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Am Grabe Karl Friedrich Schneider's

Du bist dahin, verloren unserm Bunde;
Der strenge Tod trat ernst in Deine Bahn,
Und feindlich nahte sich die finstre Stunde:
Vernichtet ist des Lebens flücht'ger Wahn.
Nichts hält Dich mehr im tiefen Erdengrunde,
Es fliegt der Geist vollendet himmelan;
Es dämmert Dir das Licht der heil'gen Wahrheit;
Uns bleibt der Schmerz, Du schwebst in ew'ger Klarheit.

Es wogte Dir ein ernster Sinn im Blute,
Der nur der eignen Lebenskraft vertraut;
Es schlug Dein Herz so warm für jedes Gute,
Für jedes Schöne, Große schlug es laut;
Du hattest still mit kühnem Jünglingsmuthe
Dir Deine Welt in Deiner Brust gebaut:
Dein Lauf war stolz im ernsten Hochgefühle,
Und groß und herrlich Deine Bahn zum Ziele.

Vom höchsten Streben war Dein Herz durchdrungen,
Das jeder edlen That sich willig bot.
Dein Auge brach, der Kampf ist ausgerungen,
In tiefer Fluth umarmte Dich der Tod.
Jetzt hast Du längst der Erde Nacht bezwungen,
Die Seele schwebt im ew'gen Morgenroth;
Jetzt hat Dein tiefes Sehnen sich gelichtet,
Dein Tag brach an, das Dunkel ist vernichtet.

Drum hemmen wir die Worte unsrer Trauer;
Der Liebesbund muß jeder Kraft bestehn.
Hier schwören wir der Freundschaft ew'ge Dauer,
Hier, wo uns Deine Manen still umwehn;
Und wenn das Leben sinkt im Todesschauer,
Wenn wir vollendet einst am Ziele stehn:
Dort in des Lichtes stillem, heil'gem Prangen
Mag uns verklärt Dein Brudergeist empfangen.


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