ärgste von allem sei, sie wollten sich gar nicht weisen lassen, meinten, sie verstünden alles, sie seien so viel als er, der ja auch nur Knecht gewesen. So einer, dächten sie, wie er wohl merke, solle nicht kommen und sie kujonieren wollen, so einem stehe es übel an. Habe geglaubt, er könne auch was verdienen, daß er halbbatzige Bürschchen zu brauchbaren Knechten mache. «Das wäre wohl gut,» sagte Johannes, «aber du wolltest es nur zu gut machen. Für Plätze, wie du sie hast, stelltest du die Bürschchen viel zu leicht an; sie begreifen, wie es scheint, gar nicht, was sie versehen sollen, sondern bloß, daß sie Karrer und Melker sind. Wo einer nicht weiß, was er zu tun hat, sieht er alles Zurechtweisen als Kujonieren an. Nimm ein Mensch, welches sein Lebtag nur den Schweinen gekocht hat, und stelle es in eine Herrenküche als Köchin, so wird es Jahre gehen, ehe es begreift, daß ein Unterschied ist zwischen einem Schweinetrog und einem Herrentisch, und die Frage ist, ob es je dahin kömmt, menschlich zu kochen für die Herrschaft. Das Gleiche hast mit dem Handwerker. Am übelsten fährst immer mit denen, welche aus Lehrjungen sich eigenmächtig zu Meistern avancierten. So hast du es allenthalben. Mache aus einem gemeinen Schreiber oder Schreibersknecht einen Staatsrat oder einen Kreispräsidenten, so wird er sein Lebtag nie lernen, was er soll, nie die rechte Würde kriegen, sondern nur Hochmut und eine Anmaßung vom Teufel.» «Ja, ja,» sagte Uli, «ich hatte nicht Glück, ein andermal hoffentlich geht es mir besser.» Wetter, dachte Johannes, ist der auch schon so avanciert, daß er seine Böcke nicht mehr für Böcke ansehen kann?

Übrigens hatten sie einen recht gemütlichen, heimeligen Tag. Sie hatten das Taufemahl daheim, besondere Gäste waren nicht geladen; was auf die Zunge kam, handelte man traulich ab, wurde nicht alle Augenblicke gezwungen, die besten Faden im Gespräche abzureißen, weil Unberufene in die Stube stürmten. Gut und währschaft wartete Vreneli auf, daß selbst Vetter Joggeli sagte, eine Wirtin hätte es werden sollen, es verstünde es und dazu stehe es ihm noch wohl an, zwei Dinge, die nicht immer beisammen seien. Die Bodenbäurin erzählte viel von ihren Kindern, namentlich von der ältesten Tochter, welche am Heiraten war. Eine Mutter kann nie glücklicher sein, selbst an ihrem eigenen Hochzeittage nicht, als wenn sie ihrer Tochter die Hochzeitpredigt halten kann; ohne Tränen geht sie nie ab, das reinste Glück preßt bei echt weiblichen Herzen immer Tränen aus den Augen. Wie am herrlichsten im Himmelstau die Blumen funkeln, so weibliche Augen in Tränen der Wonne.

So eine rechte mütterliche Hochzeitpredigt hat unabänderlich drei Teile. Im ersten Teile laufen die Augen an, im zweiten trocknen sie wieder, im dritten laufen sie über. Es gibt aber auch selten schönere, herzlichere Predigten als die, welche quellen aus treuen Mutterherzen. Im ersten Teile erzählt die Mutter, wer ihre Tochter sei, was sie sei und was sie könne. Sie erzählt, wie sie einstehe in der Haushaltung, keine Magd wert sei, ihr die Schuhriemen aufzulösen, unverdrossen früh und spät, und wenn sie an etwas sinne, so sei es schon gemacht. Sie rühmt aber ganz besonders ihren Verstand, wie sie auf Frieden halte, das Klapperwerk hasse, den Vater nie böse mache, und wenn sie sehe, daß irgendwo was Ungerades sei, sie nicht ruhe, bis sie dasselbe ausgeebnet und gerade gemacht. Sie könne nichts weniger leiden, als wenn irgendwer im Hause, und sei es nur der Roßjunge, nicht zufrieden sei. Aber erst wenn jemand was fehle, erfahre man, was das für ein Kind sei. Von weitem sehe es einem an den Augen es an, wenn man nicht wohl sei, und plage einem da nicht mit Frägeln und Reden. Es wisse, was man nötig hätte, und bringe es einem ungesinnet und ungeheißen. Es sage bloß: «Mutter, jetzt laß mich machen, gehe und halte dich still, schlafen täte dir gut. Habe nicht etwa Kummer, daß was vergessen werde, du weißt ja, ich habe das schon oft gemacht.» Wenn sie dann nachsehe, so sei es so, sie wüßte nichts zu verbessern. Dem Vater mache sie es gerade so; er sage oft, er hätte gemeint, nur an Buben könne man Freude haben, was ein rechtes Mädchen sein könne, das habe er nicht gewußt. Er müsse sagen, er tauschte das seine nicht an ein Dutzend Buben. «Es war aber auch berühmt, es sahen noch andere Leute, was mit ihm ist; wenn es unser einzig Kind wäre und wir noch einmal so reich, es hätte nicht stärker um ihns gehen können und dazu von vornehmer Seite her, wo ich nicht daran hätte denken dürfen. Aber darauf hat es nicht gesehen, und wir ließen ihns machen, wir dachten, es hätte den Verstand selbst. Und Gottlob, als es ihm war, den möchte es jetzt und keinen Andern, da kam es und sagte, es möchte Vater und Mutter was sagen, aber es dürfe fast nicht, der und der setze ihm stark nach und wolle nicht nachlassen, und es müsse es sagen, wenn es einmal einen möchte, so sei es diesen. Aber es wolle uns dieses zuerst sagen; wenn wir im Geringsten etwas dawider hätten, so sollten wir es nur sagen, es sei nicht, daß es meine, das müsse sein, es wolle sich uns unterziehen. Es hat meinen Alten selbst gedünkt, es hätte keine Art, wie das Meitschi sich unterzog und alles in unsere Hand legte. Wenn sie alle so wären, es würde weniger Unglück geben, hat er gesagt. Was wollten wir dagegen sagen? Es las aus, wir selbst könnten es nicht besser, und daß es bloß unseretwegen ledig bleiben solle, das meinen wir nicht, das wäre ja gottlos. Es ist ein Bursche von den bravsten und hübschesten einer, hat einen bezahlten Hof, versteht das Bauernwesen aus dem Fundament, ist selbst dabei früh und spät und selbst voran. Zu scheuen ist nichts in der Familie, weder leiblich noch geistlich, wir haben gute Nachfrage gehalten und lauter gut Lob gehört. Es sei eine berühmte Familie gewesen, solange man sich erinnern möge. Nur die Mutter lebt noch, bsunderbar eine brave Frau; sie hat gesagt, sie möge die Stunde nicht erwarten, bis mein Meitschi ihr ins Haus komme, dann solle es Meisterfrau sein vom ersten Augenblick an. Sie habe genug regiert, danke Gott, wenn sie abgeben könne. Nein, besser hätte das Kind es nie machen können! Aber wie es dann bei uns gehen soll, das weiß ich nicht, nein, ich weiß es nicht, darf nicht daran denken, wie übel es mir geht, niemanden es sagen.» Da nun geht das Überlaufen recht an, und doch ist der Schmerz ein süßer. Zweifacher Trost steht ihm zur Seite, das Bewußtsein, eine solche Tochter zu haben, und die Hoffnung auf ein jüngeres Mädchen, das zwar noch nicht Verstand hat an der ganzen Hand, was jenes am kleinen Finger, das aber einsehen werde, was jetzt an ihm sei, und so viel Gedanken, daß es der Schwester nicht ganz werde nachstehen wollen. «Aber» usw.!

Das war die Hochzeitpredigt, welche die Bodenbäurin aus der Fülle ihres Herzens hielt und welcher die Glunggenbäurin in rührender Andacht zuhörte. Sie konnte keine solche halten, die arme Frau. Sie wünschte Glück von ganzem Herzen, sagte aber auch aufrichtig, sie erfahre das Gegenteil. Wenn die Bodenbäurin ihre Tochter einmal sehen werde daherfahren mit ihrem Manne, werde sie absitzen müssen vor Freude, sehe sie aber Elisi und seinen Mann dahergefahren kommen, so müsse sie absitzen vor Kummer und Angst. Das Elisi könne sie aber doch erbarmen von ganzem Herzen, an allem sei es nicht schuld; es sei ihnen zu wert gewesen von Jugend auf, und kränklich sei es auch gewesen, darum habe man es mit Arbeit verschont, dummerweise, sie hätten den Verstand nicht besser gehabt. Man habe ihnen gesagt, Elisi müsse gebildet werden mit Welsch und Brodieren, dann könne es eine vornehme, gebildete Frau werden und brauche nicht zu arbeiten, dazu sei es zu zart, und wer reich sei, solle eigentlich gut haben und Andere machen lassen um den Lohn. Es hätte ihr geschienen, etwas sei an der Sache. Wenn sie so oft des Abends mit müden Beinen abgesessen sei und fast nicht mehr habe aufstehen können vor Schmerzen, sei es ihr oft vorgekommen, es sei dumm, sich so zu mühen, wenn man das Geld hätte, jemand den Lohn zu geben, daß er es für einen mache. Da habe sie gedacht, man könne das mit Elisi so probieren; wenn die Schulmeister und sonst die Gelehrtesten es so meinten, so werde es wohl auch so sein. «Wie dumm man ist, kann ich jetzt erfahren, und wie es einem geht, wenn man Gottes Wort nicht achtet und auf das Klügeln der Menschen hört. Es heißt: Sechs Tage sollst du arbeiten, und: Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen, und da heißt es nicht von Reich und Arm, von Zart und Grob, es heißt: Du sollst. Und das wird wohl alle angehen, nenne man eine Elisi oder Lisi. Wenn eines nicht arbeiten kann, so ist es der ärmste Tropf von der Welt. Nicht von wegen dessen, weil niemand weiß, wie es ihm noch einmal gehen kann, daß Gott erbarm, sondern weil eines nicht befehlen kann, wenn es nicht weiß, wie etwas gemacht werden muß. Eine Frau ist der ärmste Tropf von der Welt, wenn sie nicht in jedem Augenblick die Magd vorstellen kann. Weiß sie nicht, wie man eine Sache macht, so hat keine Magd Respekt vor ihr, hält sie zum Besten. Sie ist nicht bloß am schlechtesten bedient, hat das ganze Jahr das Herz voll Verdruß und Gift, sondern sie muß sich auch verschreien lassen in der ganzen Welt als die böseste Hexe, welche je dem Teufel von dem Karren gefallen. Ach Gott, das erfahre ich an Elisi. Ich mag ihm Mägde herbeischaffen, so viele ich will, es plagen ihns alle, es verschreien ihns alle; es klagt und jammert oft darüber, hat schrecklich böse dabei, und ich weiß in Gottes Namen nicht zu helfen. Wenn ich schon sehe, wo der Fehler ist, so kann ich doch nichts daran machen, so wenig als bei Johannes Frau, die auch ein Narr ist vom Kopf bis zu den Zehn. Die wäre grob genug zur Arbeit, aber man hat sie auch nichts gelernt als den Narren zu machen, daß Gott erbarm!»

So ergoß sich die Glunggenbäurin, und daß auch ihre Augen nicht trocken blieben, versteht sich. Aber weder neidisch auf die Bodenbäurin noch unglücklich war sie dabei. Wer hat nicht schon erfahren, wie durch eine flotte Herzensergießung in gemütlicher Traulichkeit der Geist sich erleichtert und aufheitert wie nach strömendem Regen der Himmel? Die Zeit schwand wie den Seligen die Ewigkeit, unbemerkt, und dunkel wards, ehe jemand daran gedacht. Entschieden weigerten sich der Bodenbauer und seine Frau, über Nacht zu bleiben. Es sei ihnen nicht wohl an einem andern Orte, sagten sie, über Nacht. Solange sie verheiratet seien, seien sie nie Beide mit einander außerhalb dem Hause über Nacht gewesen und Eins ohne das Andere nicht oft. Man wisse nie, was es geben könne. Dieses Gefühl, welches heimzieht an allen Haaren, dem Manne Kraft gibt, daß er jeder Überredung unzugänglich wird, an allen Wirtshäusern vorüberwandelt, die Müdigkeit der Glieder überwindet und heimkehrt, wenn auch erst nach Mitternacht, ist ein eigentümliches, es ist ein Kind der Treue, welche auf dem einmal erkornen Posten stehen will in der Nacht, die niemandes Freund ist.

Solche in trauter Gemütlichkeit verbrachte Tage, wo Sterblichen die Zeit verrann wie Seligen die Ewigkeit, glänzen durchs Leben wie ein goldenes Gestirn am hohen Himmelsbogen, weite Räume erhellen sie, und einmal erlebt, werden sie nicht wieder vergessen. Solche Tage sind manchmal eingestreut ins Leben wie am Himmel die Sterne, manchmal gleichen sie der klaren Morgensonne, welche einen hellen Tag bringt, manchmal der Abendsonne, nach welcher die Nacht kömmt und nach der Nacht stürmische Tage.

Diesmal war dieser Tag wirklich der Abendsonne ähnlich, welcher erst die Nacht, dann wilde, trübe Zeiten folgen.


 << zurück weiter >>